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0444 - Sparks jagt Zombies

0444 - Sparks jagt Zombies

Titel: 0444 - Sparks jagt Zombies
Autoren: Werner Kurt Giesa
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blaß.«
    »Aber dann wäre er der erste, dem die Ewigen asiatische Körpermerkmale verpaßten«, wandte Zamorra ein. »Ich glaube eher, daß er entweder abgeschirmt war oder das Amulett zu spät reagierte. Vielleicht habe ich auch nicht richtig darauf geachtet, weil ich zu sehr mit Carstens Dementi beschäftigt war.«
    Nicole traute der Sache nicht. »Zumindest wissen wir jetzt, daß es sich tatsächlich um eine Falle handelt. Man hat uns hergelockt und geködert. Und jetzt wollte jemand Nägel mit Köpfen machen. Aber wer?«
    »Vielleicht bringen uns Sparks und Othmarsen die Antwort. Sofern sie den Burschen nicht aus den Augen verlieren.«
    »Es kommt darauf an, wohin er sich verkriecht.« Nicole sah zum zerstörten Fenster. »Vielleicht sollten wir uns eine andere Suite geben lassen. Ich möchte nicht bei offenem Fenster schlafen, ganz gleich, ob noch in der Nacht oder erst morgen bei Tage. Auch wenn das Klima hier recht annehmbar ist… Ich lasse mich mal an der Rezeption sehen und versuche, ob man uns nicht umbucht. Ich bin sicher, daß noch irgendwo ’ne Besenkammer frei ist.«
    »Und wie erklären wir das da?« Zamorra deutete auf die Scherben. »Du hast zwar gesagt, es sei alles in Ordnung, und die Jungs wieder fortgeschickt, aber wenn sie sich das anschließend ansehen, werden sie sich erheblich wundern, weil die Scherben wie bei jedem normalen Einbruch im Zimmer liegen und nicht draußen auf dem Hof. Man wird die Polizei einschalten.«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Und? Haben wir denn etwas zu verbergen? Warten wir es doch erst einmal ab. Du solltest hier oben bleiben, falls Sparks oder Othmarsen anrufen.«
    Sie verließ das Zimmer und ließ sich vom Lift abwärts tragen. Als sie die Rezeption erreichte, sah sie einen der Angestellten an einem der öffentlichen Fernsprecher stehen und telefonieren. Er unterbrach kurz und wählte neu. Nicole dachte sich im ersten Moment nicht viel dabei, aber dann wunderte sie sich, warum der Mann nicht das Diensttelefon an der Rezeption benutzte. Wollte er nicht, daß sein Gespräch möglicherweise aufgezeichnet wurde?
    Dann war sein Telefonat beendet, und er wandte sich um und sah Nicole. Erschrocken zuckte er zusammen, als habe sie ihn bei einer Missetat ertappt.
    Seine Reaktion weckte ihr Mißtrauen. Mit ihren geistigen Fühlern berührte sie seine Gedanken.
    Und las darin seine Angst vor Entlarvung durch Nicole, Angst vor Bestrafung durch den Dragon oder einen seiner Untergebenen und Enttäuschung darüber, daß Zamorra noch lebte!
    Da ging sie auf ihn zu, um ihn zur Rede zu stellen, nur ergriff der Mann sofort die Flucht!
    Nicole nahm die Verfolgung auf.
    ***
    Sparks blieb stehen. Der Albino lief immer noch wie eine Maschine, aber Sparks hatte die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit mittlerweile erreicht. Es hatte keinen Sinn mehr, weiter zu laufen und Hinterhöfe und menschenleere Seitengassen zu durchqueren.
    Othmarsen tauchte hinter dem Colonel auf. »Aussichtslos?« keuchte er.
    Sparks nickte. »Aussichtslos. Was ist mit Zamorra?«
    »K.O.«, sagte Othmarsen. »Und diesen Burschen, der so fix rennen kann, habe ich mit einem Schulterdurchschuß erwischt. Nett, daß er trotzdem so schnell und ausdauernd laufen kann, nicht? Und daß er nicht blutet.«
    »Er läuft doch nicht auf den Händen.«
    »Aber beim Laufen wird fast jeder Muskel irgendwie mit bewegt«, erinnerte Othmarsen. »Selbst wenn er gegen Schmerz unempfindlich wäre -solche bedauernswerten Leute gibt es, die nicht mal merken, wenn sie sich die Finger am heißen Ofen verbrennen -, selbst dann müßte er verblutet sein, wenn er ein Mensch wäre. Das ist keiner. Das ist ein Zombie oder etwas in dieser Art. Und so, wie er aussieht, könnte er aus den tiefsten Slums kommen.«
    »Walled City«, murmelte Sparks.
    »Hä?«
    »Die ummauerte Stadt. Eine Stadt in der Stadt, ein riesiger Gebäudekomplex, der nur aus Haus an Haus besteht, ohne Türen und Fenster. Das sind die Slums von Kowloon, von Hongkong. Du meinst, er könnte dorther kommen?«
    »So abgerissen, wie er aussieht, kommt er jedenfalls nicht aus dem Palast des Großmoguls von Maghrebinien. Ich habe Leute in Seidenanzügen gesehen, die Rolls-Royce fahren, und ich habe Rikscha-Kulis in Leinenhose und Baumwollhemd gesehen. Aber dieser Knabe sah so aus, als hätte er die Klamotten angezogen, die selbst der ärmste Bettler wegwirft.«
    Sparks verzog das Gesicht. »Ich glaube kaum, daß es in Walled City so schlimm ist, daß die Leute dort nichts
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