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0450 - Sukos Totenfeier

0450 - Sukos Totenfeier

Titel: 0450 - Sukos Totenfeier
Autoren: Jason Dark
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und ist gegangen.«
    »Wohin denn?«
    »Ins Kino?«
    Suko winkte ab. »Nein, das kann ich nicht glauben. Nicht ins Kino, auch nicht allein. Du kennst Shao. Sie wollte auch nicht zu den Conollys, dann hätte sie mir etwas gesagt.«
    »Du bist besorgt?«
    »Ja.«
    »Dann fahr nach Hause.«
    Mein Freund und Kollege nickte. »Das werde ich auch machen, John. Wie ist es mit dir? Kommst du mit?«
    »Im Prinzip ja…«
    »Aber?«
    »Ich habe keinen Bock. Sir James und Sir Wilfried wollen gleich noch hier erscheinen und über den Fall sprechen. Nein, las mich mal hier.«
    Ich grinste ihn an. »Du brauchst schließlich keine Amme mehr. Und erst recht keine männliche.«
    »So ist es.«
    »Dann bis morgen.« Ich winkte Suko noch lässig zu, als er das Büro verließ.
    Der Inspektor nahm den Lift, der ihn in die Tiefgarage brachte. Auch dort unten wurde gebaut. Suko und auch viele andere fragen sich, wann die Bauerei endlich aufhörte.
    Zu dieser Stunde war der Verkehr in der Londoner City schon ziemlich abgeflacht. Suko kam gut durch, fuhr auch sehr zügig, denn er dachte stets an Shao.
    So einfach zu verschwinden oder auch nur Bekannte zu besuchen, das war nicht ihre Art. Überhaupt hatte sie sich in den letzten beiden Wochen ihrem Partner gegenüber ungewöhnlich benommen. Sie war stiller geworden, in sich gekehrt.
    Suko hatte sie schon lange danach fragen wollen, mit welchen Problemen sie sich beschäftigt, aber es war einfach keine Zeit dafür geblieben. Der Job hielt den Inspektor fest im Griff.
    Er fuhr direkt bis in die Tiefgarage und von dort mit dem Lift zu seinem Apartment hoch. Auf dem Flur begegnete ihm keine Menschenseele.
    Dieser lange Korridor wirkte kalt wie immer. Die Menschen, die in diesem Hochhaus lebten, kannten sich kaum. Nur wenige pflegten Kontakte untereinander.
    Suko schloss die Tür auf. Sie war nur zugedrückt, aber nicht abgeschlossen worden. Demnach konnte Shao die Räume nicht verlassen haben. Wenn sie ging, schloss sie die Tür ab.
    »Hallo!« rief Suko, als er den Flur betrat und seine Jacke abstreifte, »Shao, wo bist du?«
    Sein Ruf verhallte in der Wohnung. Er fand das leere Wohnzimmer, schaute im Schlafzimmer nach, auch im Bad und entdeckte keine Spur von seiner Partnerin.
    Inmitten des Wohnraums blieb Suko stehen. Seine Stirn warf ein Faltenmuster. Er überlegte und kam zu dem Entschluss, dass Shaos Verschwinden zumindest ungewöhnlich war. Vielleicht war ihr auch etwas passiert.
    Suko war auch als Kriminalist ausgebildet worden. Er begann damit, die Wohnung nach Spuren zu untersuchen. Der Inspektor dachte an eine Entführung. Er ging systematisch vor. Jede Entführung hinterlässt Spuren. Jedenfalls hätte Shao versucht, ihm ein Zeichen zu geben, doch der Inspektor fand überhaupt nichts.
    Allmählich kam er zu der Überzeugung, dass seine Partnerin freiwillig die Wohnung verlassen hatte. Nur - welchen Grund sollte sie gehabt haben?
    Es war alles in Ordnung gewesen. Sie hatte versprochen, auf ihn zu warten, und Shao gehörte nicht zu den Menschen, die plötzlich ausflippten. Sie entstammte einem asiatischen Kulturkreis, da reagiert man anders, als ein Europäer es tat.
    Hier stimmte einiges nicht.
    Gut, sie besaß Bekannte und Freunde. Zum Beispiel die Conollys und Sarah Goldwyn, die Horror-Oma, bei der seit einiger Zeit auch Jane Collins lebte.
    Wenn Shao einen der Freunde besucht hätte, wäre von ihr zumindest eine Nachricht hinterlassen worden. Suko fand aber nichts.
    Dennoch griff er zum Telefon und rief seinen Freund John im Büro an.
    Als sich der Geisterjäger meldete, hörte Suko auch im Hintergrund Männerstimmen. Sir James und Sir Wilfried, der Verleger, mussten inzwischen eingetroffen sein.
    »Hast du einen Augenblick Zeit, John?«
    »Klar.«
    »Shao ist nicht da.«
    »Und? Hat sie eine Nachricht hinterlassen?«
    »Das ist es ja eben. Ich habe nichts gefunden. Sie ist spurlos verschwunden.«
    Sinclair räusperte sich. »Das ist mehr als ungewöhnlich.«
    »Das sage ich auch, und ich werde das Gefühl nicht los, dass mehr hinter dieser Sache steckt.«
    »Eine Attacke der Schwarzblütler?«
    »So ist es.«
    »Einen Verdacht hast du nicht?« fragte John.
    »Nein, es gibt auch keine Spuren. Das macht mich ja so stutzig.« Der Inspektor räusperte sich. »Wie dem auch sei, John, ich wollte dich nur informieren.«
    »Soll ich kommen?«
    »Nein, noch nicht. Wenn es drängt, gebe ich dir Bescheid. Bis später dann, John.«
    »Okay.«
    Suko legte den Hörer auf und sah, dass auf dem
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