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0448 - Heroin für reiche Ladies

0448 - Heroin für reiche Ladies

Titel: 0448 - Heroin für reiche Ladies
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‘raus, oder Sie kriegen es mit Jamaica zu tun!«
    »Hat er die Pakete?«
    »Ja«, sagte Füller widerwillig.
    »Der kommt auch noch dran«, sagte Wantu.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wir sollten gehen«, meinte Bao und schaute Wantu an. »Warum halten wir uns mit langen Erklärungen auf?«
    »Jeder Verurteilte hat das Recht, sein Urteil zu hören«, sagte Wantu.
    Füller merkte, wie ihn ein Frösteln überkam. »Lassen Sie mich hier ‘raus!« schrie er.
    »Sheppard ist von mir eingesetzt worden«, sagte Wantu. Er sprach ruhig, fast höflich. »Er war ein guter Mann. Wir waren jedoch der Ansicht, daß es gut sei, seine ersten Gehversuche zu überwachen. Auf diese Weise kamen wir dahinter, warum er sterben mußte und wer ihn seinem Mörder auslieferte. Ihr habt ihn verraten!«
    »Nicht ich«, stieß Füller hervor. »Das waren Reggy und Arthur! Mir blieb gar nichts anderes übrig, als mitzumachen!«
    »Hast du Sheppard gewarnt? Nein«, sagte Wantu. »Deshalb wirst du sterben, genau wie Frillman. Den schmutzigen Job mit Reggy Fisher hast du uns ja abgenommen. Vielen Dank.«
    »Ich habe Reggy nicht umgebracht, ich nicht!« keuchte Füller. »Das war Bill.«
    »Dibberson hat es euch befohlen, nicht wahr?«
    »Es war Reggy s Schuld! Warum mußte er sich wie ein Verrückter aufführen? Wenn wir es nicht gemacht hätten, wären wir dran gewesen! Aber ich habe nicht geschossen, mein Wort darauf. Das war Bill Lynch!«
    »So ist das mit euch«, sagte Wantu verächtlich. »Einer schiebt dem anderen den schwarzen Peter zu. Bill Lynch kommt auch noch dran, keine Sorge!«
    »Was hättet ihr davon, wenn wir ins Gras beißen?« fragte Füller verzweifelt.
    »Wir müssen uns durchsetzen«, sagte Wantu. »Geschichten wie diese machen rasch die Runde. Wenn bekannt wird, mit welcher Härte wir Sheppards Tod gerächt haben, wird keiner mehr wagen, unsere nächsten Aktionen zu stören!«
    Füller sprang an dem Kesselrand hoch. Er umfaßte ihn mit beiden Händen, aber nur eine Sekunde lang. Ehe er es schaffte, sich hochzuziehen, fiel der schwere Lukendeckel auf seine Hände. Füller stieß einen Schrei aus. Er stürzte auf den Boden. Dunkelheit umgab ihn. Dunkelheit und Terror. Mit den Fäusten hämmerte er gegen den Metallmantel des Kesseleinsatzes, obwohl ihm klar war, daß er damit nichts erreichen konnte.
    »Ich helfe euch!« brüllte er. »Ihr könnt von mir alles haben, alles! Wenn ihr wollt, bringe ich Dibberson um. Ich tue alles, was ihr verlangt!«
    Er stellte das Trommeln mit den Fäusten ein. Seine Hände bluteten. Er begann zu zittern, als er hörte, wie der Lukendeckel von außen verschraubt wurde. Sollte er in diesem Metallsarg ersticken?
    Tschen Bao richtete sich auf. Er klopfte sich die Hände sauber. »Es ist wirklich sehr schmutzig hier!« stellte er tadelnd fest.
    »Ja«, sagte Wantu gleichmütig.
    Sie stiegen von der Plattform herab. Seite an Seite schritten sie zu der großen Schalttafel, die an der Schmalseite der Kesselgruppe angebracht war.
    »Also los«, sagte Wantu ungeduldig.
    Tschen Bao prüfte kopfschüttelnd die Schalttafel. »Hoffnungslos überaltert«, meinte er. , »Für diesen Zweck reicht die Technik völlig aus«, versicherte Wan tu.
    Bao legte einige Hebel um. Er machte ein zufriedenes Gesicht, als die Zeiger auf den Manometern reagierten. Man hörte, wie Wasser durch die Rohre brauste.
    Wantu steckte sich eine lange, dünne Zigarette an. »Wie lange wird es dauern?«
    Bao zuckte die Schultern. »Höchstens zehn Minuten.«
    »Gut«, sagte Wantu. »Dann fahren wir essen.«
    ***
    Die Ermittlungen ergaben unter anderem, daß Frillman einen Freund namens Jack Füller gehabt hatte. Die beiden waren oft zusammen gesehen worden.
    Ich kreuzte am nächsten Vormittag bei der hageren Mrs. Swift auf, die seine Zimmervermieterin war.
    »Er ist diese Nacht nicht nach Hause gekommen«, informierte sie mich. »Aber das hat nichts zu sagen. Er ist nun mal ‘ne Nachteule.«
    »Wohnt er schon lange bei Ihnen?«
    »Ein halbes Jahr. Was ist lös mit ihm? Hat er wieder mal was angestellt?«
    »Sie wissen, daß er vorbestraft ist?«
    »Ja«, sagte Mrs. Swift und blickte mich aus ihren dunklen Augen mürrisch an. »Aber das ist vorbei. Vergangen und vergessen, nicht wahr?«
    »Ich bin nicht hier, um die alten Geschichten aufzuwärmen. Sie wissen natürlich, was mit Frillman passiert ist?«
    »Sicher. Ich lese schließlich Zeitungen. Sie glauben doch nicht etwa, daß Mr. Füller etwas damit zu tun hat? Arthur war sein
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