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0450 - Der Fürst der Finsternis

0450 - Der Fürst der Finsternis

Titel: 0450 - Der Fürst der Finsternis
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihm wieder aus der Hand. »Was zum Teufel fällt Ihnen ein? Sind Sie wahnsinnig geworden? Finger weg!«
    »Das sind Kreditkarten, die auf die Tendyke Industries laufen«, sagte Loewensteen grimmig. »Sie haben sie gestohlen, Mann!«
    »Und Sie haben einen Vogel, Loewensteen, aber einen vom Typ Pterodaktylus! Alle anderen wären vergleichsweise zu klein!«
    Bancroft streckte jetzt die Hand nach den Karten aus. »Darf ich die noch einmal sehen?« erkundigte er sich.
    »Sie dürfen nicht!« bestimmte Tendyke und steckte sie ein. »Und wie geht's jetzt weiter? Darf ich vielleicht auch endlich mal erfahren, wer dieser Mann ist und was er hier will, Sheriff? Mir hat er auf meine Fragen nicht geantwortet. Vielleicht sind Sie so freundlich…«
    Bancroft war. »Mister Loewensteen ist von Tendyke Industries nach dem Tod Mister Tendykes als Verwalter für dieses Anwesen eingesetzt worden.«
    Tendyke fuhr herum und starrte Loewensteen finster an.
    »Dann finden Sie sich damit ab, Mister Verwalter, daß Sie ab sofort wieder Ihren früheren Job haben. Räumen Sie das Haus. Wo ist Scarth?«
    »Meinen Sie den Butler?«
    »Hören Sie schwer, oder was?« fauchte Tendyke ihn an. »Ich habe Ihnen eine Frage gestellt, und höfliche Menschen pflegen Fragen zu beantworten!«
    »Scarth und die anderen haben gekündigt, als ihr Boß amtlich für tot erklärt wurde. Was weiß ich, wo sie sich jetzt befinden? Was geht Sie das überhaupt an, Hochstapler?«
    Tendyke sah von einem zum anderen. Von Sheriff Bancroft hatte er keine Hilfe zu erwarten. Der Mann mußte aus einem anderen County hierher gekommen sein. Daß er auf Loewensteens Bestechungsliste stand, konnte Tendyke sich nicht vorstellen. Der Sheriff machte zwar einen voreingenommenen Eindruck, aber er hatte ein ehrliches Gesicht. Das Mädchen Lana hörte nur interessiert zu. In der Tür stand Josy, die sich ein gerade knapp ausreichend langes Hemd übergestreift hatte. Sie lächelte. Aber mit ihrem Lächeln war Tendyke nicht geholfen.
    »Sie haben sich gut vorbereitet, Mister, aber nicht gut genug. Jeder hier weiß, daß der echte Robert Tendyke seit einem Jahr tot ist. Pech gehabt! Tote stehen nämlich bekanntlich nicht wieder auf; die bleiben im Grab und vermodern.«
    »Na, das kann man aber auch etwas weniger geschmackvoll formulieren, Mister Loewensteen«, rügte der Sheriff.
    Tendyke war versucht, zu lachen. Wenn die beiden wüßten, wie oft er schon tot gewesen war…
    »Sie werden mich jetzt erst einmal begleiten, Mister«, sagte der Sheriff. »Dann kümmern wir uns um die Klärung Ihrer Identität.«
    »Was gibt es da groß zu klären?« fragte der Abenteurer. »Unter den Managern der Firma kennen mich genug, die mich identifizieren können. Außerdem sollten Sie sich wirklich einmal hier im Haus umsehen, ob meine Beschreibungen stimmen.«
    Bancroft zuckte mit den Schultern. »Sie kenne ich nicht; Loewensteen ist mir bekannt. Ich habe keinen Grund, seine Angaben zu bezweifeln. Und die TI-Manger… na, so hoch wollen wir doch mal nicht gleich hinaus, oder? Kommen Sie, oder muß ich Sie erst umständlich überreden?«
    Tendyke preßte die Lippen zusammen. Dann nickte er. »Okay, Bancroft. Sie wollen es so.« Er wandte sich noch einmal Loewensteen zu.
    »Es wird ein Nachspiel haben, Amigo. Ich weiß nicht, was Sie hier für ein Spiel eröffnet haben, aber es gefällt mir gar nicht. Am besten packen Sie schon mal Ihre Koffer. Wenn ich zurückkomme und finde Sie hier noch vor, kommt ein Räumkommando, und Sie schmeiße ich höchstpersönlich raus. Aber vielleicht überlegen Sie sich die Sache ja noch einmal. Was versprechen Sie sich eigentlich davon, mich kaltstellen zu wollen? Wer bezahlt Sie dafür?«
    Loewensteen lief rot an. »Nun reicht es aber!« schrie er. »Bancroft, haben Sie das gehört? Der Kerl wirft mir vor, daß ich mich bestechen lasse!«
    »Ich hab's gehört«, sagte der Sheriff trocken. »Ich habe auch gehört, daß Sie ihn Kerl geschimpft haben. Kommen Sie, Mister. Wir klären das im Office.«
    Schulterzuckend folgte Tendyke ihm.
    Der Bentley blieb auf dem Grundstück zurück. Rob Tendyke durfte sich im Dienstwagen des Sheriffs nach Miami chauffieren lassen.
    ***
    Baton Rouge, Louisiana
    Julian Peters öffnete die Augen. Er wußte, daß er nur ein paar Sekunden lang ohne Besinnung gewesen war. Seine Selbstkontrolle kam sofort perfekt zurück. Sein Verstand sagte ihm, daß es besser war, nicht hastig aufzustehen, sondern sich nur langsam zu bewegen.
    Wer hatte ihn
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