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0444 - Sparks jagt Zombies

0444 - Sparks jagt Zombies

Titel: 0444 - Sparks jagt Zombies
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gründenden Gespensterzoo einzuverleiben. Bis es zur Gründung desselben kam, schafften sie ihre geisterhafte Beute für gewöhnlich nach Pembroke Castle in der Grafschaft Dorset, wo der Earl of Pembroke bereits von Beginn der geisterjagenden Tätigkeit der beiden Gentlemen ein Gespenster-Asyl eingerichtet hatte, mit Hilfe Professor Zamorras.
    Auf den britischen Inseln selbst war ihr Jagdrevier naturgemäß ziemlich eingeschränkt. Zwar ist Großbritannien das klassische Land der Gespenster schlechthin, und es gibt kaum ein altes Schloß oder eine Ruine, die nicht mit einem Spuk behaftet ist. Da dieser Spuk indessen jede Menge gruselsüchtiger Touristen anzieht, sind die wenigsten Schloß- oder Ruinenbesitzer sonderlich daran interessiert, von den Geistern befreit zu werden, die erstens eine gute Einnahmequelle darstellen und zweitens als Prestigeobjekt dienen. So war Sparks und Othmarsen verschiedentlich untersagt worden, in alten Gemäuern nach Geistern zu fahnden und dieselben einzufangen und fortzubringen. Der Earl of Pembroke selbst konnte von Glück sagen, daß er sein Schloß nicht für Besichtigungstouren freigab - möglicherweise hätte er sich Klagen wegen Geschäftsschädigung eingehandelt, da er ja immerhin die weitaus meisten gespenstischen Geschöpfe um sich versammelt hatte; zumindest aber wäre ihm die Todfeindschaft seiner Nachbarn gewiß gewesen.
    Somit mußten sich die beiden Außerordentlichen Königlichen Geisterjäger anderweitig nach Beute umsehen und trieben sich daher überall in der Weltgeschichte herum. Und da Hongkong britisches Kolonialgebiet ist, lag es nahe, sich auch hier umzusehen. Sollte es hier Gespenster geben, derer man sich zu entledigen wünschte, würden sie einen gehörigen Schuß Exotik in den geplanten »Zoo« bringen.
    Indessen schien es hier zwar vielleicht Spukerscheinungen zu geben, aber man sprach einfach nicht darüber. Nicht die britische, etwas lässige Einstellung gegenüber Gespenstern hatte sich anscheinend durchgesetzt, sondern die chinesische Art der Ahnenverehrung.
    Sparks mußte sich Othmarsens Vorhaltungen anhöre. »Gespensterjagd in Asien kannst du vergessen! Es war ein Fehler, auf diese Seite der Erdkugel zu fliegen. Ein riesiger Flop! Wer bezahlt uns jetzt die Spesen?«
    »Sieh es einmal so«, hatte Sparks abzuwimmeln versucht. »Wo sonst bekommst du die Gelegenheit, in einem Rolls-Royce-Taxi zum Hotel chauffiert zu werden? Wo sonst kannst du so billig maßgeschneiderte Seidenanzüge bekommen?«
    »Und echte Rolex- und Cartier-Uhren, made in Korea oder Taiwan, bestückt mit Brillanten, die schon ihren Glanz verlieren, wenn du sie nur einmal scharf anguckst. Das einzige, was mich noch einigermaßen mit unserem tristen Aufenthalt hier versöhnen kann, sind die Mädchen.«
    »Inklusive diverser Krankheiten, die im Preis inbegriffen sind«, feixte Sparks.
    Und nun hatte Sparks das Amulett entdeckt! Sie betraten den winzigen Laden, der fast nur aus Schaufenster zu bestehen schien. Ein kleinwüchsiger Chinese tauchte aus dem Hintergrund auf; einem diffusen Durcheinander unzähliger mehr oder weniger unpraktischer Dinge, die wohl nur den Zweck hatten, dekorativ auszusehen und nach dem Verkauf einmal Fensterbänke, Vitrinen und Schrankoberflächen zu zieren. Der Chinese verneigte sich tief und begann mit einer langatmigen Begrüßung, in die er gleich seine diversen Anpreisungen einschloß. Sparks winkte ungeduldig ab. »Mich interessiert die silberne Scheibe aus der Schaufensterecke«, stellte er von vornherein klar.
    Eilfertig holte der Chinese sie hervor. Sparks nahm sie in die Hand. Er hatte Zamorras Amulett schon einmal näher in Augenschein genommen. Seiner Erinnerung nach stimmte das Gewicht, auch die Größe kam hin. In der Mitte der Drudenfuß, die Tierkreiszeichen und die eigenartigen Schriftzeichen ringsum…
    »Woher haben Sie das, Mister…?«
    »Wu«, beeilte der Händler sich zu sagen. »Sie halten ein ganz ausgezeichnetes Stück in den Händen, Sir, ein zauberkräftiges Amulett. Es vermag böse Geister zu verjagen und…«
    »Gibt’s die hier?« fragte Othmarsen trocken.
    »Aber sicher!« entrüstete sich Wu.
    »Ich frage Sie, woher Sie dieses Amulett haben«, wiederholte Sparks.
    Wus Augen wurden schmal. »Es kam auf geheimnisvollem Wege zu mir, Sir, und ich weiß, daß es ein wertvolles…«
    »Woher?« fragte Sparks noch einmal. Er wechselte einen schnellen Blick mit Othmarsen.
    »Beschlagnahmen?« fragte der Massige halblaut.
    »Sind Sie von
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