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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jeden Fall ist Ted verschwunden. Rafaela liegt im Krankenhaus - übrigens in demselben, in dem Stephan Möbius kürzlich gelegen hat. Ich habe Carlotta erst einmal beruhigt und in ihre Wohnung gebracht. Erst wollte ich sie in Teds Villa fahren, aber sie wollte nicht. Ohne ihn fühle sie sich dort unsicher, sagte sie. Ich bin dann mit dir weiter zum Palazzo gefahren, und über die Keller-Strecke per Regenbogenblumen nach hier, weil ich mir dachte, daß du dich in heimischer Umgebung schneller wieder erholen würdest, als in einem fremden Haus. Außerdem können wir uns hier ausrüsten, damit wir nicht völlig hilf- und wehrlos auf die Suche nach Ted gehen. Schließlich können wir ihn ja nicht einfach verschwunden sein lassen, nicht wahr?«
    »Wie hat Carlotta es aufgenommen?« fragte Zamorra.
    »Sie ist fertig mit der Welt und den Nerven. Erst die Sache mit Rafaela, die es gottseidank überlebt hat, und jetzt Teds Entführung… das ist ein bißchen zuviel für sie.«
    »Hoffentlich tut sie sich nichts an.«
    »Sie ist keine Selbstmörderin, wenn du das meinst.«
    »Sie könnte unkonzentriert vor ein Auto laufen, oder aus Versehen den Gashahn offenlassen und sich eine Zigarette anzünden… was auch immer.«
    »Deshalb sollten wir uns so schnell wie möglich auf die Suche nach Ted machen«, sagte Nicole. »Je früher wir ihn aufspüren, desto besser ist es für Carlotta - und natürlich vor allem auch für ihn.«
    Zamorra nickte.
    »Ja«, brummte er. »Vor allem, wenn wir ihn nur als Leiche wiederfinden. Von Stygia entführt - das kann mir überhaupt nicht gefallen.«
    »Du solltest nicht immer das Schlimmste annehmen«, mahnte Nicole.
    Der Dämonenjäger zuckte mit den Schultern. »Ich denke an all unsere Freunde, die bisher sterben mußten. Kerr, Bill, Tendyke… hoffentlich ist Ted nicht der nächste. Was sagt das Amulett?«
    »Das hat sich anscheinend nicht so gut erholt wie du in den letzten vierundzwanzig Stunden«, sagte Nicole. »Es läßt sich immer noch nicht wieder aktivieren. Die Energie, die du eingesetzt hast, muß es wirklich außerordentlich erschöpft haben.«
    »So besonders gut erholt habe ich mich selbst auch nicht«, gestand er. »Das Schwimmen hat mir zwar gut getan, aber ich verspüre einen geradezu bestialischen Hunger. Ich muß durch diese Aktion wenigstens vier oder fünf Kilo verloren haben.«
    Nicole schmunzelte. »Ja. Du siehst richtig abgemagert aus. Die Rippen gucken spitz durch die Haut, daß man sich beim Schmusen dran stößt…«
    »Biest«, zischte er.
    »Komm, Raffael hat das Frühstück längst gerichtet«, sagte Nicole und griff nach Zamorras Hand und zog ihn mit sich in Richtung Eßzimmer.
    In der Tür des großen, mit einem knisternden Kamin ausgestatteten Raumes blieb Zamorra stehen. Er sah einen Tisch, der sich unter den aufgebauten Mengen an Köstlichkeiten fast durchbog - und Merlin.
    ***
    Wie Tropfen fielen sie aus dem Nichts.
    Aber sie waren keine Tropfen. Sie besaßen einen Kopf, zwei Arme und zwei Beine. Sie sahen aus wie Menschen, wenngleich von ihnen nicht viel zu sehen war. Sie trugen silberne Overalls und blaue Schulterumhänge. Auf den Köpfen saßen Helme, die den größten Teil des Gesichtes bedeckten. An den Helmen schimmerten die Symbole - als Rangabzeichen ein alpha des griechischen Alphabets, und als Zugehörigkeitszeichen die liegende Acht, das Symbol der Unendlichkeit oder Ewigkeit, vor dem Hintergrund einer Galaxis-Spirale.
    Sie waren Alphas der DYNASTIE DER EWIGEN, jener zahlenmäßig recht kleinen Rasse, die aus den Tiefen des Weltraums kam und die Erde schon mehrfach besucht - und geknechtet hatte.
    Der Mann im hellen Maßanzug beobachtete sie.
    Seine bizarre Umgebung störte ihn nicht. Er schien sie für ebenso normal zu halten wie die Art, in der die Alphas auftauchten. Eine gläsern schimmernde Kuppel aus unbestimmbarem Material überdeckte eine kreisrunde Plattform, die in einer schroffen Felsenlandschaft frei in der Luft schwebte; in annähernd fünfzig Metern Höhe über dem Boden. Ein Flugsaurier zog in der Nähe seine Kreise, kämpfte gegen den aufkommenden Orkan an. In der Ferne sah der Mann den Trichter einer Windhose entstehen. Er hatte sich mit den hier geltenden Maßstäben vertraut gemacht. Daher wußte er, daß diese Windhose mindestens die vierfache Größe dessen entwickelte, was auf der Erde erreichbar war, und die Sturmgeschwindigkeit - Windgeschwindigkeit konnte man es beim besten Willen nicht mehr nennen -betrug rund fünfhundert
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