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0442 - Entführt ins Nichts

0442 - Entführt ins Nichts

Titel: 0442 - Entführt ins Nichts
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Garnett«, warnte Nicole.
    Der Schattenriß der Frau senkte sich. Berührte den Boden, die Unheimlichen schwebten zurück, langsam und zögernd.
    Nicole registrierte, wie Garnetts Körperhaltung sich langsam entspannte. »Sehen Sie?« murmelte sie. »Sie tun uns nichts. Sie haben erfahren, was sie wissen wollten, und sind an einem weiteren Kontakt nicht interessiert!« Aber wir, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Langsam machte sie einen Schritt vorwärts. Die Fremden reagierten darauf nicht. Sie wandten sich nur einfach um und schwebten so langsam wieder davon, wie sie gekommen waren. Nicole dachte daran, daß sie sich nicht gezeigt hatten, als sie den Mann ›ablegten‹. Hatten sie es am hellen Tag nicht riskiert, weil zuviel Verkehr war und zu viele Menschen sie gesehen hätten? Fühlten sie sich hier sicherer?
    Nicole konzentrierte sich. Sie versuchte Gedanken zu lesen. Diese Fremden mußten doch denken!
    Aber da war - nichts… nur eine seltsame Art von gedanklichem Rauschen, einer Bewußtseinsaura nicht unähnlich…
    »Sehen Sie«, keuchte Garnett schräg hinter ihr. »Sie haben sie auch verbrannt!«
    Nicole war für Augenblicke abgelenkt. Sie warf einen Blick auf die nackte Frau, die vor ihnen lag. Tatsächlich wies auch ihr Körper Brandspuren auf. Nicole mußte sich dazu zwingen, ihrem Zorn nicht freien Lauf zu lassen. Warum hatten die Fremden das getan? Hatten sie nicht bemerkt, daß sie den Menschen schadeten?
    Aber vielleicht hatten sie es auch gar nicht bemerken können. Vielleicht waren sie selbst von völlig anderer Beschaffenheit, so wie ihre Körperformen auch völlig fremd waren. Deshalb hatte es keinen Sinn, sie zu hassen. Nur wenn feststand, daß sie sehr genau wußten, was sie anrichteten, gab es einen Grund, sie zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Aber ansonsten war es als Betriebsunfall einzustufen…
    Die Fremden wurden durchsichtiger. Das Licht, in das sie eintauchten, begann sie bereits zu überstrahlen. Nicole, die immer noch in dieses Licht sah, wunderte sich, noch nicht geblendet zu sein. Es war zwar fast unerträglich grell, aber sie hatte den Körper der Frau sehen können, als sie den Blick vom Licht abwandte!
    Existierte die Helligkeit etwa nur in der Einbildung der Menschen?
    Sie überwand sich und ging auf die Fremden zu, vorbei an dem reglosen Körper, dem sie selbst ohnehin nicht zu helfen vermochte. Alles in ihr drängte sie, umzukehren. Aber Zamorra sollte nicht die Qualen auf sich genommen haben für nichts. Der Kontakt mit den Fremden mußte hergestellt werden, wenn es sich eben ermöglichen ließ. Außerdem mußte Nicole mit den Fremden reden, um zu verhindern, daß sie vielleicht in einem anderen Teil der Erde abermals Menschen entführten und ihnen Schaden zufügten…
    Hoffentlich ist Garnett wenigstens so schlau, auf jegliche Aktion zu verzichten und stattdessen per Autotelefon einen Rettungswagen herbeizuholen, sobald wieder telefoniert werden kann! dachte sie und bemühte sich abermals, telepathischen Kontakt zu bekommen.
    Diesmal reagierten die Fremden.
    Sie verharrten und wandten sich langsam um. Sie mußten Nicoles geistigen Tastversuch bemerkt haben.
    Nicole setzte einen Fuß vor den anderen. Schritt für Schritt näherte sie sich den Unheimlichen, und sie hoffte, daß es richtig war, was sie tat. Immerhin war sie bei klarem Verstand, sie kam freiwillig, wurde nicht verschleppt. Vielleicht konnte sie so das Heft des Handelns in der Hand behalten…
    Aber im nächsten Moment wurde alles um sie herum dunkel.
    Ihr Bewußtsein erlosch.
    ***
    Stanwell überwand seine Überraschung als erster. »Los, steht nicht herum wie die Ölgötzen«, fuhr er seine Leute an. »Wir sind hier, um das UFO zu kontakten und notfalls in unsere Hand zu bringen, wenn es irgendwie geht. Los, vorwärts!«
    Er versetzte Steinberger einen Stoß in den Rücken und trabte los, querfeldein. Mit dem Hubschrauber konnten sie nicht mehr fliegen, das war klar. Vielleicht würden sie ihn in seiner Schräglage nicht einmal mehr starten können. Also mußten sie die Entfernung bis zu dem Lichtball zu Fuß zurücklegen.
    Andara und Wilkins folgten den beiden Männern. Zunächst schien die Entfernung unüberbrückbar, aber dann merkten sie, daß sie rasch vorwärts kamen. Das Gelände war leicht zu begehen, bot keine tückischen Stolperfallen. Und die UFO-Leute schienen dort drüben irgend etwas zu tun. Außerdem Lichtball war von dem außerirdischen Raumschiff zwar nichts zu erkennen, aber darunter glaubte
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