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0448 - Heroin für reiche Ladies

0448 - Heroin für reiche Ladies

Titel: 0448 - Heroin für reiche Ladies
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wurde er von einem Konkurrenten erledigt, von einem Mann also, der keine Lust verspürte, sich ins Geschäft pfuschen zu lassen. Die Chinesen schlugen prompt zurück. Es kam und kommt für sie darauf an, die Unterwelt zu warnen und sich für den nächsten Generalangriff stark zu machen. Die Chinesen begannen den Rachefeldzug mit dem Mord an Frillman. Dann kam Fisher dran. Vermutlich hat es auch schon Füller erwischt.«
    »Wenn es stimmt, was Sie sagen, wäre als nächster Lynch dran«, meinte Mr. High, der einen Kurzbericht der bisherigen Ereignisse vor sich auf dem Schreibtisch liegen hatte. Phil und ich waren bei ihm im Zimmer.
    »Wir'haben alles Notwendige in die Wege geleitet«, warf Phil ein.
    Der Chef nickte. »Nur eins ist mir nicht ganz klar. Warum hat man sich nicht damit zufrieden gegeben, der Organisation den Kopf abzuschlagen? Weshalb mußten auch Frillman und die anderen daran glauben?«
    »Dafür gibt es nur eine Erklärung«, sagte ich. »Sie klingt gewagt und ist nicht bewiesen, aber ich möchte wetten, daß ich damit richtig liege. Frillman und seine Leute haben Sheppard verraten. Dafür spricht der Umstand, daß Sheppards Mörder in das Haus Socony Road 114 gelangen konnte. Mit anderen Worten: Sheppards Leute standen auf der Seite von Sheppards Gegnern.«
    ***
    Als ich Lynch besuchte, war er gerade dabei, seinen Koffer zu packen.
    »Wollen Sie verreisen?« fragte ich. »Und ob!« antwortete er grimmig. »Oder meinen Sie, ich hätte Lust, als nächster auf der Vermißtenliste zu erscheinen? Zuerst hat es Arthur erwischt, dann Reggy. Seit vorgestern abend ist Jack verschwunden… nein, ich wäre verrückt, wenn ich in New York bliebe!«
    »Wie wäre es, wenn Sie sich in Schutzhaft begäben?« fragte ich.
    Er starrte mich an. »Freiwillig in eine Zelle? Ich bin doch nicht blöde!«
    »Es wäre ein sicherer Weg, Ihren Häschern zu entgehen«, sagte ich. »Noch sicherer wäre es allerdings, wenn Sie uns einen Tip…«
    »Hören Sie auf!« unterbrach er mich und schloß den Koffer. »Ich habe nichts zu sagen, und ich werde nichts sagen. Oder sind Sie etwa gekommen, um mich zu verhaften? Dazu haben Sie kein Recht! Gegen mich liegt nichts vor!«
    »Gegen Sie liegt sogar eine Menge vor«, sagte ich ruhig. »Sie haben weder ein brauchbares Alibi für die Zeit, als Sheppard ermordet wurde, noch für die Stunde, in der es Frillman und Fisher erwischte.«
    »Sheppard kannte ich nicht«, behauptete er wütend, »und die beiden anderen waren meine Freunde. Gute Freunde. Warum hätte ich sie umbringen sollen? Sie wissen selbst, daß das Unsinn ist! Wenn ich der Mörder wäre, brauchte ich nicht stiftenzugehen. Niemand flieht vor sich selber.«
    »Vielleicht fürchten Sie, verhaftet zu werden«, sagte ich ruhig.
    »Quatsch!« meinte er grob.
    »Wer bedroht Sie, Lynch?«
    »Niemand.«
    »Ist es Dibberson?«
    »Unsinn!«
    »Oder Ling Wantu?«
    Er starrte mich verständnislos an. »Ling Wantu? Wer soll denn das sein?«
    »Wenn Sie ihn noch nicht kennen, wird Wan tu schon dafür sorgen, daß sich das rasch ändert.«
    »Wer, zum Teufel, ist Wantu?«
    »Ein bekannter Wäschereibesitzer. Ihr Freund Füller hat sich bei ihm vorgestellt. Wußten Sie das nicht?«
    »Nein. Was' wollte Wantu von Jack?«
    »Das wissen wir nicht. Das heißt, wir kennen Mr. Wantus Version der Geschichte, aber leider konnten wir Mr. Füller noch nicht befragen.«
    Lynch biß sich auf die Unterlippe. Ich sah, wie es in ihm arbeitete. »Ein Zufall«, murmelte er dann. »Bestimmt ein Zufall.« Er blickte mich an. »Ich möchte jetzt gehen. Sie haben doch hoffentlich nichts dagegen?«
    »Ich habe keine Möglichkeit, Sie aufzuhalten. Ich möchte Sie jedoch bitten, mir Ihr Reiseziel anzugeben. Ich bin sicher, daß wir Sie noch brauchen.«
    »Ich schreibe eine Karte«, spottete er.
    ***
    Lynch schleppte den Koffer in seinen Wagen. Er war nervös und aufgeregt. Er spürte, daß etwas in der Luft lag. Er hatte nur noch einen Wunsch: weg aus New York, weg aus einer Umgebung, die voll düsterer Drohungen zu sein schien. Als er am Steuer saß und den Wagen aus der Garage lenkte, atmete er auf. Das Gefühl der Erleichterung hielt nicht lange an. Auf der Straße entdeckte er, daß ihm ein blauer Ford folgte.
    Lynch stellte fest, daß in dem Wagen zwei Männer saßen. Als er an einer Kreuzung halten mußte, sah er, daß es sich um Chinesen handelte. Lynchs Nervosität nahm zu. Er versuchte, die Verfolger abzuschütteln, aber das gelang ihm nicht.
    Ich muß in
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