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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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lange zu warten. Ein paar Minuten später begann das Spiel von neuem. Nur daß jetzt der Ford vor dem Impala hockte und daß Delaine nicht mehr selbst am Steuer seines Wagens saß. Sicher hatte er in den Ford umsteigen müssen. Ich lief zurück zum Frazer und startete den Motor. Als ich wieder auf die Straße bog, waren wir allein.
    »Sie müssen direkt vor uns auf einen Feldweg einbogen sein«, meinte meine Kollegin. Sie hatte recht. Rechts von mir krochen vier rote Hecklichter und erloschen plötzlich. Sie hatten also nicht die Absidit, auf dem Feldweg weiterzufahren, sie wollten nur von der Hauptstraße weg. Ich ließ dem Frazer noch eine Meile die Zügel schießen und wendete dann. Auf der Gegenfahrbahn ging es zurück. Wir kamen wieder an dem Feldweg vorbei.
    »Halt die Augen offen«, sagte ich zu Marga. »Wir brauchen hier gleich in der Nähe einen Feldweg, Honey!«
    »Ist keiner da, Jerry. Dafür fehlt der Graben auf der Seite. Fahr ein Stück in die Wiese ’rein!«
    Wir standen vielleicht zwanzig Yard nach der Einmüdung des Feldweges auf der anderen Seite. Sogar ein Busch stand da,’ und ich hatte den Frazer ganz dicht neben ihn manövriert. Natürlich konnten uns die Leute, die in Richtung New Jersey ode? New York wollten; sehen. Aber sie würden sicher denken, daß ein Pärchen sich hier das lauschigste Plätzchen gesucht hatte, das aufzutreiben war.
    Marga legte die Hand auf meine Schulter. Es fiel mir nicht schwer, eine lebensechte Szene hinzulegen, denn Marga war ein hübsches Girl.
    »Glaubst du, daß sie Delaine ungeschoren lassen?«
    »Das kommt ganz darauf an. Wenn er so dumm war, das Geld mitzunehmen, möchte ich nicht in seiner Haut stecken.«
    »Und wenn sie ohne Delaine zurückkommen?«
    »Ändert sich auch nichts an unserem Plan. Wir spielen auf jeden Fall das unaufmerksame Liebespaar. Wir können nicht riskieren, sie hochzunehmen, solange wir nicht wissen, wo das Kind steckt. Sie haben sicherlich eine Wache bei dem Kind zurückgelassen. Wenn der Mann merkt, daß seine Kumpane verhaftet wurden, wird er die Instruktionen ausführen, die er todsicher für diesen Fall erhalten hat.«
    Marga schüttelte sich. »Am liebsten würde ich jetzt dort hinübergehen…«
    »… und damit Delaine in Teufelsküche bringen«, ergänzte ich. »Denk daran, daß die Gangster ein Kind in Händen haben.«
    »Du hast recht gehabt mit deiner Vermutung«, sagte sie leise. »Delaine wird also doch erpreßt.«
    »Ich fühlte mich wohler, wenn ich falsch getippt hätte«, gab ich zurück.
    »Pst!« flüsterte sie plötzlich, obwohl uns niemand hör eh konnte. »Sie kommen!«
    Auf dem Feldweg fraßen sich abgeblendete Scheinwerfer durch die Dunkelheit auf die Straße zu. Ein Blick auf meine Armbanduhr zeigte mir, daß wir etwa zwanzig Minuten hier gestanden hatten.
    Meine rechte Hand faßte nach dem Zündschlüssel.
    ***
    »Nimm die Arme hoch!«
    Roger Delaine kam dem Befehl nach.
    »Höher!«
    Der Mann mit der Tommy Gun trat hinter ihn. Der Boß stand abwartend daneben, während der dritte ihn abklopfte.
    »Okay, Boß!« Die zwei traten einen Schritt, zurück. Delaine ließ die Arme sinken. Niemand hatte etwas dagegen. Der Mann mit der Maschinenpistole hatte sich so gestellt, daß er freies Schußfeld hatte.
    »Wo haben Sie die Bucks?« fragte der Boß.
    »Die Kinder!« sagte Delaine. »Wo sind die Kinder?«
    »Alles schön der Reihe nach«, stieß der Boß ärgerlich hervor. »Sie haben hier keine Bedingungen zu stellen, wenn das noch nicht klar genug sein sollte!«
    Delaine hatte inzwischen deutlich gemerkt, daß er einen vielleicht nicht wiedergutzumachenden Fehler begangen hatte. Der Lauf der Tommy Gun, der ihm schmerzhaft zwischen die Rippen fuhr, unterstrich diese späte Erkenntnis. Er wußte, daß er verspielt hatte.
    »Im Kofferraum«, sagte er müde. »Der Schlüssel liegt unter der vorderen Fußmatte!«
    Der Gangster mit der Pistole holte den Schlüssel und schloß den Kofferraum auf. Im Lichte einer Taschenlampe untersuchten sie den Inhalt des Matchsacks. :
    »Könnte stimmen«, argwöhnte der Boß. »Und nun Ihr Scheckbuch!«
    Roger Delaine mußte sehr schnell zur Kenntnis nehmen, daß er sich ohne die geringste Möglichkeit zur Gegenwehr in ihre Hände begeben hatte. Als er einen Augenblick zögerte, stieß ihn die Tommy Gun einen Schritt vorwärts, und der andere Gangster preßte ihm die Arme auf dem Rücken zusammen. Der Boß fuhr mit seiner Hand zwischen Jacke und Hemd und brachte die Brieftasche zum

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