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0446 - Die Zeitbrüder

Titel: 0446 - Die Zeitbrüder
Autoren: Unbekannt
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unwahrscheinlich. In der Jetztzeit waren auf Titan keine Überreste tierischen Lebens gefunden worden.
    Aber Guckys Äußerungen zufolge sollte das Lebewesen an seinen Tod gedacht haben. Es mußte also gestorben sein, und bei den niedrigen Temperaturen konnte es nicht verwesen. Warum hatte in der Jetztzeit niemand seinen tiefgefrorenen Leichnam gefunden?
    Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als der Haluter auf einer Schuttlawine den Schluchthang herabritt. Unten angekommen, sprang er mit einem gewaltigen Satz zu den Wartenden.
    „Nichts", meldete er lakonisch. „Auf dem Eis des Bergsattels gibt es eine Schleifspur, aber die kann ebensogut hundert Jahre alt sein. Ich habe die Stelle dreimal in immer weiteren Kreisen umlaufen, aber nichts gefunden."
    „Das besagt nicht viel", sagte Ovaron. „Wenn es ein Lebewesen war, und wenn es sich so schnell wie Sie, Tolot, fortbewegen kann, dann konnten Sie es nicht finden."
    „Und außer der Schleifspur gab es keine Spuren?" fragte Rhodan.
    „Keine, Rhodanos", bestätigte der Halter. „Aber ich habe etwas anderes, ganz Merkwürdiges gesehen. In der Mulde rechts unterhalb des Sattels war ein See."
    „Ein See?" fragte Gucky.
    „Hauptsächlich Wasser", berichtete Tolot weiter. „Ich habe meinen Helm geöffnet und einen Schluck getrunken. Es war H2O mit geringfügigen unbekannten Beimischungen - und es war warm."
    „Natürlich", meinte Gucky, „sonst wäre es ja Eis gewesen."
    „Eine heiße Quelle?" fragte der Großadministrator.
    „Eben nicht, Rhodanos. Während ich noch dort stand und überlegte, bildete sich eine Eisschicht. Ich nehme an, es ist jetzt schon bis zum Grund gefroren."
    „Das ist wirklich merkwürdig", sagte Ovaron. „Ich kann mir das nur so erklären, daß dort kurzfristig Energie freigesetzt wurde."
    „Ich auch", erwiderte Icho Tolot. „Aber es gab nichts, was die Energie hätte freisetzen können."
    „Die Sache kommt mir verdächtig vor", murmelte Perry Rhodan.
    „Dennoch können wir ihr heute nicht auf den Grund gehen. Freund Tolotos, wir reiten weiter in der alten Richtung."
    Etwa eine Viertelstunde später hielt der Haluter ruckartig an und legte sich flach auf den Boden.
    „Bewegung!" meldete er mit „gedämpfter" Stimme. „Vorn! Etwas huschte über einen Bergkamm und verschwand wieder."
    Perry und Ovaron gingen hinter Tolots ausgebreiteten Handlungsarmen in Deckung und benutzten sie als Auflage für ihre Handwaffen.
    Gucky dagegen blieb auf Tolots Rük-ken sitzen und verkündete mit schriller Stimme: „Falscher Alarm, Jungs! Das ist Freund Tajiri mit einem ,stummen' Begleiter!"
    Perry richtete sich halb auf.
    „Was meinst du mit .stummem Begleiter', Kleiner?"
    „Na, so einen zentralschraffierten Jungen, mit oder ohne Gehirndurchschuß."
    Rhodan stöhnte unterdrückt.
    „Du meinst .mentalstabilisiert'!"
    „Klar, Chef. Jedenfalls orte ich seine Zerebraltätigkeit nicht. Aber Freund Tajiri denkt an ihn.
    Aha! Es ist Torro, der ertrusische Stier, öle!"
    Ovaron lachte schallend und hieb den Lauf seiner Impulswaffe immer wieder über Tolots Handlungsarm, was der Haluter offenbar nicht einmal bemerkte.
    „Toronar Kasom...", flüsterte der Großadministrator nachdenklich.
    „Und Professor Kase. Ich möchte wissen, was die hier zu suchen haben. Hoffentlich ist nichts passiert."
    Der Mausbiber fuhr erschrocken hoch, glitt von Tolots Rücken und fiel auf den Schotter.
    „Sie suchen nach Anton!" Er richtete sich auf. „Der Taimoner ist ausgerissen, Perry! Ich ahne etwas. Oh, der arme Anton!"
    Perry Rhodan begann ebenfalls etwas zu ahnen. Er sagte jedoch nichts, bis die beiden Ertruser vor ihnen auftauchten. Sie zogen einen Geländeschlitten hinter sich her.
    „Haben Sie Sir Anthony gesehen, Sir?" fragte Tajiri Kase, kaum daß er den Großadministrator und seine Begleiter erblickt hatte.
    Rhodan verneinte und ließ sich berichten, was im Nullzeitdeformator geschehen war. Erst dann berichtete er von dem „Phantom", das Ovaron gesichtet hatte und hinter dem Icho Tolot vergeblich hergelaufen war.
    „Planhirnauswertung", meldete der Haluter anschließend. „Anton hat sich in Wärmeenergie aufgelöst und dadurch den gefrorenen See für kurze Zeit aufgetaut. Es wäre zwecklos, weiter nach ihm zu suchen."
    „Wir können ihn doch nicht dort draußen liegen lassen!"
    protestierte Tajiri Kase. „Zumindest ein Grab ..."
    „Wie wollen Sie längst verflüchtigte Wärme begraben?" fragte der Haluter. „Ich verstehe nur nicht, daß der
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