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0449 - Das Ende des Diktators

Titel: 0449 - Das Ende des Diktators
Autoren: Unbekannt
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einige Geschäfte zu erledigen und fliege morgen nach Rendar weiter. Wenn Sie mich belästigen, werde ich mich bei der Polizei beschweren."
    „Da brauchen Sie nicht weit zu gehen. Wer immer Sie auch sind, wir wissen, daß Sie einer verbotenen Organisation angehören.
    Kommen Sie mit, und machen Sie keine Schwierigkeiten."
    Ramil dachte nicht daran, keine Schwierigkeiten zu machen. Er war verloren, daran konnte nun kein Zweifel mehr bestehen. Das Vergleichen der in der Identitätskarte gespeicherten Individualimpulse mit seinen eigenen würde nur zu eindeutig seine Schuld ergeben. Und die beiden Männer würden nicht nachgeben, da halfen alle seine Unschuldsbeteuerungen nicht.
    Er war verloren.
    Aber er wußte, daß Dabrifa in letzter Zeit an Sympathien verloren hatte. Seine Willkür war verhaßt, aber niemand hatte es bisher gewagt, sich ihr offen gegenüberzustellen. Und wenn es jemand getan hatte, so lebte er nicht mehr.
    Auch er, Ramil, würde nicht mehr lange leben, so oder so nicht.
    Er wollte seinem Tod wenigstens einen Sinn geben, und außerdem wollte er vermeiden, daß man doch noch die Information aus seinem Unterbewußtsein hervorholte. Ihm war bekannt, daß der Geheimdienst über die modernsten Methoden in dieser Hinsicht verfügte. Vielleicht waren sie schon weiter als die Wissenschaftler der Widerstandsbewegung.
    Er nahm die Hand aus der Tasche und richtete den Nadler auf die beiden Männer, die ihn aus kalten Augen prüfend ansahen.
    „Nun gut, Sie haben gewonnen." Er sprach laut genug, um die Hotelgäste aufmerksam zu machen. Jeder konnte ihn hören. Und sie sahen nun auch alle zu der Gruppe herüber, aber niemand wagte es, einzugreifen. „Ich gehöre der Widerstandsbewegung an, deren oberstes Ziel es ist, den Diktator Dabrifa zu stürzen. Alle Verhandlungen mit ihm sind sinnlos. Er hört nur auf sich, sonst auf niemanden. Er trägt einen Zellaktivator und ist damit unsterblich.
    Seine Willkürherrschaft würde somit ewig dauern, wenn sie nicht mit Gewalt beendet würde. Wir werden Dabrifa töten! Eines Tages werden wir ihn töten, und dann sind wir wieder frei."
    Einer der beiden Männer riß seine eigene Waffe aus der Tasche und sprang zur Seite. Ramil erschoß ihn, geriet aber dabei in den Nadelstrom der Waffe des anderen. Er starb, noch während er stürzte.
    Die Gäste waren aufgesprungen, aber der überlebende Geheimpolizist hob die freie Hand.
    „Bleiben Sie, wo Sie sind. Stören Sie keine Amtshandlung, oder Sie werden sich zu verantworten haben. Wie Sie selbst sahen, wurde ein Mörder gerichtet. Er hat einen Beamten des Imperiums vor Ihren Augen getötet." Er holte tief Luft. „Es gibt keine Widerstandsbewegung."
    Ein älterer Mann nickte.
    „Sie haben recht, mein Herr. Es kann auch keine geben. Denn gäbe es eine, und gehörte der von Ihnen Getötete dazu, wäre er nicht so allein gestorben, so einsam. Jemand hätte ihm geholfen.
    nicht wahr?"
    Der Geheimpolizist wich seinem forschenden Blick aus.
    „Sicher, so wäre es gewesen, Sie haben recht." Er winkte dem Portier. „Benachrichtigen Sie die Polizei."
    Er sah hinab auf seinen toten Kollegen, dann in das Gesicht Ramils, das einen seltsamen Ausdruck zeigte.
    Es sah so aus, als fühlte Ramil sich noch im Tode als Sieger.
     
    2.
     
    Nachdem es Ovaron gelungen war, die in dem Sonnensatelliten befindliche Sextadim-Zeitbombe einsatzbereit zu machen, schienen die Arbeitsroboter auch mit ihren Reparaturen fertig geworden zu sein. Es mußte ihnen endlich geglückt sein, gerade jene Schaltstationen wieder intakt zu bringen, mit denen sich die Sonne aufheizen und schließlich in eine Nova verwandeln ließ.
    Die fünfundzwanzig Milliarden Menschen des Sonnensystems bekamen es zu spüren.
    Es wurde von Tag zu Tag wieder heißer.
    Aber es gab gewichtige Gründe, den Satelliten noch nicht zu zerstören.
    Rhodans Fluchtplan IKARUS stand. Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen worden, und ein Befehl genügte, um die gesamte Menschheit aus dem Sonnensystem zu evakuieren. Der innerste Planet, Merkur, war bereits geräumt worden. Selbst die Wissenschaftler hatten ihn verlassen müssen. Zurückgeblieben waren nur die gewaltigen Anlagen, die der Erhaltung des Zeitfeldes dienten, die das gesamte System ständig fünf Minuten in der Zukunft hielten.
    Über der Venus lag ein hochgespannter Paratronschirm, der die Hitze vorerst noch abhielt. Die Erde lag noch außerhalb des direkten Gefahrenbereiches, aber das konnte sich von eine Stunde zur anderen
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