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0452 - Udexa kommt

0452 - Udexa kommt

Titel: 0452 - Udexa kommt
Autoren: Jason Dark
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dem Rechteck der Scooter-Bahn standen die leeren Wagen.
    Nicht ganz. In einem hockte ein junger Mann. Er war total betrunken. Die Flasche hielt er noch in der Hand. Sein Kopf war nach vorn gesunken, und er schlief.
    Am liebsten hätte ich den Namen der Kröte hinausgeschrieen, um sie zu locken, aber ich wollte mich nicht lächerlich machen. Suko war eine andere Idee gekommen. »Wir konzentrieren uns hier auf den Rummel. Vielleicht verfolgt sie ganz andere Pläne.«
    »Und welche?«
    »Das Dorf!«
    Ich schaute ihn starr an. »Verdammt, da kannst du recht haben. Hier gibt es keine Menschen mehr außer uns.«
    »Eben.«
    Wir beschlossen, den Rummel zu verlassen und die Kröte zu suchen. Eine Spur von ihr entdeckten wir jedoch nicht. Auch nicht im Dorf, wo die Menschen vor ihren Häusern standen, weinten und diskutierten.
    Wir hörten auch, daß Rettungsfahrzeuge unterwegs waren und sich um die Verletzten kümmern würden.
    Eine Nacht des Schreckens hatte Wye heimgesucht. War sie schon beendet?
    Niemand legte sich hin. Ein jeder wartete auf ein erneutes Auftauchen des Monstrums.
    Aber Udexa kam nicht. Dafür trafen die Rettungswagen ein. Vom Katastrophenschutz waren ebenfalls Männer erschienen, die sich an ihre harte Arbeit machten.
    Ich telefonierte mit London und gab einen Bericht an Sir James durch, der ebenfalls geschockt wurde. Ich erklärte ihm, daß wir so lange bleiben würden, bis Udexa vernichtet war.
    »Wissen Sie denn schon, wie Sie das anstellen wollen?« fragte er.
    »Nein, Sir, leider nicht…«
    ***
    Am anderen Morgen, die Dämmerung war soeben verschwunden, zogen wir eine Bilanz des Schreckens.
    Sieben Tote hatte der Überfall gekostet und doppelt so viele Verletzte. Die Leichen lagen in der Kirche. Man hatte nicht einmal ausreichend Särge.
    Über dem Ort lag das Schweigen wie eine dumpfe Glocke. Die Menschen, wenn sie sich auf der Straße zeigten, gingen nicht, sie schlichen. Die Furcht vor einem erneuten Überfall zeichnete ihre Gesichter.
    Suko und ich hatten die restlichen Stunden der Nacht in einem Gasthaus verbracht. Geschlafen hatte keiner von uns. Wir fühlten uns beide ziemlich ausgelaugt.
    Sir James hatte von London aus in den Fall eingegriffen und eine Nachrichtensperre verhängt. Um Wye herum war praktisch der Ausnahmezustand erklärt worden.
    Auf uns lastete die Bürde der Verantwortung, und ebenfalls auf den Pfarrer, mit dem wir uns in seinem Haus trafen.
    Wir befanden uns im Schatten der Kirche, und der Geistliche persönlich hatte Kaffee gekocht. Eine Messe lag bereits hinter ihm. Die Bewohner waren in Scharen in die Kirche gestürmt. Sie hatten gezittert und gebetet, jetzt warteten sie wieder auf die Dunkelheit und die Nacht und darauf, daß Udexa abermals erschien.
    »Möglicherweise werden wir evakuieren«, sprach ich den Geistlichen an.
    »Haben Sie das veranlaßt?«
    »Nein, aber das ist wohl die einzige Chance.« Ich griff nach der Kaffeetasse und nahm einen Schluck. Der Pfarrer hatte es gut gemeint. Die Brühe war so stark, daß sie fast Tote aufweckte.
    »Wann soll die Aktion denn starten?«
    Ich hob die Schultern und trank weiter. Deshalb gab Suko die Antwort. »Ein genauer Zeitplan steht noch nicht fest, aber wir werden uns schon etwas einfallen lassen.«
    »Auch wegen Udexa?«
    Ich stellte die Tasse ab. »Ja, auch wegen dieser Bestie. Das müssen wir einfach. Wir können nicht hinnehmen, daß sie durch die Gegend läuft und mordet.«
    »Das sehe ich ein.« Der Geistliche bat um eine Zigarette, die er von mir bekam. Ich nahm auch ein Stäbchen. Der Rauch quoll als Wolken zwischen uns über der Tischplatte. »Aber, so frage ich Sie, wie wollen Sie das Monstrum stoppen?«
    »Es ist ungewöhnlich. Aus diesem Grunde werden wir auch zu ungewöhnlichen Methoden greifen müssen.«
    »Wie sehen die aus?«
    Ich goß Kaffee aus der Warmhaltekanne nach. »Ich habe ja schon von einem Hubschrauber gesprochen. Wenn wir ihn brauchen, stellt ihn uns die Army zur Verfügung. Wenn es nicht anders klappt, schießen wir der Bestie eine Rakete ins Maul, die sie zerfetzen wird.«
    Der Pfarrer bekam große Augen. »Lieber Gott, das hört sich an, als würden wir über einen Film reden.«
    »Sicher. Leider ist es die Wirklichkeit.«
    Der Geistliche lehnte sich zurück. »Dabei hat alles mit dem alten Griffith angefangen. Ich wollte ihm nicht glauben, als er mich zu dieser Statue führte. Ich habe auch keine Veränderung bei ihr festgestellt, muß ich Ihnen ehrlich sagen, und ich wollte auch nicht
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