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044 - Der Todesschwarm

044 - Der Todesschwarm

Titel: 044 - Der Todesschwarm
Autoren: Garry Patrick
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Stein, schlug damit einmal kurz gegen die Scheibe – klirrend sprang das Glas entzwei.
    Minutenlang verharrte er bewegungslos – jeden Moment darauf gefasst, hinter einem der Fenster Licht aufflammen zu sehen.
    Doch nichts rührte sich.
    „Entweder habe ich unheimliches Glück – oder sie schlafen wirklich so fest.“
    Er fasste mit der Hand durch die zerbrochene Scheibe, zog den Riegel zurück, stieß das Fenster auf und stieg in das stockdunkle Zimmer. Drinnen knipste er für einen Augenblick die Lampe an. Er befand sich offensichtlich in der Küche. Lautlos schlich er zur Tür, öffnete sie, steckte den Kopf forschend hinaus.
    Die Eisentür am linken Ende des Ganges war nur angelehnt. Durch den Spalt drang matter Lichtschein heraus.
    Er lief geduckt zu dieser Tür, zog sie ein Stück auf und horchte angestrengt.
    Plötzlich wurde er von hinten gepackt und zurück gerissen. Ein kräftiger, stark behaarter Arm legte sich um seinen Hals und schnürte ihm die Kehle zu.
    Instinktiv schlug Ronald seinen Ellenbogen mit voller Wucht nach hinten.
    Unterdrücktes Stöhnen – der Griff um seinen Hals lockerte sich.
    Der Reporter fuhr herum, verlegte sein ganzes Gewicht auf die Rechte, und knallte sie dem Angreifer unters Kinn.
    Lautlos sackte der Mann zusammen.
    „Schau an“, murmelte der Reporter überrascht, nach einem Blick in das Gesicht seines Widersachers, „derselbe, der mit Marty zusammen Gloria im Leichenwagen abtransportierte! Scheint sich von dem Zusammenprall mit meinem Alfa in Wexford ja prächtig erholt zu haben.“
    Er zog ihn ein Stück von der Eisentür weg und ließ ihn liegen. Er drehte sich um, ging zurück und stieg die engen, ausgetretenen Steinstufen hinunter, die in den Keller führten.
    Unten sah er sich um. Er stand am Anfang eines gewölbten Ganges, der schon vor Hunderten von Jahren angelegt worden sein musste.
    „Stimmt“, fiel es ihm wieder ein, „Doktor Hillary sagte ja, dass sein Haus auf den Fundamenten einer alten Ritterburg erbaut wurde. Da hat er also das Haus mit diesen unterirdischen Gewölben verbunden. Alle Achtung – sehr gut geplant.“
    Im matten Lichtschimmer huschte er auf Zehenspitzen den Gang hinunter. Es war kühl hier unten und roch penetrant nach Moder und Fäulnis.
    Hinter einer Biegung tat sich vor ihm ein wahres Labyrinth auf. Der Gang mündete in ein hohes Gewölbe, von wo aus Gänge nach allen Seiten verliefen.
    Unschlüssig blieb er stehen. Für welchen Gang sollte er sich entscheiden?
    Plötzlich glaubte er, gar nicht weit von seinem jetzigen Standort Stimmengemurmel zu vernehmen. Er horchte angespannt, dann ging er Schritt für Schritt dem Geräusch nach.
    Es führte ihn in einen schmalen Seitengang und zu einer niedrigen Eichentür.
    Er presste das Ohr ans kalte Holz. In dem Gemurmel vernahm er deutlich Dr. Hillarys Stimme. Aber er konnte nicht verstehen, worüber sie sprachen.
    Er legte die Hand auf die Messingklinke. „Ich muss sehen, was da drinnen vor sich geht.“ Zentimeter für Zentimeter drückte er sie herunter.
    Vor lauter Eifer überhörte er die leisen Schritte hinter sich. Erst als er einen harten Druck in der Seite spürte, fuhr er entsetzt herum.
    „Los, rein mit Ihnen, Mister!“
    Ronald starrte den Mann überrascht an. „Sie, Sergeant Priston?“ Doch dann nickte er. „Ich hätte mir ja denken können, dass ich Sie hier treffen werde.“
    Der Druck der Pistole in seinem Rücken verstärkte sich. Sergeant Priston öffnete die Tür und stieß den Reporter vor sich her in den Raum.
    Bei seinem Eintritt wandten sich alle Köpfe ihm zu.
    Mit offenem Mund starrte Ronald Marvin die kleine Menschengruppe an, die sich vor Dr. Hillary und dem Butler Marty versammelt hatte. Die Männer hatten elegante dunkelblaue Maßanzüge, schneeweiße Hemden und silbergraue Krawatten an. Eine einzige Frau befand sich unter ihnen. Sie trug ein rosa Abendkleid.
    Ronald erkannte sie sofort wieder: Gloria Barneby. Sie sah genauso aus wie am Vortag, als er sie in Dublin getroffen hatte.
    Man hätte meinen können, diese Menschen befänden sich auf einer vornehmen Party. Nur die Cocktailgläser in ihren Händen fehlten dazu.
    Dr. Hillary stand in einem weißen Arztkittel vor ihnen. Neben ihm Marty in seiner phantasievollen, leuchtend roten Livree. Seine Hand lag auf einem schreibmaschinengroßen Apparat, der vor ihm auf einem kleinen Tisch stand und in regelmäßigen Abständen verschiedenfarbige Lichtsignale von sich gab.
    Die ganze Wand hinter den beiden wurde
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