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0453 - Die Vögel des Bösen

0453 - Die Vögel des Bösen

Titel: 0453 - Die Vögel des Bösen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Regenerationskammer immer wieder schwach, fast zu schwach zum Leben.
    Wäre Sid Amos noch bei ihm, er hätte ihm aufgetragen, zu handeln. Doch sein dunkler Bruder war spurlos verschwunden, als der neue Fürst der Finsternis den Höllenthron bestieg, und Merlin war nicht in der Lage, Amos zu finden. Ihm fehlten die Energien dazu. Ein Kraftpotential, auf das er verzichten mußte, weil…
    Er blinzelte, schloß die Augen für ein paar Sekunden und öffnete sie dann wieder. Aber das Bild, das ihm die schwebende Kugel im Saal des Wissens seiner unsichtbaren Burg zeigte, blieb so erschreckend wie zuvor.
    Merlin verfolgte, wie Ted Ewigk in die Falle geraten war, und wie er jetzt getötet wurde…
    Ursächlich von jemandem, der längst nicht mehr hätte existieren dürfen, doch Merlin hatte ihn über die Bildkugel als Drahtzieher im Hintergrund erkannt: Leonardo-Eysenbeiß!
    Und Merlin war nicht in der Lage, etwas für Ted Ewigk zu tun…
    ***
    Narr! vernahm Zamorra die lautlose Stimme direkt in seinem Bewußtsein. Hast du vergessen, daß meine Energie und die eines Dhyarra-Kristalls nicht miteinander harmonieren?
    Immer noch schwebte der Parapsychologe im schwarzen Nichts. Jetzt umklammerte er das Amulett fester. Seit einiger Zeit entwickelte sich in dieser Silberscheibe so etwas wie ein künstliches Bewußtsein, das zuweilen eine recht passable Unterhaltung zustandebrachte - aber nur, wenn es das wollte.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er murmelte eine Verwünschung. Natürlich hatte das Amulett recht. Er hätte daran denken sollen. Aber… »Warum hat sich diese Disharmonie dann nicht schon beim ersten Versuch im Château bemerkbar gemacht?«
    Weil es unmöglich war, dort ein Tor in die Schwarze Welt zu schaffen , verriet das Amulett.
    »Du hättest mich, verdammt noch mal, etwas früher darauf aufmerksam machen können«, knurrte der Parapsychologe.
    Du hättest, verdammt noch mal, dein Gehirn etwas früher benutzen können , gab das Amulett zurück.
    Zamorra hob die Brauen. Diese allzu menschliche Reaktion verblüffte ihn doch ein wenig.
    Was wuchs da in dieser handtellergroßen Silberscheibe mit den eigenartigen Verzierungen heran?
    »Ich muß wissen, was mit Ted passiert ist! Kannst du den Kontakt herstellen?« erkundigte sich der Professor. Es hatte keinen Sinn, sich auf einen Streit mit dem Amulett einzulassen - zum ersten basierten dessen ›Gedanken‹ auf purer Logik, wenngleich Zamorra auch nicht immer nachvollziehen konnte, woher das Amulett die Basisinformationen hatte, auf denen seine Logik beruhte -, und zum anderen war es nur ein Gegenstand. Dem unangenehmen Gedanken, hier könne eventuell ein Bewußtsein heranreifen, wich Zamorra mit der Vorstellung aus, es mit einer Art sprechendem Computer zu tun zu haben… obgleich gerade dieser Vergleich der falscheste war, auf den er nur kommen konnte.
    Nein! gab das Amulett zurück. Ich kann dir nur den Tip geben, es noch einmal neu zu versuchen!
    »Und wie, bitte, soll das funktionieren?« fragte Zamorra etwas sarkastisch.
    Das Amulett antwortete nicht.
    Aber von einem Moment zum anderen befand Zamorra sich nicht mehr in der richtungslosen Schwärze. Er befand sich wieder in der Serpentinen-Kehre unterhalb des Châteaus!
    Und Nicole, die sich gerade abgewandt hatte, um ins Château zurückzukehren, fuhr herum, als sie Zamorras Nähe spürte, und ihre Augen weiteten sich.
    »Was ist passiert, chéri?« fragte sie. »He, wo ist Ted?«
    Zamorra atmete tief durch. Er mußte es erst einmal verkraften, zurückgeschleudert worden zu sein.
    Offenbar hatte das Amulett das bewirkt.
    »Danke«, murmelte er leise.
    Doch das Amulett antwortete nicht.
    Nicole war herangekommen. Besorgt sah sie ihren Partner an. »Rede, Chef«, sagte sie. »Was war los? Warum bist du so schnell wieder hier?«
    »Wir waren Narren«, gestand Zamorra. »Keiner von uns hat daran gedacht, daß Dhyarra- und Amulett-Energien nicht harmonieren, sich nicht miteinander vertragen! Deshalb hat es nicht funktioniert.« Er berichtete kurz von seinem Erlebnis und schloß: »Und jetzt können wir nur hoffen, daß Ted nicht ebenfalls in Schwierigkeiten geraten ist.«
    Nicole nagte an ihrer Unterlippe. Sie begriff sich selbst nicht. Warum war die Unverträglichkeit der beiden Energien nicht wenigstens ihr eingefallen?
    »Ich muß zu Ted«, sagte Zamorra. Er sah sich um. »Nici, kannst du feststellen, wo das Weltentor ist? Verflixt, es muß sich geschlossen haben…«
    Nicole schüttelte den Kopf. Sie
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