Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0452 - Udexa kommt

0452 - Udexa kommt

Titel: 0452 - Udexa kommt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
rechts, um die lange Außentreppe hochzusteigen. Dabei gab es zufriedene, satt klingende Geräusche von sich.
    O’Toole bekam jeden Schritt mit. Er wippte auf der Schulter des Monstrums. In seinen Schädel schienen sich Messer hineinzubohren, und er war noch immer nicht in der Lage, sich zu bewegen.
    Der Unheimliche hatte die Treppe hinter sich gelassen und begann mit einer Art von schaukelndem Dauerlauf, der ihn und sein Opfer in die dunkle Tiefe des Parks hineinführte, wo er nicht mehr beobachtet werden konnte.
    O’Toole aber wußte, daß es ihm nicht anders ergehen würde als den Opfern zuvor auch.
    Im besten Fall fand man ihn als Wahnsinnigen. Aber dann würde er lieber sterben…
    ***
    Das Zimmer war geräumig, durch das breite Fenster floß viel Licht, die Einrichtung zählte zum gehobenen Standard, und trotzdem fühlte sich Suko wie ein Raubtier, das man in einen Käfig gesperrt hatte.
    Er wußte selbst nicht genau, ob man ihn abgeschoben oder dienstlich in dieses Sanatorium gesteckt hatte. In erster Linie hatte er sich von all den Dingen, die in der letzten Zeit geschehen waren, erholen sollen. Auf Befehl seines Chefs, Sir James Powell.
    Suko mußte einmal zur Ruhe kommen, denn er hatte einen verdammt schweren Schicksalsschlag hinter sich.
    Shao war tot!
    Nicht einmal ein Körper war von ihr zurückgeblieben, dafür ein weißes Gerippe.
    Noch immer sah Suko die Szene vor sich, wie er Buddhas Stab genommen und Shao damit angegriffen hatte. Er war in ihren Körper gedrungen, hatte diesen zerfallen lassen, so daß nur das Skelett zurückgeblieben war.
    Danach war der Chinese nicht mehr ansprechbar gewesen. Tagelang hatte er sich verkrochen, gebrütet, sich Vorwürfe gemacht, und auch der Besuch seiner Freunde hatte ihn nicht aufrichten können.
    Bis Sir James Powell ein Machtwort sprach und Suko in Kur schickte.
    Der Inspektor wollte natürlich nicht, aber Sir James, der alte Fuchs, hielt noch eine Trumpfkarte in der Hinterhand. Er hatte Suko diese Kur als Dienst schmackhaft gemacht, denn in der Umgebung des Kurhauses waren rätselhafte Dinge passiert.
    Menschen verschwanden, tauchten wieder auf oder wurden nie mehr gefunden.
    Diejenigen, die man fand, hatten den Verstand verloren. Sie mußten etwas ungemein Grauenvolles gesehen haben, über das sie nicht mehr reden konnten.
    Suko war nicht nur von Sir James bearbeitet worden, auch John Sinclair und Bill Conolly hatten ihn so hart bedrängt, daß er praktisch nicht mehr nein sagen konnte. Mittlerweile befand er sich eine Woche in der Kur und war mit vielen Gästen bekannt geworden.
    Die meisten waren Polizisten oder Kriminalbeamte, die, so wie Suko, eine Erholung nötig hatten. Sie sprachen auch über ihren Streß und die Gründe, weshalb sie in der Kur waren, nur Suko blieb verschlossen.
    Dafür erkundigte er sich mehr nach diesem geheimnisvollen Verschwinden der Männer, erntete jedoch meist ein Achselzucken, auch bei Chefarzt Dr. Barrymoore, der die Klinik leitete.
    Suko machte tagsüber Spaziergänge in die Umgebung, die man als durchaus gefährlich bezeichnen konnte, weil sie sumpfig war.
    Der Sumpf breitete sich sogar aus. Trockengelegt werden durfte er nicht, da er als Biotop unbedingt erhalten werden mußte. Suko, der Tagsüber auf andere Gedanken kommen wollte, konnte sich durchaus vorstellen, daß die nicht mehr zurückgekehrten im Sumpf für alle Zeiten verschwunden waren.
    Natürlich wurden immer wieder Warnungen ausgesprochen, sich nicht in dieses Gebiet zu begeben, aber nicht jeder hielt sich eben daran. Festbinden konnte man die Leute auch nicht.
    Der Sumpf wäre eine Erklärung gewesen, das hatten auch die seit einem Jahr ermittelnden Polizeibeamten in Erwägung gezogen. Dagegen sprach, daß einige wiedergekommen waren und dabei den Verstand verloren hatten. Möglicherweise hatte Sir James recht, und es war bei diesen Fällen tatsächlich nicht mit rechten Dingen zugegangen.
    Diese Recherchen lenkten Suko von den bösen Erinnerungen ab, aber am Abend oder in der Nacht kehrten sie zurück. Da wurden sie zu einer gewaltigen Qual, die auf seine Seele drückte.
    Er hätte auch zu den anderen gehen können, die in den Aufenthaltsräumen zusammensaßen und von früheren Zeiten sprachen, in denen es ihnen bessergegangen war, aber Suko wollte einfach nicht.
    Er fühlte sich auch nicht als Rekonvaleszent oder als Kranker, er war hier, um Morde aufzuklären.
    Noch hatte er keinen Hinweis gefunden, doch er glaubte daran, daß sich bei Dunkelheit etwas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher