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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten
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Phil:
    »Sollen wir erst nach diesem Pinky Flanagan sehen, oder zu Mr. Wye fahren?«
    »Zuerst zu Mr. Wye, sonst platzen wir ihm ins Mittagsschläfchen!« Ich stimmte zu und lenkte den Wagen zur Einfahrt des Holland Tunnels.
    ***
    ***
    Das Haus lag weit zurück in einem dichten Park. Wir fuhren durch den Privatpark bergauf, ohne auch nur einem einzigen Menschen zu begegnen. Der Kies auf den Wegen war schon längere Zeit nicht erneuert worden, und das braune abgefallene Herbstlaub lag noch nicht auf den Wiesen. Trotzdem wirkte der Garten nicht ungepflegt oder verwahrlost. Dann tauchte das flache Haus mit den weißen Säulen davor plötzlich auf. Ich parkte den Wagen vor den breiten Treppen.
    Ich drehte mich um und öffnete die Wagentür, als plötzlich ein Mann neben dem Wagen stand. Ich hatte keine Schritte gehört, es war, als wäre er plötzlich aus dem Boden aufgetaucht. Er legte schweigend eine Hand auf den Wagenschlag und hinderte mich daran auszusteigen. Ich sah von dem blütenweißen Stoffhandschuh hinauf über die gestreifte Weste zum Gesicht des Mannes. Und ich mußte weit hinaufschauen, denn der Kerl war mindestens achteinhalb Fuß hoch und fast die Hälfte in der Breite.
    Ich versuchte, die Autotür aufzustemmen, aber da ich saß und er stand, brauchte er sich nur dagegenzulehnen, um die Tür allein mit seinem Gewicht verschlossen zu halten.
    »Dann nicht«, sagte ich freundlich und gab Phil einen kleinen Wink. Phil öffnete die Tür auf seiner Seite, stieg aus, und ich rutschte hinüber und kletterte auf seiner Seite hinaus.
    Der Riese glitt wie ein Tiger auf die andere Seite des Jaguar und erwartete uns bei der Kühlerhaube.
    »Ist Mr. Wye zu sprechen?« fragte ich. Der Riese sah mich schweigend an. Dann schüttelte er langsam und deutlich den Kopf.
    »Melden Sie uns an, Sie werden sehen, er wird zu sprechen sein. Jerry Cotton vom…« Er ließ mich nicht aussprechen.
    »Nein!« knarrte er laut. Seine Stimme schepperte wie ein alter Dieselmotor. Aber kein Muskel in seinem Gesicht bewegte sich dabei.
    »Wir sind Freunde von…« begann Phil, aber auch er wurde unterbrochen.
    »Ihr Bullen! Ich sofort gesehen! Kein Besuch für Sir Wye. Verschwinden jetzt!«
    Ich warf Phil einen Blick zu. Als der Bursche seinen ersten langen Satz sagte, hatten wir uns beide erinnert, wen wir vor uns hatten:
    Manny Mason, König der Catcher. Angeblich ein Halbindianer, aber ich war überzeugt, daß seine Aussprache Show war. Obwohl sein Gesicht bräunlich und wie von Leder war.
    »Hallo, Manny Mason!« sagte ich. »Sie haben wohl den Ring mit der gestreiften Weste vertauscht, weil es mehr bringt, wie?«
    Einen Moment lang war Manny wie versteinert. Dann wich langsam die Farbe aus seinem Gesicht. Er wurde grau.
    »Ihr kennt mich?« fragte er heiser.
    »Wer kennt Manny Mason nicht?« fragte Phil grinsend. »Aber wir haben Sie lange nicht mehr gesehen!«
    Manny Mason grinste etwas und zeigte ein paar prächtige Zahnlücken. Ich konnte deutlich sehen, daß er sich freute, von jemandem erkannt zu werden, aber dann verdüsterte sich sein Gesicht. Er sah auf seine piekfeinen Handschuhe hinunter und ballte die Fäuste.
    »Ich bin immer noch der Stärkste!« sagte er leise. Keiner widersprach, aber Manny schien mehr zu hören als wir.
    »Nichts davon ist wahr! Ich bin noch lange nicht k.o. Ich bin kein Wrack. Ich bin gesund wie immer! Ich bin der große Manny Mason. Los, kommt her! Versucht es doch!« Er knurrte wütend und hob die Fäuste.
    »Hör zu, Manny«, beschwichtigte ich ihn. »Keiner will etwas von dir. Wir wollen nur zu Mr. Wye, sonst nichts!«
    Er schien mich gar nicht zu hören. Seine Augen waren so starr, daß fast nur noch das Weiße zu sehen war, sein Brustkasten hob und senkte sich wie ein Dampfhammer, und plötzlich sprang er los.
    Ich hätte diese Schnelligkeit nie erwartet und konnte erst in letzter Sekunde auf die Seite springen. Irgend etwas hatte bei Manny ausgesetzt. Er war wieder im Ring. In seinem Hirn tobten die Zuschauer. Manny schnaufte und keuchte. Er packte Phil und drehte ihn, als ob er, ihm das Kreuz brechen wollte.
    Mit einem gekonnten Judogriff hatte sich Phil befreit. Aber Manny hatte noch nicht genug. Er stürzte wutschnaubend auf mich. Ich sah für einen Sekundenbruchteil seine Augen, sie hatten sich blutrot verfärbt. Ich wich dem Klotz aus und blockte ihn mit beiden Fäusten ab. Aber Manny boxte nicht, er wollte catchen. Er griff mit beiden Händen nach meinem Hals und drückte zu, aber seine
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