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0441 - Astaroths Amazonen

0441 - Astaroths Amazonen

Titel: 0441 - Astaroths Amazonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dabei gewesen waren.
    Unten auf der Straße stand eine schwarze Cadillac-Limousine. Riker konnte sich denken, wer darin saß -ein oder zwei schwarzgekleidete Männer mit Sonnenbrillen und blasser Haut. Roboter. Men in black, wie sie genannt wurden. Die Geheimnisvollen, die im Auftrag der Dynastie tätig wurden. Sie hatten den Alpha hierher gebracht.
    Rikers Vorzimmer bei Tendyke Industries Inc. war leer. Seine Sekretärin hatte er in den Morgenstunden aufgefordert, sich zum Teufel zu scheren und nicht mehr hier sehen zu lassen. »Das ist eine fristlose Kündigung, Lady«, hatte er gesagt.
    Sie hatte ihm mit einem halben hundert Rechtsanwälten und dem Arbeitsgericht gedroht.
    Riker hatte lächelnd den Kopf geschüttelt.
    »Ach, lassen Sie diesen Unsinn doch«, sagte er trocken. »Glauben Sie im Ernst, daß nur Sie selbst etwas von Computern verstehen? Sie und ich, wir wissen beide, daß sie in den Zentralrechner der Tendyke Industries ein Virenprogramm eingegeben haben. Ich habe es isoliert. Ich kann das Rechnernetz nicht mehr retten, aber ich weiß, daß über Ihre Zugriffsberechtigung das Programm infiltriert wurde. Und ich kann das nachweisen, meine Liebe. Es handelt sich um Sabotage. Das rechtfertigt mehr als eine fristlose Kündigung.«
    Sie hatte ihn entsetzt angestarrt. Sie ahnte nicht, daß er teilweise bluffte. Er hatte zwar das Virenprogramm gefunden, das jegliche Datenlöschung verhinderte, aber er konnte ihr nicht nachweisen, daß sie es eingeschleust hatte. Er konnte es nur vermuten, da zu diesem Hauptcomputer nur er und sie Zugriff hatten. Wenn nicht ein Dritter eingeweiht war, mußte sie es gewesen sein.
    Die Ewigen hatten den Fehler begangen, Riker über Computer von der Konferenz in Ash’Naduur zu unterrichten. Er hatte die Information nach Kenntnisnahme gelöscht - hatte er geglaubt. Aber das Virenprogramm hatte die Löschung storniert. Danach hatte Rikers Sekretärin genau diese Information abgerufen.
    Sie mußte die Verräterin sein.
    »Ich will nicht wissen, für wen Sie arbeiten«, hatte er gesagt. »Denn sonst wären Sie möglicherweise Ihres Lebens nicht mehr sicher. Ich will nur, daß Sie unverzüglich Ihre Sachen packen und verschwinden. Lassen Sie sich nie wieder in der Nähe einer der Tendyke-Holding gehörenden Firmen blicken…«
    Sie war wortlos verschwunden. Von Arbeitsgericht, Kündigungsschutz und Rechtsanwälten war nicht mehr die Rede.
    Und jetzt wollte der Alpha Riker zur Rede stellen.
    Der war froh, daß er dem Alpha das Computerprogramm und den Virus erklären konnte. »Auf diese Weise ist die Konferenz verraten worden«, schloß er. »Jemand hat die Daten abgerufen, die eigentlich gelöscht hätten sein müssen. Also geben Sie gefälligst nicht mir die Schuld, sondern Ihrer Organisation, Alpha. Nächstens teilen Sie mir solche Dinge wieder auf dem üblichen Weg mit - telefonisch oder schriftlich!«
    »Weichen Sie nicht aus, Riker«, sagte der Alpha, ein massiger Mann im grauen Anzug, dessen Haare streichholzkurz geschnitten waren.
    »Ich weiche nicht aus. Ich erkläre Ihnen nur, wer die wirkliche Verantwortung trägt«, sagte der Topmanager.
    »Sie versuchen mir die Schuld zu geben für eine Sache, die von anderen verbockt wurde. Mein einziger Fehler ist, daß ich nicht damit gerechnet habe, daß jemand den Zentralrechner unserer Firma manipulierte.«
    »Wer ist dann der Verräter?«
    Riker zuckte mit den Schultern.
    Der Alpha sah ihn durchdringend an. »Sie sollten reden, Riker.«
    »Sie sollten mir nicht drohen«, erwiderte der Manager. »Glauben Sie, mit Ihren beiden Robotern unten im Wagen könnten Sie mir imponieren? Oder mit Ihrem Dhyarra-Kristall? Hören Sie, mein Bester. Daß es offenbar den ERHABENEN erwischt hat und daß Ash’Naduur verloren ist, tut mir leid. Wirklich. Bloß lasse ich mich nicht bedrohen, und Sie wie jeder andere Ewige sollten wissen, daß ich diese Firma bin. Sie sind auf mich angewiesen. Wenn Sie den neuen Sternenkreuzer bauen wollen, brauchen Sie mich.«
    »Wir haben Sie aufgebaut, Riker…«
    »… und jetzt plappern Sie die Worte Ihres ERHABENEN nach. Schön, Sie haben mich aufgebaut, und das hat Zeit und Geld gekostet. Wollen Sie wirklich noch einmal so viel Zeit und Geld investieren, um einen Ersatzmann an die Spitze zu bringen? Oder wollen Sie es ein zweites Mal bei der Konkurrenz, bei der Möbius-Holding, versuchen? Aber da gibt’s Schwierigkeiten, Freundchen. Die Möbius-Leute haben einen Sicherheitsdienst, der auf Ewige geeicht
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