Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
045 - Die Blut GmbH

045 - Die Blut GmbH

Titel: 045 - Die Blut GmbH
Autoren: Hugh Walker
Vom Netzwerk:
mit den Fledermäusen und was geschehen war. „Verstehst du nicht, welches neue Licht das auf die Sache wirft. Der Beißer ist niemand anderer, als eine von diesen Kreaturen!“
    Er sah mich eine Weile nachdenklich und kopfschüttelnd an. „Das paßt natürlich alles gut zusammen, wenigstens in deiner Darstellung. Die Sache hat nur einen Haken … ein paar Haken, um genau zu sein. Es ist nicht alles so, wie du es siehst.“
    „Nämlich?“ meinte ich kurz.
    „Wir haben natürlich nicht das Recht, die Leute hier festzunehmen, oder gar zu untersuchen, um deine für jeden normalen Menschen recht phantastischen Behauptungen zu widerlegen.“
    „Was willst du damit sagen: für jeden normalen Menschen?“ fuhr ich ihn an.
    „Sei nicht gleich ein geschnappt“, versuchte er mich zu beschwichtigen. „Du weißt schon, wie es gemeint ist. Außerdem bist du nicht in der Verfassung …“
    „Was heißt Verfassung“, unterbrach ihn ihn verärgert. Aber ich konnte ihm keinen Vorwurf machen. Er mußte die Dinge einfach anders sehen und andere Schlüsse ziehen.
    „Wir haben uns natürlich umgesehen“, fuhr er fort. „Gründlich noch dazu. Dr. Lukard war sehr hilfsbereit. Wir durften mit den Patienten sprechen.“
    „Auch mit diesem Dr. Altmann?“
    „Auch mit ihm. Wir konnten nichts Ungewöhnliches feststellen!“
    „Hat er nicht gesprochen?“ fragte ich.
    „Aber ja. Wir kennen seine Krankengeschichte zur Genüge. Von den anderen Patienten nicht minder. Wir haben auch Alby gesehen.“
    „Keine von den vermissten Personen?“
    Er schüttelte verneinend den Kopf. „Keine.“
    „Hm“, erwiderte ich nur. „Und Altmann?“
    „Nichts Ungewöhnliches. Blutkrank, wie alle hier. Sie befinden sich auf einer Blutreinigungskur hier. Krankes Blut wird ihnen abgenommen. Sie erhalten eine bestimmte Menge synthetisches, das sich im Körper langsam, im Zeitraum von zwei bis drei Wochen, umwandelt.“
    „In echtes Blut?“ entfuhr es mir.
    Er nickte. „Es ist ein langsamer Ausscheidungs- und Regenerationsprozeß. Nach fünf oder sechs solcher Kuren ist das kranke Blut vollkommen abgeschieden. Es handelt sich allerdings in den vorliegenden Fällen um erste Experimente.“
    „Dann hat man die Leute gezwungen zu …“, begann ich.
    „Möglich. Sie behaupten allerdings alle, freiwillig hier zu sein. Nichts zu machen.“
    „Aber es paßt in das Schema“, erwiderte ich heftig. „Hast, du nicht selbst gesagt, es könnte Hypnose dahinterstecken? Bei Sonja warst du ziemlich sicher.“
    Er nickte zögernd. „Schon möglich. Trotzdem ist da vorerst nichts zu machen. Wenn Lukard wirklich ein Scharlatan ist, wird ihm das schwer nachzuweisen sein. Sonja wäre eine gute Zeugin, aber sie ist nicht hier. Das spricht schon mal dagegen.“
    „Sie wurden von Kowalczs Leuten daran gehindert“, fuhr ich ihm ins Wort. „Hast du nicht gesagt, sie hätten Mühe gehabt, das Mädchen gefangenzuhalten?“
    „Ich gebe zu, es sprechen eine Menge Punkte für deine Theorie. Andererseits ist keiner der Vermissten hier.“
    „Ich will verdammt sein, wenn das nur eine Theorie ist“, entgegnete ich. „Habt ihr auch den Keller untersucht?“
    Er nickte. „Haben wir, Harry. Nichts. Da unten ist nur das Labor der Blut-GmbH.“
    „Was ist mit dieser Blut-GmbH?“
    „Alles in Ordnung. Wir haben ein paar Erkundigungen eingezogen. Es handelt sich um eine englische Firma, die in drei europäischen Ländern Zweigniederlassungen hat. Bei uns ist die Zweigstelle seit einem guten Jahr registriert. Sie beliefert in der Hauptsache einige Versuchsanstalten mit synthetischem Blut. Aber ich bin kein Biologe. Die Jungs im Labor haben noch kein befriedigendes Ergebnis. Es ist dem auch keine wesentliche Bedeutung beizumessen. Diese Art von Blut ist seit mehr als zwei Jahren auf dem Markt. Legal.“
    Es schien tatsächlich alles höchst normal. Selbst wenn es irgendwo einen kriminellen Aspekt geben mochte, so nicht in der phantastischen Richtung, die ich mir eingebildet hatte. Ich fühlte, wie ich wankte und wie schwer es mir fiel, das Phantastische zu glauben, obwohl ich es am eigenen Leib erlebt hatte. Eriks verfluchter Realismus!
    Ich öffnete den Nachtschrank und nahm mein Hemd heraus. Vorsichtig wickelte ich die Fledermaus aus.
    Er betrachtete sie interessiert. „Hast du den Raum gesehen, in dem sie alle stehen?“ fragte ich ihn.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein.“
    „Du bist der einzige, der mir glauben könnte“, sagte ich eindringlich. „Der einzige,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher