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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder
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mich neben den Treppenaufgang. »Aber wohl nicht in die Ferien, sondern zum FBI.«
    »Tatsächlich?« grinste er arrogant und hob eine Augenbraue.
    »Mr. Louis Sullivan, Sie sind hiermit verhaftet wegen des Verdachts der Anstiftung zum Mord«, sagte ich formell.
    Er grinste noch zynischer. »Wen soll ich denn angestiftet haben?«
    »Wilmot Parkman und Lo Mercer zum Mord an Andy Andover, Chat Logan und Fred Lisbon zum Mord an einem FBI-Agenten«, sagte ich hart.
    Er schüttelte bekümmert den Kopf, so, als halte er mich für übergeschnappt. Mich erstaunte seine Kaltblütigkeit, machte mich dann aber mißtrauisch. Irgendeine Gemeinheit hatte er noch auf Lager, sonst stünde er nicht so ruhig vor mir.
    »Was euch Schnüffler nicht so alles in einer schlaflosen Nacht einfällt«, sagte er und räusperte sich. Obwohl er damit etwas verdecken wollte, hatte ich das Geräusch doch gehört. Insgeheim hatte ich schon damit gerechnet, daß mir jemand folgen würde. Ich stand noch etwas vor dem Eingang, rutschte augenblicklich zur Seite und fuhr mit dem Revolver herum.
    Nur zwei Schritt entfernt, auf der obersten Sprosse, stand das Mädchen, das mich vorhin eingelassen hatte. Ihr ganzer Charme war dahin. Haß sprühte aus ihren Augen, während sie einen kleinen Derringer in der verkrampften Faust hielt.
    »Schieß doch«, gellte Sullivans Stimme, der blitzschnell eine Hand fallen ließ.
    »Hände hoch!« rief ich und richtete sofort die Waffe wieder auf Sullivan.
    Er griff weder ins Jackett noch in die Hosentasche, sondern schleuderte die Hand auf mich zu. Zu spät erkannte ich, was er vorhatte. Es blitzte kurz auf, und gleichzeitig löste sich mein Schuß. Mit einem Schrei griff sich Sullivan an die Schulter, wo ihn die Kugel getroffen hatte. Dann fesselte der lautlose Tod des Mädchens meine Konzentration. Das Wurfmesser traf sie genau in den Hals. Mit starr aufgerissenen Augen sah sie an mir vorbei, dann brach sie zusammen. Ich fing sie auf, bevor sie ganz den Boden berührt hatte, und fühlte einen ohnmächtigen Zorn in mir aufsteigen.
    Ich drehte mich um und fand den Platz leer. Wütend ragte ich ins Nebenzimmer, doch er hatte den Flur erreicht und die Tür abgeschlossen. Ich raste zuerst ans Telefon und rief einen Unfallwagen herbei. So einen gemeinen und kaltblütigen Mord direkt unter meinen Augen hatte ich noch nicht erlebt.
    Mit zwei Schüssen zertrümmerte ich das Türschloß und sprengte die Füllung auf. Mit wenigen Schritten war ich im Treppenhaus, das ich bis unten übersehen konnte.
    Sullivan war nirgendwo. Ein Blick auf die Leuchttafel des Lifts zeigte, daß der Fahrstuhl, ohne anzuhalten, nach unten fuhr. Ohne zu zögern, schlug ich mit dem Griff des Revolvers das Glasfenster ein und wartete genau ab, bis sich der Lift zwischen zwei Stockwerken befand. Dann drückte ich den Knopf und sah am Seil, daß die Notbremse augenblicklich funktionierte. Ruckartig hielt der Lift, eingeklemmt zwischen zwei Stockwerken und von innen nicht mehr steuerbar. Jetzt saß er in der Falle, bis wir ihn herausholten.
    Bis zum Flurfenster war es nicht weit. Ich öffnete einen Flügel und winkte Phil zu, der mit drei Kollegen den Ausgang unter Kontrolle hielt. Im Laufschritt näherte er sich und nahm den zweiten Lift, der auf der anderen Treppenseite hochkam. Ich war unterdessen ins Schlafzimmer zurückgekehrt und bemühte mich um das Mädchen, doch es war zu spät.
    Phil stürzte herein und blieb auf der Schwelle stehen.
    »Das ist doch die Kleine von diesem Mr. Louis«, sagte er erschrocken.
    »Patricia Auburn heißt sie«, sagte ich ernst und ließ den schlaffen Arm mit dem Armband wieder sanft hinabgleiten. »Freundin und angebliche Sekretärin eines Gangsters namens Louis Sullivan, die ihr Spiel mit dem Feuer teuer genug bezahlt hat. Er hat sie umgebracht, um dadurch fliehen zu können.«
    »Louis Sullivan aus Ellenville?« fragte Phil.
    Ich ging schon voraus. »Wir holen uns den Burschen aus seinem Käfig.«
    Zusammen nahmen wir den zweiten Aufzug und rauschten in den Keller. Hier waren die Bedienungskästen untergebracht, unter anderem auch der Handbetrieb. Gemeinsam drehten wir an dem Handrad und bewegten dadurch den Fahrstuhlkorb nach unten.
    Es dauerte etwa fünf Minuten, dann setzte der Korb im Keller auf. Durch die Milchglastür konnten wir noch nichts erkennen. Beide hatten wir die Waffen schußbereit, als ich die Tür aufriß.
    Der Korb war leer, Sullivan hatte uns wieder ein Schnippchen geschlagen. Ich sah nach oben
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