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0452 - Udexa kommt

0452 - Udexa kommt

Titel: 0452 - Udexa kommt
Autoren: Jason Dark
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glauben, daß dieses Ungeheuer existiert, bis ich…«
    »Augenblick mal!« unterbrach ich den Mann mit lauter Stimme, so daß der Pfarrer erschreckt schwieg. »Sie haben gerade von der Statue gesprochen, die sich verändert hat.«
    »Ja.«
    Ich blickte Suko an. »Mensch, Alter, könnte das vielleicht die Lösung sein!«
    »Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach. Wenn sich die Statue tatsächlich verändert hat, muß es zwischen ihr und der lebenden Kröte eine Verbindung geben. Beide sind magisch aufgeladen…«
    Mein Freund schlug sich gegen die Stirn. »Klar, jetzt weiß ich Bescheid. Du denkst daran, die Statue zu zerstören – oder?«
    »Genau, falls wir einen Weg finden.«
    Der Geistliche schaute uns verständnislos an. »Das begreife ich alles nicht. Sie sprechen von einer Magie, die in der Statue ist.«
    »Sie muß es sein!« erklärte ich.
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Erstens die Erfahrung und zweitens Ihre Erzählung. Durch die Statue hat Udexa in diesem Ort eine Unterstützung. Möglicherweise sind die beiden sogar ein- und dieselbe Person. In diesem Spiel müssen wir mit allem rechnen. Und beide stehen auch unter einem magischen Einfluß, davon bin ich überzeugt.« Ich stand auf und schob den Stuhl zurück. »Drücken Sie uns die Daumen, Herr Pfarrer. Wenn ich recht habe, wird es zu keiner Evakuierung kommen.«
    »Das wäre allerdings zu schön, um wahr zu sein.«
    »Wir werden sehen.«
    Der Geistliche wollte noch mit uns gehen. Ich aber überzeugte ihn davon, daß es besser war, wenn er bei seinen Menschen blieb, für die er Verantwortung übernommen hatte.
    Er drückte uns zum Abschied die Hände, und wir verließen sein Haus neben der Kirche.
    Auf dem Platz standen noch die Menschen. Sie betrachteten uns mit scheuen Blicken. Es schien sich herumgesprochen zu haben, wer wir waren. Auch die Männer vom Katastrophenschutz befanden sich noch in der Stadt. Sie würden, wenn es zu einer Evakuierung kam, die Menschen mit ihren Wagen wegfahren.
    Das Dorf war so leer und tot. Die Sonne stand als fahler Ball am Himmel. Ihre Strahlen waren heiß. Flüssigkeit aus dem Sumpf verdampfte.
    Den Brunnen mit der Krötenstatue hatten wir schnell gefunden.
    Sonst waren er und seine Umgebung ein beliebter Treffpunkt für die älteren Menschen im Dorf. Zu dieser Stunde saß niemand im Schatten der Bäume auf den grün und weiß gestrichenen Bänken.
    Der Brunnen und damit das Krötendenkmal lagen im Sonnenschein. Zum erstenmal schauten Suko und ich uns diese steinerne Hinterlassenschaft aus der Nähe an.
    Etwa einen Schritt vor dem Rand blieben wir stehen. Die Kröte sah so aus wie Udexa.
    Wir hatten das Monstrum schon zweimal gesehen und entdeckten keinen Unterschied. Nur war dieses Denkmal entsprechend kleiner.
    Sogar das Maul stand offen. Wasser sprudelte allerdings nicht aus der flach wirkenden Öffnung.
    Das Auffangbecken war noch feucht vom letzten Wasser. Ansonsten machte dieses Denkmal einen völlig harmlosen Eindruck auf uns.
    »Hat der Pfarrer sich geirrt?« fragte Suko.
    Er erntete von mir nur ein Schulterzucken und ergriff selbst die Initiative.
    Beide Hände legte er um die Figur. Dabei drehte er den Kopf und schaute mich an. »Der Stein ist warm.«
    »Sicher, durch die Sonne. Oder fühlst du vielleicht eine magische Wärme?«
    »Nein, das wohl nicht.«
    »Aber wir könnten es herausfinden.«
    »Durch das Kreuz?«
    »Klar. Und durch deine Peitsche.«
    Suko wehrte ab. »Augenblick noch. Ich will nur in seine Augen schauen. Davon hat der Pfarrer auch gesprochen.«
    Ich ließ meinen Partner gewähren. Stille umgab uns. Nur aus der Ferne hörten wir das leise Brummen eines Automotors. Suko ließ sich Zeit. Als er sich mir zuwandte, nickte er auch. »Wenn mich nicht alles täuscht, besitzt diese Figur den gleichen Augenausdruck wie Udexa. Du kannst ja nachschauen.«
    »Nein, ich glaube dir.«
    Jetzt war ich an der Reihe. Udexa sollte, wenn man den Sagen glauben konnte, mit dem Teufel im Bunde stehen. Sie war dort entstanden, wo der Satan eine Heimat gehabt hatte.
    Und der Teufel hatte Angst vor meinem Kreuz. Ob sich dies auch auf die Killer-Kröte übertragen hatte, wollte ich herausfinden.
    Ich hatte das Kreuz schon hervorgeholt und schaute, ob es reagierte. Sehr vorsichtig brachte ich meinen ungewöhnlichen Talisman in die Nähe der Kröte. Das Gestein schimmerte schwarz bis grün. Die hellen Augen lagen bewegungslos wie starre Lichter.
    Wenig später berührten sich Kreuz und Kröte!
    Zuerst geschah nichts.
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