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0442 - Entführt ins Nichts

0442 - Entführt ins Nichts

Titel: 0442 - Entführt ins Nichts
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Männer ahnte, daß sie nur um Haaresbreite dem Tod entgangen waren. Eine Explosion an Bord, Feuer, Absturz…
    »Was zum Teufel war das?« keuchte Wilkins.
    »Das UFO«, bestätige Andara. »Ich wußte nicht, was sich in dieser Gegend so stark in die Frequenzen hängen könnte. Ein normaler Störsender war das jedenfalls nicht.«
    Plötzlich begann der Motor zu spucken. Zündaussetzer!
    »Runter!« schrie Stanwell. »Sofort!«
    Steinberger reagierte. Er zwang den Hubschrauber zu einer Notlandung. Er schaffte es gerade noch, die Maschine so tief zu bekommen, daß keine Gefahr mehr bestand, als der Motor endgültig aussetzte. Die gesamte Elektrik fiel aus. Der Beil-Helikopter krachte auf seine Kufen, rutschte noch ein Stück über den unebenen Boden und kam dann zum Stillstand. Metall knackte; der Kopter sank ein wenig zur Seite. Die rechte Kufenkonstruktion hatte nachgegeben, war dem Aufprall nicht gewachsen gewesen. Die vier Männer waren heftig durchgeschüttelt worden. Benommen befreiten sie sich von den Sicherheitsgurten. Steinberger war der erste, der ausstieg. Er legte den Kopf in den Nacken und sah nach oben.
    Es traf ihn wie ein Schlag.
    Das gleißende Licht stürzte vom Himmel herab wie ein fallender Stein.
    Das UFO, an dessen Existenz er nicht hatte glauben wollen, kam direkt auf diese Gegend zu…
    ***
    Nicole warf einen schnellen Blick zum Wagen. Zamorras Kopf war zur Seite gesunken, die Augen geschlossen. Er hatte wohl das Bewußtsein verloren. Die Kopfschmerzen hatten über seinen Willen gesiegt; er hatte sich vor ihnen in die Bewußtlosigkeit geflüchtet.
    Du wirst höllisch aufpassen müssen! hatte er vorhin gesagt. Jetzt verstand sie, warum er nicht wir werden gesagt hatte. Er hatte gesehen, daß er an dem Kontakt nicht beteiligt sein würde -zumindest nicht sehenden Auges…
    Nicole fuhr wieder herum. Garnett starrte nach oben, in das Licht, das wie ein Stein vom Himmel fiel. Er schirmte seine Augen mit einer Hand vorsichtig ab. Nicole wollte die Chance nutzen und griff nach seiner Pistole. Aber er war schnell und sprang zurück.
    »Verdammt, stecken Sie endlich die Zimmerflak weg«, fuhr Nicole ihn an. »Ich kann sie Ihnen auch mit Gewalt abnehmen! Ich werde auf jeden Fall verhindern, daß Sie schießen!«
    Er musterte sie. »Mit Gewalt?«
    Sie sah sein überlegenes Lächeln. »Sie wären nicht der erste, der mich falsch einschätzt«, warnte sie ihn. »Geben Sie mir die Pistole oder stecken Sie sie weg!«
    Er steckte sie ein, allerdings ohne sie zu sichern. Wahrscheinlich nahm er an, sie im Falle eines Falles sehr schnell wieder hervorzaubern zu können.
    In der Ferne war das Dröhnen eines Hubschraubers zu hören. Undeutlich war auch der schwarze Punkt am Himmel zu sehen, der taumelnd abwärts sank. Dann verstummte das Geräusch, und der dunkle Punkt verschwand am Boden.
    Das Licht überstrahlte jetzt alles andere. Ein leises, helles Singen war hörbar geworden. Nicole zwinkerte. Sie versuchte etwas zu erkennen, aber das Licht war einfach zu grell. Es war, als sei das UFO nichts anderes als eine Lichtquelle.
    Sie war gespannt, was sich jetzt ereignen würde, und sie mußte immer wieder einen Kontrollblick auf Garnett werfen, um verhindern zu können, daß der Mist machte.
    Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn er nicht hier war. Aber Zamorra hatte recht - er lockte die Fremden an; sie benutzten ihn als eine Art Peilmarke. Warum das so war, konnte sie sich nicht erklären. Warum hatten sie keinen Punkt in der Landschaft genommen, sondern einen Menschen?
    Plötzlich waren da Wesen.
    Die Fremden! Zamorra hatte sie äußerst treffend beschrieben! Sie schälten sich aus dem gleißenden, blauen Licht heraus. Dabei berührten sie nicht den Boden, sondern schwebten unmittelbar darüber. Und noch etwas fiel Nicole als seltsam auf: Obgleich die grelle Lichtquelle jetzt hinter ihnen war, erschienen sie nicht als schwarze Schattenrisse, sondern blieben plastisch sichtbar. Deutlich konnte Nicole das Netzwerk feiner Adern erkennen, das über die Außenhaut der Wesen verlief.
    Vor ihnen her schwebte etwas Dunkles. Hier stimmte die Beleuchtung — der Körper einer Frau als Schattenriß vor dem gleißenden Licht! Das bedeutete, daß die Fremden aus sich heraus ebenfalls leuchteten!
    Oder zumindest Licht abgaben, das sie aufgenommen hatten… wie Phosphor…
    Nicole sah wieder Garnett an. Seine Hand schwebte dicht über dem Pistolengriff. Er beherrschte sich nur mühsam.
    »Machen Sie jetzt keinen Unsinn,
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