Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0440 - Der Ring des Verderbens

Titel: 0440 - Der Ring des Verderbens
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mannschleuse, öffnete sie und wartete darin. Er sah sich um. Zwischen seinem Betreten der Maschine, als er niedergeschlagen wurde, und jetzt waren fast vierundzwanzig Stunden vergangen.
    „Offensichtlich bin ich in die falsche Richtung geschwirrt", sagte er. Bei jedem Schritt, den er in die Gegend hinaus tat, fühlte er sich mehr und mehr beobachtet und unsicherer. Menschen? Nein ... er sah keine Spuren. Weder Feuer noch niedergetretenes Gras.
    Er drehte sich um.
    Langsam und niedergeschlagen ging er auf die Schleuse zu, ließ sie geöffnet und setzte sich wieder in den Sessel vor der Steuerung, Er arbeitete langsam und konzentriert und stellte die gleiche Zahl ein, änderte aber die Bewegungsrichtung innerhalb der Zeit.
    Für ihn war der Faden der Zeitlinie längst zu einem Knäuel geworden, das er nicht mehr entwirren konnte.
    „Nun", meinte er mit Galgenhumor, „vielleicht kann Waringer sich daraus einen warmen Ohrenschützer häkeln für die kalte Zukunft."
    Er kontrollierte, während die Meiler wieder anliefen, sorgfältig die Uhren und Schaltungen, die Stellungen der Regler, Schalter, Knöpfe und Drucktasten. Dann machte er Pause. Er hatte getan, was er konnte.
    „Zurück in die Vergangenheit", sagte er.
    Er merkte jetzt, daß der Robot nicht übertrieben hatte.
    Von seinem Nacken ausgehend, breitete sich eine fürchterliche Schwäche in seinem Körper aus. Seine Reserven schienen erschöpft zu sein, denn er konnte sich nicht mehr dagegen wehren. Er lehnte den Kopf gegen die wenig gepolsterte Stütze des Sessels und schloß die Augen.
    „Nein!" Schrie er dann und trommelte verzweifelt mit beiden Fäusten auf dem Pult herum. „Ich darf nicht einschlafen Dann, als die Maschinen genügend Energie lieferten, zog er den Starthebel."
    Wieder durchlief die riesige Kuppel sämtliche Phasen des Starts, die Übergangszone kurz danach, das Dahinrasen entlang der imaginären Linie der Zeit, dann wieder das Rütteln und Poltern.
    Schließlich stand die Kuppel still. Seit dem kurzen Ausflug waren in Wirklichkeit zehn Minuten vergangen - hundert Jahre rund seit ... seine Gedanken verloren sich wieder.
    „Bin ich jetzt richtig gelandet?" fragte er.
    Die Schirme zeigten eine Landschaft am frühen Abend. Cascal stand auf, stemmte sich unter Aufbietung aller Kräfte aus dem Sessel und ging mit gezogener Waffe auf die Mannschleuse zu.
    Er ging fünf Meter hinaus und starrte dorthin, wo damals sein Feuer gewesen war.
    Nichts.
    „Ich werde wahnsinnig!" sagte er. „Ich werde noch verrückt, mit dieser blödsinnigen, verdammten Maschine!"
    Er hob die Waffe, richtete sie senkrecht nach oben und drückte dreimal los.
    Drei donnernde Explosionen hallten, von drei weißglühenden Blitzen geschnitten, über die Landschaft. Cascal fühlte die Schwäche in seinen Knien. Er ging rückwärts, bis er gegen das Metall der Hülle stieß. Er lehnte sich dagegen.
    Langsam, mit fahrigen und automatischen Bewegungen, zündete er sich eine Zigarette an. In ihm tobte eine kalte Wut, die durch die Überlegungen gesteigert wurde, daß er nichts tun konnte. Er war hilflos.
    In der Zukunft war Rhodan nicht gewesen.
    In der Vergangenheit, also jetzt, war er rauch nicht. Da es kaum wahrscheinlich war, daß sich die Gefangenen der Vergangenheit weit vom Deformator entfernt hatten beziehungsweise von dem Platz, an dem er stehen würde, waren sie auch nicht hier.
    „Wo sind sie denn, verdammt?" fragte Cascal laut.
    Er rauchte langsam und dachte intensiv nach. Das heißt, er versuchte nachzudenken. Es war ein unwürdiges, sinnloses Spiel.
    „Es muß an mir liegen!" sagte er leise. „Ich habe etwas falsch gemacht."
    Er schnippte die Zigarette in die halbe Dunkelheit hinaus und ging zurück in die Maschine.
    Wieder saß er in Waringers Sessel. Plötzlich fiel es ihm ein.
    „Die Differenz!" sagte er. „Die Differenz von ...
    warte, Joak ... von etwa fünfundsiebzig Tagen."
    Er betrachtete die Instrumente vor sich.
    Gab es für ihn eine Möglichkeit, diese Feineinstellung vorzunehmen? Fünfundsiebzig Tage, das war vermutlich das Resultat der „ungenauen" Schaltung des Wilden. Er fing ganz links an und las jede einzelne Unterschrift, jede Bezeichnung, die unter oder über den Uhren und Schaltern eingedruckt war. Schließlich, nach etwa einer halben Stunde, sah er eine kreisrunde Armatur, die eine Einteilung von Dreihundertfünfundsechzig Teilstrichen aufwies.
    Darunter lag ein Schalter, der abgebrochen war - offensichtlich hatte der Wilde mit dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher