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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug
Autoren: A.F.Morland
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Begeisterung auf.
    »Darauf kommen wir bestimmt in Kürze zurück, Mr. Peckinpah«, sagte der Senior.
    »Tun Sie das. Ich bin davon überzeugt, daß wir zusammen etwas Großes auf die Beine stellen können«, meinte Peckinpah und paffte blauen Rauch gegen das Bullauge der Maschine.
    Dabei warf er einen beiläufigen Blick aus dem Fenster und stellte erfreut fest, daß bereits das Tirrenische Meer unter ihnen lag. Es würde ein Flug ohne Zwischenfälle werden. Dachte er.
    Daß das Grauen unter ihnen lauerte, ahnte er nicht. Nur Cruv fühlte die schwarze Bedrohung, vermochte das Gefühl jedoch nicht richtig zu definieren, und deshalb hielt er den Mund. Er wollte niemanden beunruhigen. Vielleicht trog ihn sein Gefühl auch.
    Aber Tansul wartete bereits im brodelnden Lavaschlund!
    Das von Vulkan zu neuem Leben erweckte Ungeheuer preßte seinen gewaltigen Körper wie eine riesige Sprungfeder zusammen.
    Tansul war ein Schlangenwesen – jedenfalls von der Hüfte abwärts. Die Lavabestie hatte keine Beine, dafür aber einen mächtigen Brustkorb und Arme, die dreimal länger waren als das Flugzeug, das soeben am Monte Fuoco vorbeiflog.
    Und dann passierte es…
    Ein Brüllen, lauter noch als die Düsen der Maschine, klang auf, und Tansul schoß mit unvorstellbarer Geschwindigkeit aus dem Krater hoch. Hoch und breit überragte Tansul den Feuerberg.
    Aus seinem aufgerissenen Maul fegte bläulicher Rauch. Tansul breitete die Arme aus. Der Gehörnte trug einen stacheligen Schuppenkamm auf dem Rücken und pendelte im Vulkan auf seinem Schlangenkörper hin und her.
    Jetzt packten seine Pranken die Maschine, fingen sie ab. Magie stoppte den Schub der Düsen; die Passagiere wurden im Flugzeug wie Spielzeugpuppen durcheinandergewirbelt.
    Tucker Peckinpah wurde vom Sitz gerissen und durch den Gang geschleudert. Doris Cronnerby stieß einen grellen Schrei aus.
    Cruv wollte sie festhalten, während er sich selbst an seinen Sitz klammerte. Mit ungeheurer Kraft wurde ihm das Mädchen entrissen.
    Auch Charles Cronnerby wurde durch die Maschine geschleudert, während sich Bob Cronnerby bleich an die Lehne des Vordersitzes klammerte.
    Tansul drehte das Flugzeug. Seine Krallen durchbohrten mühelos das Blech des Jets. Cruv wickelte den Sicherheitsgurt um sein Handgelenk, um nicht davongewirbelt zu werden.
    Die Lavabestie drückte das vierstrahlige Flugzeug zusammen und stieß wieder ein markerschütterndes Gebrüll aus. Cruv erhaschte durch ein Bullauge einen Blick auf den schrecklichen Schädel des Scheusals und konnte sich nicht vorstellen, daß irgendjemand in diesem Flugzeug die Attacke überlebte.
    Tansul riß die Maschine mit sich hinab in den Krater. Ein schwefeldampfender Pesthauch traf die Passagiere. Verzweifelt schnappten sie nach Luft, dann versank die Maschine in der kochenden Lava…
    ***
    Vicky Bonney und ich hielten uns in Wien auf. Hier hatten wir gegen eine unheimliche, mordende Schattenhand gekämpft – und gesiegt. Wir wollten noch einen geruhsamen Tag bei unserem Freund Vladek Rodensky verbringen und dann nach London zurückkehren.
    Aber dann erreichte uns Mr. Silvers Alarmruf in Vladeks Haus.
    Tucker Peckinpahs Privatjet war verschwunden. Niemand wußte etwas Genaues.
    Fest stand lediglich, daß der Funkkontakt über dem Tirrenischen Meer abgebrochen war. Irgendwo zwischen den Inseln Vulcano und Stromboli schien es eine Katastrophe gegeben zu haben.
    Seither war das Flugzeug meines Partners verschollen. Es war ein schlimmer Schock für mich, und ich konnte und wollte nicht daran denken, daß Peckinpah vielleicht nicht mehr lebte.
    Von Mr. Silver erfuhr ich, wer sich sonst noch an Bord der verschwundenen Maschine befunden hatte, und ich war entschlossen unverzüglich nach Sizilien zu reisen und Licht in das herrschende Dunkel zu bringen.
    »Ich komme auch«, sagte Mr. Silver.
    Mir war das sehr recht. Der Ex-Dämon war mir immer eine große Hilfe.
    »Okay, Silver, wir treffen uns in Palermo.«
    »Hoffentlich können wir für Peckinpah und seine Freunde noch etwas tun.«
    »Ja, hoffentlich.« Wir machten uns beide etwas vor, schien mir. Ein Jet kann sich nicht in Luft auflösen. Verschollene Flugzeuge wurden bisher stets wiedergefunden, und die Menschen, die sich an Bord befunden hatten, waren immer tot gewesen.
    Ein lebender Tucker Peckinpah hätte sich gleich nach dem Unglück gemeldet, aber niemand bekam von ihm ein Lebenszeichen.
    Demzufolge war er nicht nur verschwunden, sondern… Ich hatte nicht den Mut, diesen
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