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0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn
Autoren: Unbekannt
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schwenkte nach Backbord ab.
    Die Kommandopositronik schien nur auf diesen Augenblick gewartet zu haben. Ein konzentrierter Feuerschlag brach über den Shift herein. Der Paratronschirm war plötzlich eine absolut lichtlose Hülle, die sich bis ins Unendliche auszudehen schien.
    Rhodan preßte die Lippen zusammen und wartete darauf, daß sie mitsamt dem Shift in den Hyperraum abgestrahlt werden würden.
    Der Donnerschlag einer heftigen Explosion machte ihm klar, daß ihnen dieses Schicksal erspart blieb. Dafür drohte ihnen der Tod im Normalraum.
    Rauch verhüllte die Sicht. Dennoch sah Rhodan, daß der Shift abstürzte. Aus dem Reaktorraum kam ein gefährliches Tosen und Brodeln.
    „Kasom!" schrie Rhodan. „Was ist los? Warum fangen Sie den Shift nicht auf?" Keine Antwort.
    Hastig schnallte der Großadministrator sich los und rutschte zu Oberst Kasom hinüber. Er stolperte über irgendwelche Gegenstände, ertastete Kasoms Druckhelm und bemerkte, daß der Kopf des Ertrusers nach vorn gefallen war. Kurz entschlossen setzte sich Rhodan auf Kasoms Knie und packte die beiden Impulshebel. Stotternd und knallend sprangen die Korrekturtriebwerke an. Das Fahrzeug hob sich um einige Zentimeter und glitt über eine gezackte Bergspitze hinweg. Die Unterseite schrammte mit häßlichem Knirschen über den Fels.
    „Sind wir gelandet?" fragte Ovaron. „Ich kann nichts sehen.
    Die Kanzel ist halb geschmolzen."
    „Beinahe wären wir gelandet", gab Rhodan trocken zurück.
    Ein einzelner Energiestrahl fingerte nach dem Shift und brannte das Oberteil der Steuerkanzel weg. Die Innenatmosphäre entwich mit hohlem Brausen und verwandelte sich draußen in eine riesige Wolke glitzernder Kristalle.
    „Tür zu, es zieht!" schrie Gucky in dem Versuch, sich selbst zu ermutigen.
    „Brand in den heckseitigen Speicherbänken", meldete Merceile. „In schätzungsweise einer Minute läuft das Sicherheitsschott auseinander, Rhodan."
    „Okay, okay!" murmelte Perry. „Wir werden es schaffen."
    Vorsichtig schob er den Schubsteuerungshebel des Impulstriebwerkes vor. Eine sonnenhelle Entladung schlug aus dem Heck. Der Shift wurde vorwärtsgestoßen, und Rhodan konnte den Flug stabilisieren.
    Dann fielen die Antigravaggregate und Andruckabsorber aus.
    Das Fahrzeug schmierte über Steuerbord ab. Perry Rhodan sah eine Landschaft aus messerscharfen Bergkämmen, nadelartigen Gipfeln und tiefen Schluchten auf sich zukommen.
    Er holte tief Luft, gab dem Bestreben des Shifts nach, über Steuerbord abzukippen und bekam ihn dadurch noch einmal in seine Gewalt. Seine Finger nahmen, einige Schaltungen vor, dabei merkte er, daß dort, wo' der Schaltblock für den Paratronschirm in das Steuerpult eingelassen sein sollte, eine Lücke klaffte. Nun konnte er sich auch Kasoms Bewußtlosigkeit erklären. Der Schaltblock mußte ihm gegen die Brust geflogen sein, als er explodierte. Hoffentlich war sein Kampfanzug nicht beschädigt.
    Er zog den Shift hoch und überquerte eine breite Schlucht.
    Auf der anderen Seite sackte das Fahrzeug jedoch durch und jagte wie ein Rennschlitten über ein Trockeneisfeld. Als das Eisfeld an einem Steilhang abbrach, überschlug sich der Shift.
    Sich weiter überschlagend, flog er einige hundert Meter durch die Luft, schlug auf einem Geröllfeld auf, drehte sich und rollte über die Längsachse weiter.
    Perry Rhodan errechnete seine Chance und wartete danach kaltblütig auf den richtigen Augenblick. Fünfzig Meter vor dem steil ansteigenden Gegenhang schob er den Schubhebel des Hecktriebwerks vor und zog ihn sofort wieder zurück.
    Die Rollbewegung hörte abrupt auf. Rhodan schluckte krampfhaft, um seine Übelkeit zu überwinden.
    Der Shift pflügte mit dem Bug voran durch das Geröll und näherte sich dem Gegenhang nur noch in flachem Winkel, getrieben vom ursprünglichen und vom Triebwerk erzeugten Richtungsimpuls.
    Wenige Meter vor dem Gegenhang hatten sich beide Bewegungen gegenseitig aufgehoben.
    Der Shift stand.
    „Aussteigen! Schnell!" befahl Perry. „Gucky, nimm du Kasom und springe mit ihm ins Freie!"
    Er sprang in den nach unten führenden Schacht und landete im Laderaum. Das Sicherheitsschott vor den Steuerbord-Speicherbänken glühte hellrot.
    Merceile hatte soeben das Schleusenschott geöffnet und kehrte zurück, um Takvorian hinauszuhelfen. Rhodan winkte sie fort. Gemeinsam mit Ovaron zogen und schoben sie den Pferdemutanten ins Freie.
    Draußen liefen sie etwa fünfzig Meter und warfen sich hinter einen Felsblock.
    Aber
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