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0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen

0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen

Titel: 0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen
Autoren: Jason Dark
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und wirkten wie eine Wand aus Menschenleibern.
    Vier Gestalten, schwerbewaffnet, eingehüllt in lange, blaue Kutten, deren Kapuzen hochgezogen waren und mit bleich eingeschmierten Gesichtern versehen.
    Die Häscher!
    Auch Shao hatte sie entdeckt. »Suko, die lassen uns nicht durch!« schrie sie.
    Der Inspektor hatte bereits andere Pläne. »Okay, Mädchen, jetzt halte dich mal gut fest.«
    Das tat sie auch.
    Und Suko gab Gas!
    ***
    Wenn die vier es nicht riskieren wollten, angefahren zu werden, mußten sie aus dem Weg. Aber auch für Suko und Shao barg dieser Angriff ein großes Risiko in sich. Die Gefahr eines Sturzes wuchs mit jedem Yard, der sie näher an die vier Gestalten heranbrachte.
    Die Harley war schnell.
    Und schon da.
    Shao klammerte sich fest an ihren Partner. Sie rechnete damit, von der Maschine geschleudert zu werden, aber den Gestalten war dieses Gefährt wohl nicht geheuer, sie sprangen im letzten Augenblick zur Seite, so daß sie eine Gasse schufen, durch die Suko jagte. Eingehüllt in eine Staubwolke, fuhr er weiter und wurde erst in einer Entfernung von etwa 100 Yards langsamer, bis er seinen Feuerstuhl schließlich stoppte, ihn schräg stellte und zurückschaute.
    »Das war knapp!« flüsterte Shao.
    Suko lachte leise. »Sie bekamen im letzten Augenblick kalte Füße. Zum Glück.«
    »Wer kann das nur gewesen sein?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls sahen mir die Typen so aus, als würden sie nach Menschen Ausschau halten.«
    »Du meinst nach denen, die durch das Hexentor geschleudert wurden?«
    »So ist es.«
    »Vielleicht waren wir die letzten.«
    »Das kann auch sein.« Suko startete wieder. Langsam fuhr er den Weg zurück.
    »Willst du wieder zu ihnen?«
    »Nicht direkt, aber ich möchte mir einen von ihnen schnappen, damit er mir sagen kann, wo wir uns befinden.« Suko drehte den Lenker, so daß der helle Scheinwerferstrahl auch die Umgebung erfassen konnte, aber keinen der Häscher aus dem Dunkel hervorriß.
    Entweder hatten sie sich gut versteckt oder in Luft aufgelöst. An die letztere Möglichkeit glaubte Suko weniger. Er hielt ungefähr dort an, wo die Häscher gestanden hatten, ließ den Motor aber im Leerlauf tuckern.
    »Die sind weg!« sagte Shao.
    »Ich will daran nicht glauben.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Weil das Typen sind, die nicht so leicht aufgeben, kann ich mir vorstellen.«
    Shao war mit dieser Antwort nicht einverstanden. »Ich kann das einfach nicht glauben. Wenn wir tatsächlich in der Vergangenheit stecken, haben wir sie möglicherweise aufgescheucht, so daß sie geflohen sind.«
    »Das kann natürlich auch sein.«
    Sukos erste Vermutung bestätigte sich. Zwar hörten er und Shao noch das Geräusch des Motors, aber ein anderes übertönte es.
    Ein dumpf klingendes Stampfen und Trampeln. Das konnten Pferde sein. Sie wußten auch nicht genau, von welcher Seite sich das Geräusch näherte. Sie kamen sich vor wie in einem Kessel, die Pferde hatten sie eingekreist, also kamen sie von allen vier Seiten.
    Suko griff zur Lampe. Gleichzeitig drehte er die Maschine, so daß der Lichtstrahl ebenfalls in die Finsternis schnitt, an seinem Ende plötzlich Staubwolken hochwallten und sie darin zwei schattenhafte Gestalten sahen.
    Sie hielten lange Bullpeitschen in den Händen, mit denen sie auch schlugen. Die schweren Riemen klatschten neben den Pferden zu Boden. Die dabei entstehenden Geräusche trieben die Tiere zu einer noch schnelleren Gangart an.
    Suko startete wieder. Er hatte Shao die Lampe in die Hand gedrückt, seine Lederjacke stand offen, so daß er sehr schnell an die Beretta herankommen konnte.
    Die beiden waren ein gut eingespieltes Team. Und Suko hielt eine gewisse Geschwindigkeit bei.
    Zudem leuchtete Shao nach rechts, wo sich die Staubwolke mehr verdichtete, denn die Reiter holten auf.
    Auch an der linken Seite kamen sie heran. Wenn sie ihnen entwischen wollten, mußten sie schneller sein. Glücklicherweise war der Weg relativ eben, so daß es dem Inspektor gelang, auch nur mit einer Hand zu lenken. Die andere brauchte er, um zu zielen. Ein Reiter wollte es besonders gut machen. Er spornte sein dunkles Pferd heftig an und holte auf.
    Suko ließ ihn kommen.
    Der Kapuzenmann bewegte sich im Rhythmus des galoppierenden Tieres. Sein Gesicht war bleich und verzerrt, als das helle Licht hineinschien.
    Noch zögerte Suko.
    Dann schoß er!
    Genau in dem Augenblick, als der andere die Peitsche gehoben hatte und zum erstenmal zuschlagen wollte.
    Das geweihte Silbergeschoß
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