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0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn
Autoren: Unbekannt
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Ortungsschutz jedenfalls nicht, Perry."
    Rhodan lächelte in sich hinein.
    Es war für ihn beruhigend zu wissen, daß die Technik der Cappins im großen und ganzen auf dem gleichen Stand wie die des Solaren Imperiums war.
    „Sie ist fort", meldete Merceile.
    Perry Rhodan erhob sich.
    „Wir gehen weiter."
    Takvorian wälzte sich herum und sprang auf. Der Pferdemutant kam noch am besten vorwärts. Geschmeidig und kraftvoll sprang er über Geröllhalden und trabte über unebenen, harten Fels.
    Nach einer Stunde erreichten sie das Ende der Schlucht. Vor ihnen lag eine leicht gewellte Ebene, bar jeden Lebens, kahl, rauh und von stumpfem Grau.
    Das Gebirge bildete hier eine Art Einbuchtung, auf deren anderer Seite Shift Zwei wartete - hinter Bergen und Schluchten verborgen.
    Gucky keuchte. Der Mausbiber war es nicht gewöhnt, weite Strecken zu gehen. Normalerweise teleportierte er aus purer Bequemlichkeit, auch wenn es sich nur um fünfzig Meter handelte.
    „So geht es nicht weiter, Perry!" stieß er schweratmend hervor. „Ich werde hier warten, bis Ovaron II ankommt."
    „Das würde ich dir nicht raten, Kleiner", sagte Ovaron mit eigenartiger Betonung. „Ein Nebeneffekt von Perrys grandiosem Leichtsinn wird nämlich darin bestehen, daß die Leute meines Transportkommandos in sieben Tagen vom Kommandogehirn über den Zwischenfall informiert werden.
    Außerdem sind die Spuren des Kampfes auf keinen Fall zu übersehen."
    Er wandte sich an Rhodan.
    „Sie haben genau das erreicht, was sie hatten vermeiden wollen, Perry. Ovaron II wird mir mit dem größten Mißtrauen begegnen."
    Rhodan antwortete nicht. Es gab nichts, was dazu zu sagen war und was er nicht schon vorher bedacht hatte. Er machte sich allerdings auch keine Vorwürfe. Das Risiko war einkalkuliert gewesen.
    „Ich werde Gucky auf meinen Rücken nehmen", erklärte Takvorian.
    „Auf die Aggregat-Tornister?" fragte Merceile ironisch.
    Perry Rhodan hatte seinen Entschluß unterdessen gefaßt.
    „Wir benutzen die Flugaggregate. Ich habe ebenfalls keine Lust mehr, mich von Schlucht zu Schlucht, bergauf und bergab, durchs Gebirge zu arbeiten. Im offenen Gelände aber würde man uns ohnedies orten. Also fliegen wir mit größtmöglicher Beschleunigung und so niedrig wie möglich über die Ebene. Ich fliege voraus. Das Ziel der ersten Etappe ist die Einmündung der Schlucht dort drüben."
    Gucky stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Ovaron öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, schwieg dann aber doch. Er war um eine Erfahrung reicher geworden, um die Erfahrung nämlich, daß dieser Terraner sich von einem einmal gefaßten Entschluß nicht wieder abbringen ließ.
    Sie überprüften mit den Ortungsgeräten ihrer Kampfanzüge gründlich den „Luftraum" und fanden ihn zu ihrer Erleichterung frei. Danach hoben sie nacheinander vom Boden ab und jagten im Tiefflug über die Ebene.
    Die Minuten verstrichen, als wären es kleine Ewigkeiten.
    Immer wieder sah Perry auf sein Kombinationsarmband, das auch die Anzeige der Ortungsgeräte enthielt.
    Keine Sonde zu entdecken!
    Er blickte sich während des Fluges um. Es war ein sonderbares Gefühl, ein Pferd in rasendem Flug zu sehen.
    Rhodan richtete den Blick wieder nach vorn, auf das Ziel der ersten Etappe. Antigrav, Klimaanlage und Pulsationstriebwerke erzeugten ein durchdringendes Rumoren, das sich vom Aggregat-Tornister in den Anzug fortpflanzte.
    Wenn wir bis zur Schlucht kommen, ohne geortet zu werden, überlegte Perry, verzichten wir auf eine Zwischenlandung.
    Sicher werden die Leute in Shift Zwei schon ungeduldig sein.
    Vielleicht geraten sie selbst in Bedrängnis, wenn sie noch lange warten mußten.
    Was Atlan wohl von dem Feuerzauber über den Akalos-Bergen gehalten hat? Hoffentlich griff der Arkonide nicht mit der Space-Jet ein und zog damit die Aufmerksamkeit des Kommandogehirns auf den Nullzeitdeformator!
    Er mußte gegen seinen Willen grinsen.
    Nein, der ehemalige Arkonidenadmiral beging keinen so groben taktischen Fehler. Er war kaltblütig genug, um es ihm, Rhodan, und seinen Begleitern zu überlassen, sich durchzuschlagen oder irgendwo zu verkriechen, je nachdem, wie die Lage es erforderte.
    Da war die Schlucht!
    „Wir fliegen weiter!" befahl Perry Rhodan über Helmtelekom.
    Er drosselte die Geschwindigkeit etwas, als er in die Schlucht einflog. Saturn versank soeben wieder hinter dem westlichen Horizont, und die Schatten in der engen Schlucht täuschten über die wirklichen Geländeformationen
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