Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0440 - Mein letzter Fall?

0440 - Mein letzter Fall?

Titel: 0440 - Mein letzter Fall?
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zahlreiche Prospekte mitgebracht.«
    Bevor sie das Zimmer verließ, hielt ich sie noch auf. »Wo genau waren sie denn da?«
    »In den Ardennen. Fast an der Grenze zu Luxemburg. Es soll eine sehr schöne Gegend sein, die zum Wandern einlädt.«
    »Ja, ich hörte davon.«
    Mrs. Whyler ging. Ich blieb mit meinen Gedanken allein in der Küche zurück.
    Auf mein Gefühl habe ich mich immer verlassen können. Und diesmal sagte es mir, daß es verdammt schwer werden würde. Hinter den wenigen Worten des Jungen, der vom Teufel beeinflußt worden war, steckte mehr, viel mehr. Auch wunderte ich mich darüber, daß gerade ich zu ihm gerufen worden war. Ich nahm mir vor, seine Mutter einmal genauer darüber zu befragen.
    Sie kam zurück und hatte nicht nur Prospekte mitgebracht, auch eine neue Flasche Wein. Sie war schon geöffnet. Während sie einschenkte und ich die Prospekte auf dem Tisch ausbreitete, fragte ich wie nebenbei: »Sagen Sie mal, wie sind Sie eigentlich auf mich gekommen? Weshalb haben Sie gerade mich angerufen? Und dies nicht nur einmal, sondern schon fast verbissen.«
    Lilian Whyler stellte die Flasche zur Seite. »Das hat man mir so gesagt.«
    »Wer?«
    »Ich glaube sogar, jemand von der Polizei.«
    »Kennen Sie seinen Namen?«
    »Nein, nicht mehr. Ich rief beim Yard an und erkundigte mich.«
    »Hat Ihr Sohn etwas davon gewußt?«
    Sie nahm einen Schluck Wein. »Ja, ich sprach mal mit ihm darüber. Aber mehr allgemein.«
    »Was heißt das?«
    »Nun, ich nannte nicht ihren Namen, Mr. Sinclair.« Sie umklammerte das Glas, als wollte sie den Wein wärmen. »Aber wieso ist das so wichtig für Sie?«
    »Alles in diesem Fall ist wichtig«, erklärte ich.
    »Sie sehen das als Fall an?« fragte sie mich mit unsicherer Stimme.
    »Natürlich.«
    Lilian Whyler nickte. Ihre Wangen zuckten. Hastig hob sie das Glas und trank. Danach fragte sie. »Was wollen Sie jetzt tun, Mr. Sinclair?«
    Ich sammelte die Prospekte ein. »Ich werde wahrscheinlich nach Belgien fahren und mir die Straße der Teufel einmal ansehen, auch die Komturei, von der Ihr Sohn sprach.«
    »Glauben Sie ihm denn?«
    »Natürlich, Mrs. Whyler. So etwas saugt man sich nicht aus den Fingern. Ich glaube kaum, daß jemand diese Phantasie besitzt. Hinzu kommt noch etwas. Peter hat einen Blick in die Hölle geworfen. Er hat zugegeben, vom Teufel beeinflußt zu sein. Das alles läßt mich zu dem Schluß gelangen, daß Peter nur der Anfang war. Hinter dem Fall steckt mehr, viel mehr, Mrs. Whyler.«
    »Ich kann es nicht glauben!« hauchte sie. »Nein, ich kann es einfach nicht glauben. Das ist zu unwahrscheinlich. Wie soll man das erklären?«
    Ich hob die Schultern. »Auch als Polizist ist man nicht allwissend. Aber ich bin sicher, daß ich es noch herausfinden werde. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Als ich aufstand, erhob sie sich ebenfalls. »Ich finde es nicht gut, daß Sie mich allein lassen, Mr. Sinclair. Wissen Sie, daß ich schreckliche Angst habe?«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Und was tue ich dagegen?«
    Mein Lächeln fiel karg aus. »Ich kann Ihnen nur den Rat geben, dagegen anzugehen. Außerdem glaube ich nicht, daß Sie persönlich betroffen sind.«
    »Aber Peter.«
    Ich nickte. »Das ist in der Tat ein Problem, obwohl ich sicher bin, daß die Schrecken seines Alptraums irgendwann einmal beendet sein werden.«
    »Das sagen Sie so.«
    »Nein, spätestens zu dem Zeitpunkt, wenn ich es geschafft habe, den Fall zu lösen.«
    »Und das trauen Sie sich zu?«
    »Ja, Mrs. Whyler, es ist mein Job.« Mit diesen Worten verabschiedete ich mich auch gleichzeitig von ihr…
    ***
    Ich war nach Hause gefahren und hatte mich nicht sofort hinlegen können. In meinem Kopf ging es rund. Die Gedanken jagten sich, und das hing nicht allein mit dem Jungen und dessen Aussagen zusammen, es war einfach das Gefühl, daß etwas Schreckliches auf mich zukommen würde. Einen konkreten Beweis dafür hatte ich nicht, aber der Druck blieb.
    Aus dem Kühlschrank holte ich mir eine Flasche Bier. Ich öffnete sie, nahm einen Schluck und wanderte mit der Flasche in der Hand durch die Wohnung. Ich zermarterte mir das Hirn.
    Man attackierte meine Freunde und mich von allen Seiten. Dem Dämon Magico war es gelungen, die Flammenden Steine fast zu vernichten. Der Eiserne Engel war verschwunden. Er hatte Kara und Myxin schmählich im Stich gelassen.
    Ich war einmal Hector de Valois, ein großer Templer, gewesen, dann Richard Löwenherz, eine Person von großem historischen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher