Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
danach aufgebaut und erweitert worden, hatte mehrere Generationen lang bürgerliche Familien beherbergt, bis es von einem geheimnisvollen Mann namens Rochna gekauft worden war.
    Über ihn war nicht viel bekannt. Es hieß, daß ihn ein Schiff aus dem Orient mitgebracht hatte. Von der Mannschaft hatte nur die Hälfte den Hafen Bristol erreicht. Die anderen waren unterwegs verschwunden. Angeblich waren sie ertrunken, doch es hielt sich auch das Gerücht, daß sie eine Beute Rochnas geworden waren.
    Genaueres konnte man nicht herausfinden, denn die Nachforschungen waren in den Wirren der Zeit untergegangen. Aber dieser Rochna hatte das Haus gekauft und sich dort eingenistet. Seit dieser Zeit waren immer wieder Menschen verschwunden. Offiziell waren sie von den großen Seuchen dahingerafft worden, inoffiziell aber sprach man von einem Magier namens Rochna, der alles im Griff hatte.
    Eine Beschreibung von ihm gab es nicht. Man sprach von einem unheimlichen Gespenst, das sofort tötete und von seinen Opfern nur die Knochen zurückließ.
    Nachdem Rochna das Zeitliche gesegnet hatte, war das Haus von einem normalen Menschen gekauft worden.
    Aber die Familien lebten nie lange in den Mauern. Sehr schnell zogen sie wieder aus, und das Gebäude wurde als Spukhaus verschrien, in dem Rochnas Geist sein finsteres Unwesen trieb.
    Schließlich hatte es der Arzt und Psychologe Dr. Ampitius gekauft, hatte es auch umgebaut, aber es war ihm zu klein gewesen.
    Und für den Londoner Presse-Club war ein Spukhaus natürlich etwas Interessantes. Schließlich besaß jeder Brite, der etwas auf sich hielt, einen Hausgeist.
    Suko legte die Blätter weg. Er war nachdenklich geworden. Was hier als historische legendenartige Chronologie zu lesen war, konnte durchaus einen gefährlichen und auch im wahrsten Sinne des Worte mörderischen Hintergrund haben.
    Suko verließ das Büro. Er hätte jetzt gern seine Harley gehabt, aber die war in der Hexenwelt verschollen. So mußte er sich ebenfalls einen Leihwagen nehmen.
    Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, Jane Collins mitzunehmen. Die ehemalige Hexe besaß noch gewisse magische Kräfte. So war sie in der Lage, das Böse aufzustöbern, wenn es irgendwo in der Nähe lauerte. Er ließ es bleiben, denn er wollte Jane Collins, die bei Sarah Goldwyn, der Horror-Oma, lebte, nicht in unnötige Gefahr bringen.
    Und so fuhr er seinem ersten Ziel entgegen, dem Verlagshaus des Sir Wilfried.
    Der Verleger hatte Wort gehalten. Als Suko beim Portier eintraf und sich auswies, bekam er den Schlüssel überreicht. »Mit den besten Grüßen vom Chef, soll ich Ihnen noch sagen und Ihnen auch viel Erfolg bei Ihrer Aktion wünschen.«
    »Ich bedanke mich. Grüßen Sie ihn zurück.«
    Damit war Suko verschwunden. Auf dem Weg zu seinem zweiten Ziel wollte das drückende Gefühl nicht weichen…
    ***
    Ich wurde erst richtig wach, als man mich kurzerhand aus einer geringen Höhe auf die Erde warf. Sie war weich, aber die Kopflandung tat weh genug.
    »Wieder da?«
    Diejenige, die das fragte, lag neben mir. Ich hatte sie an der Stimme erkannt.
    Florence Denning.
    »Fast.«
    »Ich bin es schon länger.«
    »Und warum haben Sie mich nicht befreit, junge Frau?«
    »Weil ich auch in einer Zwangsjacke stecke.«
    »Sorry.« Mit dem Wort Zwangsjacke hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Wir steckten beide in einer dieser verdammten Jacken, unter der auch die Arme verborgen waren, so daß wir sie nicht bewegen konnten, dafür die Beine, aber das nutzte uns wenig.
    Transportiert worden waren wir in dem geschlossenen Kastenwagen, aus dem man uns auch geworfen hatte.
    »Wo hat man Sie denn erwischt, Flo?« fragte ich.
    »Im Garten der Klinik.«
    »Also auch.«
    »Sie ebenfalls.«
    Florence Denning lachte. »Da hatten wir wohl den gleichen Gedanken. Dieser Meister Ampitius scheint mir nicht ganz astrein zu sein.«
    »Ich widerspreche nicht!« keuchte ich. Es gelang mir nur unvollkommen, die Schmerzen zu unterdrücken oder nicht daran zu denken. Kopf und Nacken waren bei mir schon oft malträtiert worden.
    Da wir momentan keine anderen Stimmen hörten und auch keinen Menschen in der Nähe entdeckten, wälzte ich mich auf den Rücken, weil ich sehen wollte, wohin man uns geschafft hatte. Mein Verdacht wurde bestätigt.
    Wir lagen in der Nähe des Presse-Clubs. Zum Greifen nahe sah ich die Rückwand vor mir. Ich konnte auch an der Fassade hochblicken, wo mir die Rankengewächse wie Schlangen vorkamen, die darauf warteten, sich auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher