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0449 - Das Ende des Diktators

Titel: 0449 - Das Ende des Diktators
Autoren: Unbekannt
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Zentralsystem hieß nach seiner Sonne Normon, war nicht ganz fünfzehntausend Lichtjahre von der Erde entfernt und besaß acht Planeten.
    Einer davon war Nosmo, Mittelpunkt des Imperiums Dabrifa.
    Die Hauptstadt hieß Dabrifala.
    Der verfolgte Agent der Widerstandsbewegung kannte sie wie seine Westentasche, aber auch das würde ihm nicht weiterhelfen, seine Verhaftung höchstens verzögern. In seine Wohnung zurückzukehren, wagte er nicht. Vielleicht konnte er in einem der vielen Hotels Unterschlupf finden. Geld besaß er noch genug.
    Er ging an einem Stand für Lufttaxis vorbei und verlangsamte das Tempo. Unauffällig sah er sich nach allen Seiten um, aber er konnte, wie üblich, keinen Verfolger entdecken. Mit drei schnellen Schritten war er beim ersten Taxi und stieg ein. Mit sicherer Hand drückte er den Knopf der Steuerautomatik ein und warf ein Geldstück in den dafür bestimmten Schlitz. Blitzschnell erhob sich das Gefährt und orientierte sich mit Taststrahlen, ob die gespeicherte Strecke frei war. Dann schoß es davon.
    Er saß in der Kabine und sah nach hinten. Mindestens zehn weitere Taxis flogen in seiner Richtung, aber er konnte nicht feststellen, welches von ihnen gleichzeitig mit ihm gestartet war.
    Jedes von ihnen konnte einen Mann des Geheimdienstes tragen.
    Unter ihm lag die Stadt, die er fast diagonal überflog. Die Hotels lagen am Zentralpark, abseits der verkehrsreichen Geschäftsstraßen. Mit seiner Identitätskarte würde er keine Schwierigkeiten haben, ein Zimmer zu bekommen. Wenn ihn niemand beim Betreten des Hotels beobachtete, konnte es Tage dauern, bis sie ihn hier aufspürten.
    Das Taxi landete und stieg sofort wieder auf, nachdem er es verlassen und die Tür geschlossen hatte. Er nahm seinen flachen Aktenkoffer und ignorierte den Gepäckträger, der unbeweglich auf einen Auftrag wartete. Sein Prestige würde darunter nicht leiden, denn der Gepäckträger war ein Roboter, genauso wie das gesamte Personal des Hotels.
    Er betrat den Empfangssaal und blieb einen Augenblick stehen, um sich zu orientieren. Der Robot-Portier blickte ihn mit ausdruckslosem Gesicht entgegen. Er ging zu ihm und überreichte ihm wortlos seine Identitätskarte. Der Roboter nahm sie, warf einen kurzen Blick darauf, während in seinem Innern ein Relais klickte. Er hatte die Karte photographiert und ihre Daten gespeichert. Dann legte er sie in ein Fach, dem er gleichzeitig einen flachen Schlüssel entnahm. Auf dem Schlüssel stand die Nummer des Zimmers. Es war ein Einzelzimmer, denn der Roboter hatte nur eine Karte erhalten.
    Der Mann nahm den Schlüssel und ging zum Lift. Er drehte sich noch einmal um und überblickte die Empfangshalle Es waren nur wenige Hotelgäste anwesend, meist Geschäftsreisende aus dem Imperium, die in Dabrifala Station machten.
    Er atmete auf, als er endlich in seinem Zimmer war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Das Fenster führte zum Park, und für einige Minuten stand er versonnen da und beobachtete die Spaziergänger, die einzeln oder in Gruppen den warmen Sommertag genossen.
    Dann schloß er das Fenster und setzte sich aufs Bett. Er befand sich jetzt in relativer Sicherheit, aber niemand hätte zu sagen vermocht, wie lange dieser beruhigende Zustand andauern konnte.
    Die Geheimpolizei hatte es einfach. Sie schickte ihre Agenten in die verschiedenen Hotels. Dort hatte sie nichts anderes zu tun, als die beim Portier abgegebenen Identitätskarten zu überprüfen.
    Eine solche Karte zu fälschen, war so gut wie unmöglich. Sie speicherte die Individualimpulse ihres Besitzers. Mit Spezialgeräten konnten diese Impulse nachgewiesen und verglichen werden. Es gab keine zwei Menschen mit den gleichen Impulsströmen.
    Immerhin war es notwendig, daß eine der Karten das Mißtrauen des Geheimdienstes hervorrief, denn eine willkürliche Überprüfung harmloser Geschäftsreisender ließ das Prestige des Diktators nicht zu. Dabrifa legte außerordentlichen Wert darauf, als tolerant und großzügig zu gelten.
    Die elektronisch gespeicherten Individualimpulse auf der Karte des Widerstandskämpfers stimmten nicht mit seinen eigenen überein. Aber der eingeprägte Name stimmte. Es war der Name eines gut beleumdeten Geschäftsmannes von einem der Kolonialplaneten, der sich hin und wieder in Dabrifala aufgehalten hatte. Noch wußte niemand, daß dieser Mann seit geraumer Zeit tot war.
    Er nahm den Aktenkoffer auf die Knie und öffnete ihn. Er lächelte, als er hineinsah. Bis auf einen kleinen
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