Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern
Autoren:
Vom Netzwerk:
sagte Delaine bitter. »Sie haben mich doch in der Hand.«
    »Hoffentlich wissen Sie’s genau genug! Also fahren Sie sofort los!«
    Es klickte in der Leitung. Delaine legte auf. Vorsichtig trug er den Matchsack hinunter in die Garage, bedächtig auf jedes Geräusch lauschend, das etwa aus den Räumen des Personals dringen mochte. Er verstaute den rotkarierten Sack im Kofferraum und zog den Schlüssel vom Ring. Er ging nach vorn und verbarg ihn unter der Fußmatte. Als er sich wieder erhob, sah er den Chauffeur am Eingang der Garage stehen.
    »Sie wollen heute noch ausfahren, Mr. Delaine?«
    »Ja, Cramer. Aber ich brauche Sie nicht mehr. Sie können sich zu Bett legen.«
    »Danke, Sir!« Der Mann stapfte wieder davon. Delaine verzichtete darauf, in der Garage Licht zu machen und ließ den Impala bis vor das Tor rollen. Es ging leicht bergab, und er brauchte nicht einmal den Motor anzulassen. Er überlegte sich noch einen Augenblick, ob er zurückgehen und eine Waffe einstecken sollte, aber er ließ es dann bleiben. Er konnte sich denken, daß er gegen diese Leute keine Chance hatte.
    Delaine hielt die Richtung ein, die man ihm auf getragen hatte. Neugierig beobachtete er im Rückspiegel die ihm folgenden Wagen, doch er konnte keinen sehen, der ihm anhing. Dennoch war er sicher, daß sie hinter ihm her waren. Diese Burschen waren schließlich keine Anfänger. Immer, wenn er glaubte, das Fahrzeug hinter ihm heftete sich an seine Stoßstange, bog es nach der Seite ab. Auf der Washington Bridge faßte er das Steuer fester. Der Wind hier oben drückte hart. An der Abfahrt wartete er, bis die Ampel auf grün sprang, dann bog er rechts ab.
    Er ließ sich Zeit. Etwa fünfzehn Minuten rollte er nach Norden, wurde immer wieder überholt von Fahrzeugen, deren Scheinwerfer sich durch die Dunkelheit heranfraßen, einen Augenblick neben ihm auftauchten, und dann in die Dunkelheit hineinschossen.
    Wieder einmal wurde er von einem Wagen überholt. Es war ein Ford. Der Fahrer riß vor ihm das Steuer nach rechts hinüber. Delaine nahm seinen Fuß vom Gaspedal und ließ den Impala abfallen. Der Wagen stoppte. Delaine hielt auch an. Aus dem Ford stieg ein Mann, der auf Delaine zukam. Der Lauf eines,kurzen 22er Colts schob sich durch das Fenster.
    »Steigen Sie aus, Mr. Delaine!« Er kroch heraus und stellte sich neben den Wagen. Der Mann vor ihm hatte ein Tuch quer über das Gesicht gebunden. Ein zweiter kam heran, der in der gleichen Weise maskiert war. In seinen Händen hielt er eine schwere Thompson-Maschinenpistole. Der erste Gangster riß die hintere Tür auf, als hätte er erwartet, daß sich dort auf den Sitzen jemand versteckte. Er schlug die Wagentür wieder zu.
    »Okay, Boß!« sagte er. »Er ist allein gekommen!«
    »Kommen Sie!« Der erste Gangster, offenbar der Anführer, drängte Delaine zu dem Ford. Der andere warf die Tommy-Gun auf den Beifahrersitz und setzte sich hinter das Steuer des Impala.
    Delaine mußte sich auf den Beifahrersitz setzen. Hinten im Fond saß ein Mann, der ebenfalls ein schwarzes Tuch übers Gfesicht gebunden hatte. Er preßte Delaine eine Mündung in den Nacken, kaum daß er eingestiegen war. Der Boß setzte sich neben ihn und startete den Wagen. Ein paar hundert Yard weiter bog er in einen Feldweg ein. Der Wagen holperte mit verminderter Geschwindigkeit über ausgefahrene Rinnen, die die großen Reifen von Traktoren dort hinterlassen hatten. Im Licht der abgeblendeten Scheinwerfer wurden ein paar dürre Büsche sichtbar.
    »Haben Sie das Geld?« Der Boß wandte den Kopf nicht einen Zoll zur Seite.
    »In meinem Wagen!«
    Sie blieben jetzt hinter einer kleinen Gruppe von Büschen stehen. Die Scheinwerfer erloschen.
    »Steigen Sie aus!«
    Roger Delaine begann zu schwitzen, obwohl hier’ ein ziemlich kühler Luftzug strich. Sein Hemdkragen fühlte sich feucht an.
    ***
    »Ich lasse mich fressen, wenn dieser Delaine hasenrein ist«, sagte ich zu Phil. »Wofür braucht er zehntausend Dollar in kleinen Scheinen?«
    »Aber er hat es doch erklärt«, meinte mein Freund. »Ein Mann von seiner Größenordnung hat immer jemanden, dem er unauffällig ein paar Bucks zukommen lassen muß. Daß das Finanzamt nichts davon wissen soll, ist zwar nicht schön, aber in diesem Falle unerheblich. Schließlich sind wir nicht von der Steuerfahndung.«
    »Trotzdem! Wenn das schon so ist, dann braucht er sich nicht selbst damit abzugeben, einem klonen Gauner ein paar Scheinchen unter den Hemdkragen zu stecken. Dafür hat er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher