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0452 - Udexa kommt

0452 - Udexa kommt

Titel: 0452 - Udexa kommt
Autoren: Jason Dark
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Augenpaar.
    Dann mußte er den Tritt nehmen.
    Suko flog wie eine Puppe zurück, die man einfach weggeworfen hatte. Er warf noch die Arme hoch, dann landete er auf dem Rücken, blieb liegen und dachte nicht mehr daran, seine Waffe einzusetzen.
    Er war benommen, paralysiert, konnte sich nicht mehr bewegen und dachte nur, daß der andere ihn jetzt töten konnte.
    Das tat er nicht.
    Das Monstrum mit dem Krötenschädel drehte sich um und hob O’Toole hoch. Dabei fiel etwas aus dessen Tasche und blieb dicht neben dem Inspektor liegen.
    Das Monstrum aber trug O’Toole auf seinen Armen wie ein kleines Kind und verschwand in der Finsternis über dem gefährlichen Sumpf.
    Suko aber blieb als Geschlagener zurück…
    ***
    Er wußte überhaupt nicht, wie lange er gelegen hatte. Zwar war er nicht bewußtlos geworden, aber der Zustand, in dem er sich befand, ähnelte dem anderen fatal.
    Er sah auch ein, daß er verloren hatte. Zweimal hatte er versucht, sich aufzurichten. Es war ihm bis zur Hälfte gelungen, dann war er wieder zurückgefallen.
    Sein Gehirn funktionierte. Er konnte auch nachdenken und überlegen. Dabei dachte er an diesen gefährlichen Killer und rechnete sogar damit, daß er zurückkehren würde, um einen weiteren Mord zu begehen.
    Trotzdem kam er nicht hoch. Der Mörder hatte ihn voll erwischt.
    So blieb Suko auf dem Rücken liegen, sah rechts und links das Sumpfgras in die Höhe wachsen und nahm auch den fauligen Geruch wahr, der über die weite Fläche wehte.
    Etwas Positives fand er trotzdem an seiner Lage. Der Mörder hatte ihn dort niedergeschlagen, wo der Sumpf noch nicht so gefährlich und saugend war. An dieser Stelle erinnerte er mehr an eine Graslandschaft, wenn auch mit weichem Untergrund.
    An die ihn umgebenden Geräusche hatte sich der Inspektor längst gewöhnt. Das Gluckern, manchmal auch das Schmatzen oder die trägen Flügelschläge eines durch die Finsternis fliegenden Vogels, der dicht über Suko hinwegstreifte.
    Aber auch einen anderen Laut vernahm Suko, und der trieb ihm eine Gänsehaut auf den Rücken.
    Schritte!
    Kam der Killer zurück?
    Suko lag unbeweglich und lauschte diesen leicht schmatzenden Geräuschen, die nie gleich blieben und sich verstärkten, ein Zeichen, daß der andere näher kam.
    Aber nicht aus dem Zentrum des Sumpfes, sondern von dort, wo auch Suko hergekommen war.
    Er konnte nichts tun. Der Inspektor lag regungslos da, lauschte den Schritten, hörte dazwischen ein schweres Atmen und schielte zu dem Schatten hoch, der einen Moment später auf ihn fiel und ihm einen großen Teil der Sicht nahm.
    Es war ein menschlicher Schatten, und es waren menschliche Hände, die tastend über Sukos Körper glitten, unter seine Jacke rutschten, aber nichts wegnahmen.
    Dafür hörte der Chinese das hechelnde Atmen und dann die flüsternde, trotzdem krächzende Stimme. »Manchmal sollte man den Sumpf meiden. Vor allen Dingen in der Nacht. Bleibt lieber in euren Häusern, das ist viel besser und sicherer.«
    Nein, das war bestimmt nicht der Mörder. Suko schöpfte etwas Hoffnung. Der Mann konnte ihm vielleicht helfen. Er war sehr nahe an ihm. Suko roch den säuerlichen Schweiß, doch das Gesicht sah er nicht.
    »Wer bist du?« fragte er mit leiser Stimme.
    Die Antwort bekam er nicht sofort. Zunächst hörte er das leise Lachen. »Ich bin der, der nichts sehen kann und trotzdem alles weiß, weil mir die Natur Antwort auf meine Fragen gibt.«
    Suko überlegte schnell und fragte dann: »Bist du blind?«
    »So ist es. Ich bin der blinde Fenton.«
    »Und du gehst des Nachts in den Sumpf?«
    »Ja, er ist mein Revier. Ich kenne mich dort wunderbar aus, das kann ich dir sagen. Die Vögel des Himmels weisen mir den Weg, und Pflanzen führen mich durch das Moor. Ich kenne es, ich kenne seine Geheimnisse, nichts bleibt mir verborgen. Ich weiß mehr als die anderen, obwohl ich nichts sehe. Aber ich besitze ein anderes Auge. Das Gefühl. Und dieses Gefühl hat mich gewarnt.«
    »Wovor?«
    »Es liegt etwas in der Luft. Die Menschen haben die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Sie gehen einfach über sie hinweg. Das ist nicht gut, nein, nicht gut. Sie müßten von der schrecklichen Gefahr etwas wissen, das glaube mir.«
    »Du kennst sie?«
    »Ich kenne alles.«
    »Vielleicht bin ich ebenso wie du? Ich suche einen Mörder. Ich hätte ihn fast erwischt, aber er war diesmal noch schneller.«
    »Er wird immer schneller als ein Mensch sein, sobald dieser seine Augen verschlossen hält und nicht daran
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