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0442 - Entführt ins Nichts

0442 - Entführt ins Nichts

Titel: 0442 - Entführt ins Nichts
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf die beiden Menschen ein.
    Dann tanzten Funken um die CB-Box, und krachend flog das Gerät auseinander!
    Jamie schrie auf. Splitter flogen ihr entgegen, einer riß eine Schramme über ihre Wange. Andere Teile wurden von ihrer Kleidung aufgehalten, die zu schmoren begann. Flammen schlugen aus den Resten des Gerätes.
    Steel reagierte blitzschnell. Er stoppte, griff nach unten, wo vor dem Fahrersitz ein Feuerlöscher angebracht war, und kraftvoll wirbelte er die rote Flasche hoch, riß die Sicherung ab und setzte den Schaumstrahl gezielt ein. Innerhalb weniger Augenblicke war das Innere des Fahrzeugs vom Löschschaum versaut, aber die Flammen verschwunden.
    Jamie saß wie gelähmt da, hatte keinen Versuch gemacht, irgend etwas zu tun, war nicht einmal zusammengezuckt, als der Löschschaum haarscharf an ihr vorbeizischte. Sie war durch die Explosion des Gerätes zu Tode erschrocken und nicht mehr fähig, irgend etwas zu tun. John Steel hatte es auch geschockt, aber weil er nicht unmittelbar vor dem Gerät gesessen hatte und auch etwas weniger empfindsam war, was sein Nervenkostüm anging, war er fähig geblieben, etwas zu tun.
    Er stieß die Fahrertür auf, damit Frischluft hereinkam. Der Löschschaum hatte fast jeglichen Sauerstoff im Wageninnern gebunden, was in den letzten Sekunden zu Atemschwierigkeiten geführt hatte. Steel beugte sich zu Jamie hinüber, berührte sie. »He, komm, was ist los? Es ist vorbei.«
    Ihre Kleidgung war ebenfalls vom Schaum verklebt. Sie schien es nicht einmal zu bemerken.
    John rüttelte sie. »Komm zu dir, Jamie!«
    Sie starrte nur blicklos durch die Windschutzscheibe nach draußen. Steel sah in die Richtung des Lichtfeldes, und er zuckte zusammen.
    Der Mann, der aus dem Wagen gestiegen war, lag als dunkler Schatten auf dem Boden. Und bei ihm waren Lebewesen, die…
    Steel schluckte. »Das gibt’s nicht«, flüsterte er. Waren das wirklich Lebewesen, die sich an dem Liegenden zu schaffen machten? Wesen mit so unheimlich großen Köpfen auf ihren überschlanken Körpern? Sie mußten aus dem Licht gekommen sein. Was hatten sie mit dem Mann vor?
    Steel preßte die Lippen zusammen. Er wollte dem Mann helfen, aber andererseits wollte er auch verschwinden. Das explodierte CB-Gerät, diese unheimliche Stimme, die nicht zu verstehen gewesen war, das schrille Pfeifen, das zu einer Explosion geführt hatte… es mußte das Werk der Fremden sein.
    Da richteten sich die Fremden auf. Steel konnte sehen, daß sie viel größer waren als Menschen. Fast drei Meter hoch mußten ihre Körper aufragen. Er sah gelb funkelnde Augen in den riesigen Köpfen. Die Fremden sahen zu ihm herüber. Dann setzten sie sich in Bewegung.
    Unwillkürlich zog Steel die Wagentür zu, hieb auf den Verriegelungsknopf. Die Innenbeleuchtung des Wagens blieb an! Das Radio begann zu spielen, ohne daß jemand den Schalter berührt hatte! Die Zusatzscheinwerfer an der Wagenfront flammten auf. Und mit einem häßlichen Geräusch begann der Anlasser zu schnarren, obgleich der Motor doch noch lief! Und die Scheibenwischer begannen zu drehen, die Fenster, elektrisch betätigt, glitten abwärts und dann wieder hoch.
    Ein Alptraum! dachte Steel verzweifelt. Das muß ein Alptraum sein!
    Er griff nach dem Wählhebel der Automatik und brachte ihn in den Rückwärtsgang. Dann trat er das Gaspedal tief durch. Der Wagen machte einen Satz rückwärts - und im nächsten Moment knallte etwas unter der Motorhaube. Die Zündung fiel aus. Schlagartig wurde es dunkel. Die Scheinwerfer erloschen. Die Fenster blieben halb geöffnet. Im gleichen Moment, als der Motor ausging, war auch die Servolenkung nicht mehr aktiv. Als Steel auf die Bremse trat, erzielt er keine Wirkung. Durch den Ausfall des elektrischen Bremskraftreglers hätte er viel fester zutreten müssen…
    Er hatte vorhin bei seinem Blitzstart das Lenkrad etwas schiefgezogen. Der Highway war hier zwar breit, aber der Bremsweg reichte nicht mehr, die Beschleunigung auszugleichen. Er rutschte nach links, kam auf den etwa zehn Meter breiten Grünstreifen zwischen den beiden Doppelfahrbahnen und rutschte die leichte Böschung hinunter. Mit einem dumpfen Ruck blieb der Fiero schließlich stehen.
    Unter der Motorhaube prasselte und knisterte es. Steel sah schwachen Lichtschein, der unter dem Wagen hervordrang. Etwas mußte eben explodiert sein und brannte jetzt. Er rüttelte an der Tür, wollte aussteigen und schaffte es nicht, sie zu öffnen. Er schrie und fluchte wild. Daß er selbst die
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