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0451 - Die falschen Götter

Titel: 0451 - Die falschen Götter
Autoren: Unbekannt
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schalldichten Raum sein, um Schritt für Schritt in sein Unterbewußtsein eindringen zu können, Sir. Wäre es möglich, das zu veranlassen?"
    Perry Rhodan nickte und aktivierte den Interkom. Nachdem er einige Zeit vergeblich gewartet hatte, sagte er: „Ich kann zur Zeit weder Professor Kaspon noch Professor Serenti erreichen, Gucky, würdest du bitte in die Klinik springen und nach ihnen suchen?"
    Der Mausbiber richtete sich auf, schnaufte vernehmlich und lallte mit schwerer Zunge: „Die ... Hunde... sind... sind... im ... Gaga ... Garten, Chef.
    Wau, wau!" Sein Kopf sank zur Seite, und im nächsten Moment verkündeten laute Schnarchtöne, daß er fest schlief.
    Perry wirkte verstört.
    „Was hat er nur? Eben war Gucky doch noch völlig in Ordnung. Was soll das Gestammel von den Hunden? Meint er die Boxer von Professor Kaspon?"
    Lloyd beugte sich vor und roch an Guckys offenem Mund.
    „Riecht nach Rum, Sir. Wahrscheinlich hat er einen steifen Grog gegen seinen Schnupfen getrunken."
    „So ein Mausehund ..."murmelte Alaska Saedelaere.
    Rhodan sah unwillig von einem zum anderen, dann zuckte er resignierend die Achseln.
    „Ich halte es für das beste, wir gehen jetzt zur Klinik, Major Lokoshan", sagte er. „Benötigen Sie noch etwas für Ihre Arbeit?"
    „Nein, Sir."
    Der Kamashite nahm seinen Lullog wieder auf und ging zur Tür. Perry Rhodan folgte ihm zögernd. Atlan warf noch einen undefinierbaren Blick auf den schnarchenden Ilt, dann schloß er sich an.
    Major Patulli Lokoshan wirkte in sich gekehrt und nachdenklich. Er reagierte nicht einmal auf Rhodans Frage nach der Methode, mit der er in Scholsehowos Unterbewußtsein einzudringen hoffte.
    Es war allerdings nicht das bevorstehende Experiment, das den Kamashiten so schweigsam sein ließ. In Wirklichkeit sehnte sich Patulli nach einer natürlichen Umgebung, einem offenen Himmel, Wind, Regen. Sonnenschein - und der Weite einer planetaren Landschaft.
    Ein Eingeborener konnte ihm das gar nicht nachfühlen, denn auf dem Ursprungsplaneten der Menschheit spielte sich das Leben größtenteils in gigantischen Städten ab, waren die Menschen teilweise bis zum Extrem an eine Gesellschafts- und Lebensform angepaßt, in der das Management regierte und in der geistiger Durchschnitt keine Aufstiegschancen besaß. Ein solches Leben ließ sich nur bei umfassender Anpassung ertragen, und was materielle Güter anging, so gab es nirgendwo im Solsystem Mangel. Selbst der „ärmste" Solarier des fünfunddreißigsten Jahrhunderts lebte besser als die Angehörigen der „gehobenen Mittelschicht" des zwanzigsten Jahrhunderts.
    Auf Kamash, dem siebten Planeten der irisierenden Sonne Paternal, war das anders. Dort lebten nur knapp vierzig Millionen Nachkommen ter-ranischer Siedler, davon achtzehn Millionen in den beiden größten Städten des Planeten.
    Zweiundneunzig Prozent der Landfläche hatten urweltlichen Charakter, denn die modernen Methoden der Nahrungsgewinnung konnten auf Acker- und Weideland verzichten.
    Als Folge dieser Lebensverhältnisse hatte sich in Generationen ein Menschentyp ausgebildet, der die freie, ungezähmte Natur ebenso liebte, wie er sich in der hochgezüchteten Zivilisation seiner Städte zurechtfand. Aber wie überall, wo die Überzivilisation Fuß faßte, wo Menschen identisch mit ihrer sozialen Funktion wurden, da brach sich der Individualismus nach einer neuen „Seite" Bahn, fand seit Jahrtausenden verschüttete Pfade, die ihm zum tiefsten Geheimnis seines eigenen Ichs führten und Dinge entdecken ließen, die man in früheren Zeiten als Humbug oder Aberglaube angesehen hatte.
    Nur, auf Kamash verlief alles ein wenig anders als anderswo, doch ahnten bisher die wenigsten Menschen etwas davon, und die wenigen Personen, die davon wußten, kümmerten sich kaum darum, weil es keine Bedrohung darstellte.
    „Ich habe alles veranlaßt."
    Patulli Lokoshan hob den Kopf und entdeckte, daß er sich bereits neben dem Notbehandlungsblock befand, in dem Scholschowo eingeschlossen war.
    „Es ist gut, Sir", murmelte er. „Ich werde mich auf die Liege dort legen. Wundern Sie sich bitte nicht, falls ich später wie ein Schlafwandler durchs Schiff gehe. Ich habe noch nie die Psyche eines Bewußtlosen kopiert, kann also nicht genau voraussagen, welche Auswirkungen sich dabei ergeben werden."
    „Wir verstehen", antwortete Atlan. ."Viel Erfolg, Major."
    „Wir werden uns bemühen, Sir", sagte Lokoshan, während er sich auf der Liege ausstreckte.
    Nach einiger Zeit
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