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0452 - Udexa kommt

0452 - Udexa kommt

Titel: 0452 - Udexa kommt
Autoren: Jason Dark
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immer für besser gehalten. Depressionen hatte er bisher nicht gekannt, und er hoffte, daß dies auch so bleiben würde.
    Suko stand auf.
    Er mußte unbedingt etwas trinken, lief in das kleine Bad und trank Wasser aus der Leitung. Einigermaßen erfrischt ging er wieder zurück an seinen Platz.
    Es war warm im Raum. Auch von draußen würde keine Kühle hereindringen, denn halb England litt seit Tagen unter einer drückenden Schwüle mit tropischen Temperaturen. Die Seebäder hatten Hochbetrieb, die Autobahnen ebenfalls. Wegen des Ferienbeginns waren die Verkehrsverhältnisse chaotisch. Auch auf dem Festland.
    Suko preßte seine Stirn gegen die Scheibe, um für einen Moment Kühle zu bekommen. Auch das war nicht möglich. Die Scheibe hatte sich tagsüber aufgeheizt und die Wärme noch nicht abgegeben.
    Suko schaute in den Park.
    Dort tat sich etwas…
    Zuerst glaubte er an eine Täuschung, doch er hatte sich nicht geirrt. Tatsächlich sah er noch vor den Bäumen eine Bewegung.
    Da ging jemand her.
    Aber wer schlich schon in der Nacht durch den Park? Doch nur jemand, der etwas zu verbergen hatte.
    Sukos Mißtrauen war geweckt. Gleichzeitig auch das Jagdfieber.
    Möglicherweise stand er jetzt dicht vor der Szene, die er sich so lange schon gewünscht oder herbeigesehnt hatte.
    Leider leuchtete keine Laterne mehr. Suko mußte sich schon darauf verlassen, was sich unter ihm in der Dunkelheit abspielte. Der Schatten war zwar kaum auszumachen, dennoch, wunderte sich Suko über die etwas ungewöhnliche Form.
    So sah eigentlich kein Mensch aus. Es sei denn, er war verwachsen oder trug irgend etwas auf der Schulter.
    Das konnte hinkommen!
    Der Inspektor dachte nicht mehr länger darüber nach, er handelte.
    So rasch wie möglich verließ er sein Zimmer. Auch wenn nur die Notbeleuchtung auf den Gängen brannte, kannte er sich aus innerhalb der Klinik. Den Weg nach draußen zu finden, war für ihn keine Schwierigkeit, und er nahm auch die entsprechende Abkürzung.
    Doc Barrymoore hatte ihn mit einigen Schlüsseln ausgerüstet, die zu den entsprechenden Schlössern paßten. Da sich Suko die Schlüsselformen eingeprägt hatte, brauchte er nicht lange zu suchen, um den passenden für die Hintertür zu finden.
    Der Inspektor schloß auf, tauchte in die Dunkelheit und spürte augenblicklich die feuchte, drückende Luft, die sich bei jedem Atemzug auf seine Lungen legte.
    Nicht weit entfernt befand sich das Moor. Dort stiegen, ob Tag oder Nacht, permanent Dämpfe und Nebelschwaden in die Höhe, die ein leichter Wind in der Umgebung verteilte und auch in den Klinikpark wehte, so daß er auch den fauligen Geruch der sterbenden Pflanzenwelt mitbrachte. Wenn die Luft drückte und Schwüle wie Blei lag, war der Geruch noch intensiver. So auch in dieser Nacht.
    Suko brauchte nicht weit zu laufen, um die Stelle zu erreichen, wo er den Mann entdeckt hatte. Dort befand er sich natürlich nicht mehr, aber der Inspektor nahm sich die Zeit, eben die Stelle zu untersuchen. Fußabdrücke sind oft genug im Gras zu sehen, zudem leuchtete Suko mit seiner Lampe und entdeckte tatsächlich die entsprechenden Spuren. Und zwar nicht nur an einer Stelle. Er konnte auch die Richtung erkennen, in die sich der andere gewandt hatte.
    Er war dort verschwunden, wo die Bäume dichter zusammenstanden und innerhalb des Parks einen lichten Wald bildeten. Dieser Weg führte aber auch an den Rand des Sumpfes, von wo der Wind den fauligen Geruch herwehte.
    Diesmal ließ Suko die Lampe ausgeschaltet. Er ging nicht zu langsam, bewegte sich aber auch nicht zu schnell, da er sich nicht überraschen lassen wollte. Suko rechnete mit einem Hinterhalt, und er wollte sich auf bestimmte Geräusche konzentrieren, die der andere möglicherweise bei seinem Gang hinterließ.
    Zu hören war nichts.
    Sehr bald hatte Suko die düsteren Schatten zwischen den Baumstämmen erreicht, von denen er aufgesaugt wurde. Der Wald war nicht tot. Die Tiere der Nacht waren aus ihren Verstecken gekrochen und suchten nach Beute. Auch vom entfernt liegenden Sumpf vernahm Suko gewisse Laute, die in der fast stehenden Luft ziemlich deutlich zu hören waren.
    Er bewegte sich sehr vorsichtig weiter. Manchmal mußte er den Kopf einziehen, um nicht von Zweigen oder Ästen gestreift zu werden. Noch bestand der Untergrund aus einer Rasenfläche. Später würde es sich ändern. Dann bedeckte Sumpfgras den Boden.
    Suko lief sichernd weiter – und hörte etwas, das überhaupt nicht in die allgemeine, sehr leise
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