Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0445 - Die Macht des Träumers

0445 - Die Macht des Träumers

Titel: 0445 - Die Macht des Träumers
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
entriegeln und aufschwingen würde. Am besten so, daß sie einen möglicherweise dahinter stehenden Wächter so traf, daß der die Besinnung verlor. Überhaupt, Wächter… warum war er nicht auf die Idee gekommen, nach dem zu rufen? Ihm vorzugaukeln, es ginge ihm nicht gut, um ihn dann zu überrumpeln?
    Aber die waren sicher zu mehreren. Also mußte sich die Tür schon von selbst öffnen, wenn Ombre hinaus wollte.
    Warum ihm in diesem Augenblick Shironas silberne Augen durch den Kopf gingen, wußte er nicht. Aber dann starrte er verblüfft auf die Tür, die nach außen aufschwang, und hörte einen dumpfen Fall.
    Sein Wunsch war ihm erfüllt worden…
    ***
    Nicole schlief unruhig. Sie war sich bewußt, eingeschlafen zu sein, und sie war sich auch bewußt, daß Zamorra nicht im Bett neben ihr lag, und doch glaubte sie seine Präsenz zu fühlen. Aber sie glaubte auch das Amulett zu spüren. Das FLAMMENSCHWERT kam ihr schläfrig in den Sinn, und sie fragte sich kurz, ob sie jetzt einen Zustand erlebte, von dem sie sonst nichts milbekam - den Augenblick kurz vor oder während der Verschmelzung. Aber es mußte etwas anderes sein.
    Sie sah eine Teufelsfratze aus Stein mit gekrümmten Widderhörnern, und blaue Flammen tanzten, ohne Hitze zu entwickeln. Sie sah über ein weites Land unter gelbem Himmel mit weißer Sonne, das aber nicht so stürmisch war, wie Zamorra es in seinem Traum erlebt hatte.
    Zamorras Traum!
    Im Schlafzustand wurde ihr auf seltsame Art das Ungeheuerliche dieses Geschehens bewußt. Wieso konnte sie sich in den gleichen Traum einklinken, den Zamorra gehabt hatte?
    Sie hörte ihn etwas sagen. Sie hörte auch, wie er Antwort bekam, und ihr war es, als wäre das, was die Antwort gab, die lautlose Stimme des Amuletts.
    Aber vielleicht irrte sie sich auch.
    Sie glitt in eine etwas ruhigere Schlafphase. Doch der Traum blieb, der sie diese fremde Welt erleben ließ, die so echt war, wie sie nur sein konnte.
    ***
    Das Werdende hatte sich längst wieder beruhigt. ES hatte die Situation unter Kontrolle. ES konnte es sich sogar leisten, der anderen Person ganz kurz Hilfe zu leisten. Diesem Mann, der sich Ombre nannte. Und der ein Amulett besaß, einen der sieben Sterne von Myrrian-ey-Llyrana.
    Aber das Werdende wollte in unmittelbarer Nähe des Machtpotentials nicht zuviel von der eigenen Stärke preisgeben. In der Nähe dieses Machtpotentials, das der andere Träumer besaß. ES mußte sich also etwas zurückhalten.
    Es war ein interessantes Erleben, mit dem Träumer Katze und Maus zu spielen. Ahnte er überhaupt, wer sich da in seine Welt mischte und sie mit steuerte und ihm einen Teil der Kontrolle entzog?
    Besser würde es sein, wenn er es nicht wußte…
    ***
    Yves Cascal stand für ein paar Sekunden wie zur Salzsäule erstarrt. Sein Wunsch war in Erfüllung gegangen, einfach so! Die Tür war aufgeschwungen und hatte jemanden getroffen und wohl auch zu Boden geschickt, der dahinter gestanden hatte!
    Yves vergewisserte sich, daß es kein Traum war, dann nutzte er die Chance, ehe die Wunschtür es sich wieder anders überlegte und ihn erneut einschloß. Er trat in den dahinterliegenden Gang hinaus, in dem es merklich heller war als in seiner schmalen, hohen Zelle. In der Tat lag einer der Wächter hinter der Tür. Er versuchte gerade wieder, auf die Beine zu kommen.
    Seine Hand griff zu dem Dolchwerfer, der an seinem Gürtel klebte.
    Nach dieser Waffe zu greifen, hielt auch Yves für eine gute Idee, tat es und versetzte dem Schwarzgekleideten, der damit sichtlich nicht einverstanden war, einen betäubenden Handkantenschlag. Dann untersuchte er die Waffe. Sie besaß keinerlei Zielvorrichtung, aber auch keinen Auslöser. Es gab nur eine einzige Öffnung.
    Yves tastete das Rohr ab. An einer Stelle fühlte sich das Material etwas flexibler an. Er drückte zu, und aus der Rohröffnung raste mit ungeheurer Geschwindigkeit ein Dolch, jagte den Gang entlang und schlug irgendwo auf.
    »Jetzt müßte man damit nur noch zielen können«, überlegte er und visierte durch die Zellentür das Fenster an. Er schoß hintereinander zwei Dolche ab, die aber das Ziel verfehlten. Mit einer Pistole oder auch einem Bogen und Pfeilen hätte Cascal es garantiert getroffen. Er erinnerte sich an die Ziel- und Treffsicherheit der Pseudo-Ninjas, als sie ihn in der Seitenstraße unter Beschuß genommen hatten. Man brauchte wohl eine Menge Übung, um mit dieser Waffe so perfekt umgehen zu können.
    Vorerst schleppte er den Bewußtlosen in die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher