Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0440 - Mein letzter Fall?

0440 - Mein letzter Fall?

Titel: 0440 - Mein letzter Fall?
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Cöstello hin und wieder für seine Zwecke einzuspannen.
    Und der Mafioso fuhr gut dabei. Seit der Satan ihn beschützte, tat ihm niemand etwas. Selbst sein ärgster Widersacher, ein gewisser John Sinclair, war noch nicht so nahe an ihn herangekommen, um ihn hinter Gitter zu bringen.
    Cöstello ging es also im Prinzip gut, obwohl er an diesem Tage sehr unzufrieden war. Das zeigte auch sein steinerner Gesichtsausdruck, denn er hatte die Unterlippe vorgeschoben, bei ihm ein Zeichen, daß die Gefühle auf Sturm standen.
    Einige Geschäfte liefen schlechter.
    Es ärgerte ihn maßlos, denn gerade die Prostitution hatte immer viel eingebracht. Diese Verluste konnten aus dem Rauschgift-Geschäft nicht wieder wettgemacht werden. An diesem Morgen hatte er die Verantwortlichen zusammengezogen und von ihnen Erklärungen erwartet, die ihn nicht zufriedenstellten.
    »Ihr müßt mehr tun«, sagte er. »Ich kann die riesigen Verluste nicht hinnehmen. Ist das klar, Chimmy?«
    »Ja, Sir.«
    Chimmy war der Mann, den es am härtesten getroffen hatte. Der Super-Zuhälter hatte längst nicht mehr soviel abkassieren können wie noch vor Jahren. Er verteidigte sich wieder mit einem aus seinem Munde lahm klingenden Spruch. »Die Leute haben eben nicht mehr soviel Geld für Mädchen. Es wird nicht genügend verdient.«
    Wütend schüttelte Cöstello den Kopf. »Das ist Quatsch. Gebumst wird immer.«
    »Aber das…«
    »Kein Wort mehr übers Geld, Chimmy.« Der Mafioso knallte seine Faust auf den Tisch. »Das ist zweitrangig. Wenn weniger Geld vorhanden ist, muß man das Geschäft eben so attraktiv gestalten, daß die Leute auch wieder kommen. Begreifst du das?«
    »Ja.«
    »Dann höre ich deine Vorschläge.«
    Chimmy begann zu schwitzen. Wenn Cöstello so sprach, sah es böse aus. Er kannte Leute, die keine Vorschläge gehabt hatten, sie waren, wie Cöstello zu sagen pflegte, unvorbereitet in die Konferenz gekommen, und so manch einer war nicht mehr gesehen worden.
    Der Zuhälter, solariumbraun, im weißen Leinenanzug und immer so aussehend wie ein Filmstar auf Urlaub, geriet ins Schwitzen, denn auch er hatte kein Konzept. Als er seine Hände unruhig bewegte, klirrten die Goldkettchen an seinen Gelenken. Da niemand redete, waren es die einzigen Geräusche, und Chimmy merkte sehr schnell, daß er störte.
    Deshalb hielt er die Hände ruhig.
    »Nun?«
    Chimmys Kopf lief rot an. »Ich habe alles versucht. Es sind neue Clubs gegründet worden, aber auch dort läßt das Geschäft nach. Anscheinend können wir den Leuten doch nicht soviel bieten. Und die Clubs haben zudem ihre Preise…«
    »Das ist klar.«
    »Sollen wir runtergehen?«
    Cöstello schüttelte den Kopf. »Nein, Chimmy. War das alles, was du mir vorschlagen wolltest?«
    »Natürlich nicht. Ich werde…«
    »Ach«, unterbrach Cöstello ihn mit sanfter Stimme. »Du willst erst noch. Ich habe erwartet, daß du es schon getan hast.« Der Mafioso nickte.
    »Wenn das so ist, muß ich umdenken.« Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Ihr anderen könnt gehen. Ich möchte mit Chimmy noch einige Minuten unter vier Augen sprechen.«
    Das war es, vor dem sich der Zuhälter gefürchtet hatte. Wie eine Statue blieb er hocken. Die anderen erhoben sich. Manch bedauernswerter Blick traf ihn, sie alle wußten irgendwie Bescheid. Wenn Chimmy lebend den Raum verlassen konnte, hatte er großes Glück gehabt.
    Es wurde kein Wort mehr gewechselt. Die drei Männer zogen sich lautlos zurück.
    Cöstello und Chimmy blieben allein.
    Sie schauten sich an. Costellos Blick aus den grauen Augen war an sich nichtssagend. Nur in den Schächten seiner Pupillen glomm ein kaltes Licht. Es war die Flamme der Wut und auch des Hasses. Er fühlte sich von Chimmy verschaukelt. Da er seine Leute sehr hoch bezahlte, verlangte er auch Unmögliches von ihnen.
    Der Zuhälter rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Dabei rieb er die Hände über den weißen Leinenstoff der Hosenbeine und hinterließ dort feuchte Flecken. Hin und wieder zuckte ein Augenlid nervös.
    »Hast du nichts mehr vorzuschlagen?« erkundigte sich Logan Costello.
    »Eigentlich schon.«
    »Laß hören.«
    »Ich denke da an den Heiratsmarkt. Ich bin dabei, dieses Gebiet zu erschließen. Mädchen aus Asien hole ich nach London, wo ich sie dann in die einschlägigen…«
    »Das kostet - oder?«
    »Sicher.«
    »Und wann haben sich diese Mädchen amortisiert? In zehn Jahren, vielleicht schon in acht, wenn sie verblüht und fertig sind? Dann haben wir sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher