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0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst
Autoren: Unbekannt
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aufgeregt. Sie nahm ein Beruhigungsmittel ein. Die Kristallnadel ist von einem Stümper angewandt worden. Zusammen mit dem Beruhigungsmittel wirkte sie umwerfend."
    Cascal zog langsam die Handschuhe aus, aber eine Bewegung der Ärztin stoppte ihn.
    ."Bringen Sie das Mädchen hier herein", sagte sie. „Legen Sie sie auf die Couch hier. Und tun Sie etwas!"
    Cascals Grinsen war völlig humorlos.
    „Selbstverständlich. Sie können gleich zuhören", antwortete er.
    Er zog den einen Handschuh wieder an, ging ins Bad hinüber, hob das Mädchen auf und schleppte sie durch den halben Wohnraum, dann legte er sie auf die Couch und trat zurück.
    „Bezaubernd!" sagte er ernsthaft.
    „Die schönsten Frauen von Terrania City scharen sich um Joaquin", bemerkte die Ärztin nicht ohne Sarkasmus. „Haben Sie sich eigentlich Merceile schon unter den Nagel gerissen, Sir?"
    Cascal nagte an der Unterlippe und sagte: „Nein. Erstens ist sie nicht mein Typ, zweitens weiß sie nicht, auf wen sie sich stürzen soll: auf unseren Großen Herrn oder ihren Kumpel Ovaron."
    „Interessant", sagte die Ärztin leise. „Sie kommen natürlich mit Merceile und Ovaron häufig zusammen. Außerdienstlich, wie ich sehen."
    Sie hob das Bild hoch, das Cascal mit Merceile in der Bar zeigte.
    „Ach so, ja. Ich erklärte dem entzückenden Teenager die Unterschiede zwischen Wollen und Können. Ich nehme an, diese junge Dame wurde von jemandem, der Merceile und Ovaron nicht besonders mag, auf mich angesetzt. Sie sollte mich zum Zwischenträger machen."
    Die dunkelhaarige Ärztin sah ihn aus großen Augen aufmerksam an und nickte dann schweigend. Cascal spann seine Theorie weiter, während er zwischen der Sitzgruppe und dem Visiphon hin und her ging.
    „Und ich meinerseits sollte die Cappins anstecken. Das sollte geschehen - und es hätte sie umgebracht. Und gratis vielleicht auch Takvorian dazu. Wer von den fünfundzwanzig Milliarden Terranern heckt eine derartige Scheußlichkeit aus?"
    Claudia Chabrol fand keine Antwort.
    Cascal sagte entschlossen: „Der Fall ist für meine kriminalistischen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu groß. So leid es mir um die junge Dame tut, wenn sie durch die mörderische Mühle der Solaren Abwehr gedreht wird ... ich kann nicht anders."
    Er blieb vor dem Visiphon stehen und wählte eine relativ kurze Nummer.
    Der Schirm erhellte sich.
    Cascal sah in das Gesicht einer geschäftsmäßig aussehenden Sekretärin, die einen glitzernden Schreiber hinter dem Ohr stecken hatte und ihn ohne Überraschung musterte.
    Cascal sagte: „Mein Name ist Joaquin Manuel Cascal, Oberst, in Ihren Reihen, Schönste. Ich muß, ich wiederhole: muß Galbraith Deighton sprechen. Es ist wichtig."
    „Hängt es mit den gemeinsamen Experimenten um den Satelliten zusammen, Oberst?"
    Cascal antwortete ernst: „Es kann sämtliche unserer Aktionen empfindlich treffen. Ich warte."
    Einige Zeit später sahen sich Deighton und Cascal an.
    Cascal berichtete in einigen Sätzen, was geschehen war.
    Abschließend sagte er: „Ich habe zuerst Dr. Chabrol angerufen und hierher gebeten, die Dame ist Ihnen bekannt. Sie hat ihr Institut im Stich gelassen und ist hierher gefahren. Die Verantwortung für den medizinischen Teil meiner Mitteilung trägt sie."
    Deighton sah auf die Uhr und sagte kurz: „Ein Kommando ist in fünfzehn Minuten bei Ihnen. Lassen Sie niemanden ins Zimmer, Joak. Und rufen Sie Rhodan noch nicht an - unser Freund hat genügend andere Probleme."
    Cascal salutierte flüchtig und versprach: „Selbstverständlich."
    Joak sah zu, wie die Ärztin ihre Instrumententasche verpackte und die leere Ampulle aus der Spritze auswarf. Dann nahm er die Flasche und goß die Gläser ein zweites Mal drei Finger hoch voll.
    Er blieb vor dem bewußtlosen Mädchen stehen und studierte mit geradezu wissenschaftlichem Interesse das Gesicht, dann fuhr er herum und sagte: „Ich habe dieses Mädchen schon irgendwo gesehen. Nicht bewußt, nicht intensiv, aber ich kann mich erinnern. Vor ziemlich langer Zeit. Aber nach dem Studium ... und auch nicht hier, auf der Erde."
    Claudia blickte ihn prüfend an. In solchen Momenten fielen jegliche Ironie und aller beißender Spott von Cascal ab, er reagierte schnell und präzise, wie eine Maschine, aber mit mehr Intuition.
    „So muß es gedacht gewesen sein", sagte sie leise und nachdenklich. „Dieses Mädchen besucht Sie unter einem Vorwand, kommt mit Ihnen in engen Kontakt und macht sie zum Zwischenträger für ein
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