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0445 - Horror-Quiz

0445 - Horror-Quiz

Titel: 0445 - Horror-Quiz
Autoren: Jason Dark
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dastand wie angewachsen.
    »Was hast du?« fragte ich ihn.
    »Da fehlt der zweite Kahn, John. So ein schwarz angestrichenes schnittiges Boot, ziemlich groß. Ich kann mir vorstellen, daß es van Akkeren gehört und er damit das Weite gesucht hat.«
    Suko hatte Bills Bemerkung gehört und stimmte ihm hundertprozentig zu.
    »Und dein Skelett ist auch nicht da«, sagte ich.
    »Willst du nach den Knochen suchen?«
    »Wäre nicht das Schlechteste.«
    Wir rekonstruierten noch einmal den ungefähren Weg, den das Skelett genommen hatte, aber es war verdammt schwer. Von der Aufprallwucht mußten die Knochen in alle Richtungen verstreut worden sein. Wahrscheinlich war das meiste Zeug ins Wasser gefallen und von der Strömung mitgerissen worden. Bestimmt lagen die Reste auf dem Meeresgrund.
    Da war nichts mehr zu machen.
    »Kann es auch überlebt haben?« fragte Bill plötzlich und schaltete seine Suchlampe aus.
    »Nach den Gesetzen der Physik wohl nicht«, sagte ich.
    »Die aber zumeist durch Magie auf den Kopf gestellt werden«, bemerkte Suko.
    Da konnten wir nicht widersprechen.
    »Van Akkeren und ein bewaffnetes Skelett. Ein Duo, das mir gar nicht gefällt«, resümierte ich.
    »Jetzt mal nur nicht den Teufel an die Wand und laß uns zurückfahren«, schlug der Reporter vor. »Ich mag nämlich keine Inseln, auf denen es nur Steine gibt.«
    »Magst du denn Monster?« fragte Suko.
    »Ha, ha.« Bill lachte zweimal kurz und enterte als erster das Boot.
    Ich folgte ihm und schaute dabei nachdenklich auf Sukos Rücken.
    Der schien meinen Zustand bemerkt zu haben. Beim Umdrehen fragte er: »Hast du was, John?«
    »Ja. Ich werde das Gefühl nicht los, daß dieser verdammte Fall noch nicht sein Ende gefunden hat. Van Akkeren gibt nicht so einfach auf.«
    »Wir werden sehen«, erwiderte Suko.
    ***
    Weit im Osten zeigte sich bereits ein erster, dünner grauer Streifen am Himmel, als wir die gefährlichen Klippen und Brandungswellen glücklich hinter uns gelassen hatten.
    Die Nacht neigte sich dem Ende entgegen. Morgendämmerung kündigte sich an.
    Wir waren ziemlich geschlaucht. Suko ging es noch am besten. Er hatte auch die Führung des Bootes übernommen. Bill und ich hockten am Heck auf der schmalen Bank und hielten die Gesichter in den Wind. Manchmal klatschte Spritzwasser gegen unsere Haut, wenn kurze, aber kräftige Wellen gegen die Bootswand schlugen.
    Zuerst hatten wir mit Hilfe des Nachtglases nach van Akkerens Boot Ausschau gehalten, es aber nicht entdeckt. Wir schienen mutterseelenallein auf der weiten, dunklen Wasserfläche zu sein.
    Der Kurs lag fest.
    In einer direkten Linie näherten wir uns der Insel Portland Bill.
    Der Reporter und ich ließen den Fall noch einmal Revue passieren und kamen auch auf die Video-Kassetten zu sprechen.
    »Eines muß man van Akkeren ja lassen, John, er geht mit der Zeit. Vor einigen Monaten noch hat er Filme gedreht. Jetzt verlegt er sich auf das Kassetten-Geschäft.«
    »Ja, es wird leider immer Menschen geben, die sich davon faszinieren lassen.«
    »Und vom Ruf der Templer.«
    »Aber von der anderen Seite.«
    Bill nickte. »John, du müßtest mehr mit Abbé Bloch zusammenarbeiten. Er gehört doch auch zu van Akkerens Feinden und wünscht ihm die Pest an den Hals.«
    Ich hob die Schultern. »Möglicherweise hätte ich das gekonnt. Dann wäre ich wohl nicht mehr in London. Bloch und seine Freunde kümmern sich nur um Dinge, die mit den Templern oder dem Dunklen Gral zu tun haben. Aber wir haben noch andere Dinge am Hals.«
    »Das stimmt leider.«
    »Also werden wir so weitermachen wie zuvor. Es bleibt einfach keine andere Möglichkeit.«
    Mein Freund zeigte sich einverstanden. Unser Gespräch schlief auch sehr bald ein. Ich merkte ebenfalls die Müdigkeit, die in meine Glieder kroch.
    Einschlafen wollte und durfte ich nicht. Aus diesem Grunde hielt ich mich gewaltsam wach, blickte hin und wieder über das Wasser und suchte nach dem Schatten oder Umriß eines Bootes.
    Nur ist es leider sehr schwer, ein dunkles Boot auf ebenfalls dunkler Wasserfläche zu finden. Mein intensives Suchen blieb deshalb auch erfolglos.
    Aber etwas gab mir Hoffnung. Es waren die fernen Lichter, die durch die graue Finsternis schimmerten. Noch sahen wir das Land nicht, aber wo die Lichter leuchteten, mußte sich Portland Bill, unser Ziel, befinden.
    Auch Bill hatte sie gesehen. Er stand sogar auf und reckte sich.
    »Wenn es eben möglich ist, werde ich noch eine Mütze voll Schlaf nehmen. Da kann mir dieser van
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