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0447 - Der Drachen-Meister

0447 - Der Drachen-Meister

Titel: 0447 - Der Drachen-Meister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Finsternis überlebt hatte.
    Doch es gab einen Ort, den kein Dämon erreichen konnte, weil dieser Ort von einer magischen Schutzglocke umgeben war, von einem Abwehrschirm aus stärkster Weißer Magie, die ein normaler Mensch weder sah noch fühlte, die aber jedem Schwarzblütigen oder von Schwarzer Magie Beeinflußten Widerstand entgegensetzte. Ein Dämon oder ein Dämonisierter konnte diesen Schutzschirm niemals durchdringen.
    Deshalb hatte Zamorra vorgeschlagen, daß sich Julian und seine Familie in den Schutz von Château Montagne begaben. Hier waren sie nun.
    Robert Tendyke, der Abenteurer, dessen Firmen nun von einem Generalmanager geleitet wurden, mit dem Zamorra schon einige Male unangenehme Dinge erlebt hatte; einem Manager, der offensichtlich mit der menschenfeindlichen DYNASTIE DER EWIGEN paktierte. Da hatte Tendyke sich mit seinem nachfolgenden Stellvertreter, der ihn ja auch für tot halten mußte, wohl ein Kuckucksei ins Nest gelegt…
    Monica und Uschi Peters, die blonden eineiigen Zwillinge, die nicht voneinander zu unterscheiden waren. Sie wurden in Deutschland geboren, hatten Sozialpädagogik studiert, danach Weltenbummler gespielt, und waren schließlich bei Robert Tendyke in Florida hängengeblieben, in den sie sich verliebten. Sie besaßen eine merkwürdige Fähigkeit: sie konnten Gedanken lesen und aussenden, aber nur, wenn sie zusammen waren. Die Entfernung zwischen ihnen durfte nicht zu groß sein, dann erlosch die Fähigkeit. Das war mit einer der Gründe, weshalb sie alles gemeinsam unternahmen. Sie hatten dieselben Interessen, sie liebten denselben Mann, und daß Uschi schwanger wurde und Monica nicht, war eher ein Zufall. Monica indessen hatte eine Scheinschwangerschaft erlebt. Merlin hatte die beiden Mädchen einmal die zwei, die eins sind, genannt…
    Und Julian Peters, die unbekannte Größe. Der Junge, der Kindheit und Jugend im Zeitraffertempo hinter sich gebracht hatte. Der jetzt so gut wie erwachsen war, und dem dennoch etwas fehlte. Mit seinem eidetischen Gedächtnis lernte er alles, was er lernen mußte und wollte, er speicherte es, vergaß niemals etwas, das er irgendwann einmal gesehen, gehört oder gelesen hatte, und war seiner Entwicklung geistig voraus. Er war ein magisches Wesen…
    Robert Tendyke wandte sich um. »Ich soll der Grund für eine Party sein?«
    Zamorra nicktet »Du, die Zwillinge und Julian. Ihr seid der Grund, weil ihr noch lebt. Verdammt, damals, als ich zu spät kam und nur noch die ausgebrannten Zimmer sah, da war ich so geschockt, daß ich nicht einmal trauern konnte. Ich hatte keine Tränen, nur eine ohnmächtige Wut. Aber ihr lebt noch, und jetzt möchte ich meine Freude mit anderen Menschen teilen.«
    Tendyke schürzte die Lippen.
    »Und wen lädst du ein?«
    »Das Dorf«, sagte Nicole und deutete aus dem Fenster ins Tal hinunter. Dort unten hatten sie so viele Freunde, wie das Dorf Einwohner zählte; die Beziehung zwischen den Menschen im Dorf und den Herren im Château war überaus herzlich. Daß Zamorra nach jeder Weinlese ein dermaßen beachtliches Deputat erhielt, daß Nicole und er den Weinkeller in drei Leben nicht leertrinken konnten, lag nicht nur daran, daß die Pächter mit Zamorra als Eigentümer zufrieden waren, sondern es war eine herzliche Freundschaft, durch Verbundenheit entstanden und gestärkt. Es gab Feste für das Dorf im Château, und es gab Feste für die Schloßherrschaft im Dorf.
    »Du bist verrückt, Nicole«, sagte Tendyke. »Wollt ihr das ganze Dorf hierher einladen? Wollt ihr, daß die ganze Welt von Julians Existenz erfährt?«
    »Dämonen und Dämonisierte kommen hier nicht herein«, erinnerte Zamorra. »Daran hättest du übrigens schon denken können, ehe ihr euer Versteckspiel begonnen habt.«
    Tendyke verzog das Gesicht. »Ein paar Baufirmen aus der Umgebung haben sich dumm und dämlich verdient, als sie Château Montagne wiederaufbauen und restaurieren durften, nachdem ein dämonischer Angriff das Schloß verwüstete. So zumindest habe ich es von einem gewissen Professor Zamorra erfahren.«
    Der winkte ab. »Das war ein Angriff per Zeitreise durch die Vergangenheit, der nicht ein zweites Mal funktionieren wird«, sagte er. [1]
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, murmelte Tendyke.
    »Verlaß dich darauf, wir sind hier sicher«, sagte Zamorra. »Natürlich werden wir nicht das ganze Dorf einladen. Aber unseren unmittelbaren Freundeskreis. Ted Ewigk, die Druiden Gryf und Teri, den Wolf Fenrir, Lord Saris, Carsten Möbius
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