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0433 - Zeitbombe London

0433 - Zeitbombe London

Titel: 0433 - Zeitbombe London
Autoren: Jason Dark
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gläsernen Totenkiste. Zwei Seelen, ein Gedanke. Beide hechteten wir vor. Wahrscheinlich vertraute Yakup auf das Kreuz und den Würfel.
    Wie auch ich.
    Vor mir zuckten die langen, grünen Feuerzungen. Magico duckte sich, ich sprang auf ihn, er schrie. Die Flammen griffen nach mir, aber das Kreuz und der Würfel schützten mich.
    Im nächsten Augenblick spürten wir alle drei den Ruck. Ich hatte das Gefühl, als würde der Sarg abheben, um in anderen Dimensionen zu verschwinden.
    Es klappte nicht mehr.
    Das Feuer zog sich zusammen und konzentrierte sich auf eine Person, während mein Kreuz silberhell aufstrahlte und seine starke Magie abgab.
    Ich blieb verschont, Yakup ebenfalls, aber Magico erwischten die Flammen und bohrten sich wie Speere in seinen Körper.
    Sie töteten ihn.
    Vor unseren Augen verschwand er. Es blieb nicht einmal Asche zurück.
    Er hatte immer von der Energie gesprochen, aus der er eigentlich bestand. Das wurde uns nun bewiesen.
    Stückweise und sehr schnell löste sich Magico vor unseren Augen auf.
    Mit ihm verschwand auch das Feuer. Zurück blieb ein leerer Sarg aus Glas…
    ***
    Jemand klopfte mir auf die Schulter, bevor er mich umarmte. Es war Suko. Er freute sich ebenso wie Sir James über meine Rückkehr, und keiner verstand, wie dies hatte geschehen können.
    Ich gab einen kurzen Bericht ab, der akzeptiert wurde, dann nahm mein Gesicht wieder einen ernsten Ausdruck an. »Wir haben alles versucht. Magico ist vernichtet worden, aber wo stehen wir jetzt?«
    »Am Beginn«, erwiderte Suko leise.
    »Leider.«
    Sir James rückte seine Brille zurecht. Auch der Superintendent sah geschafft aus. Zudem war er nicht mehr der Jüngste. »Haben Sie auf Ihrer ungewöhnlichen Reise keinen Hinweis auf Jane Collins erhalten, John?« fragte er.
    »Nein.«
    Yakups Worte zeichneten düstere Aussichten. »Wenn van Akkeren mit Magico in Verbindung gestanden hat, wird er wissen, daß sein großer Mentor gestorben ist. Und er wird bestimmt keine Rücksicht mehr auf Jane und Shao nehmen. Ihr wißt, was das bedeutet.«
    Ich nickte. »Der Tod.«
    »Ja.«
    Suko atmete scharf. Auf seiner Stirn lagen kleine Schweißperlen. »Gibt es denn keine Möglichkeit, mit van Akkeren in Verbindung zu treten? Haben wir keine Spuren?«
    »Tut mir leid«, sagte Sir James.
    Yakup trat gegen den Sarg. »Er wird uns auch kaum ans Ziel bringen.«
    »Das befürchte ich auch«, murmelte ich.
    »Aber etwas müssen wir tun«, sagte Suko.
    Als er uns der Reihe nach anschaute, sah er nur eine Reaktion. Das Heben der Schultern.
    ***
    Auch Shao war gefesselt worden. Allerdings lag sie nicht auf einem Gestell wie Jane Collins, sondern hockte am Boden. Van Akkeren hatte ihr die Arme auf den Rücken gedreht und die Gelenke dort gebunden.
    Danach war er verschwunden.
    In den Minuten zuvor hatte er eine ungewöhnliche Hektik an den Tag gelegt. Seine Gefühle zeigte er deutlich, und beide Frauen glaubten, daß nicht alles so gelaufen war, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Shao übernahm als erste das Wort. »Du weißt nicht, Jane, wo man uns hingebracht haben könnte?«
    »Nein.«
    »Hat er dich nie…?«
    »Shao, er hat mich aus einer Templer-Kirche entführt und mich dann in eine Kutsche gesperrt. Wir rasten mit diesem Gefährt durch die Luft. Es war unbeschreiblich, kann ich dir sagen. Dann wurde ich bewußtlos und erwachte erst hier auf der Liege, wo van Akkeren mir klarmachte, daß er mich bestrafen wollte. Er holte Magico, der sich mit mir beschäftigte.«
    »Hast du versucht, dich zu befreien?«
    »Schon, aber ich hatte keinen Erfolg.«
    »Wir müssen hier raus!«
    Jane lachte bitter. »Das kann ich mir denken. Nur - wie willst du es schaffen?«
    »Vielleicht kann ich die Fesseln loswerden.«
    »Hast du das schon versucht?«
    »Ja, ich bin dabei.«
    »Dann drücke ich dir die Daumen.«
    Shao bemühte sich sehr. Ihr Pech war es, daß man ihr die Arme auf dem Rücken gefesselt hatte. Sie brauchte irgendeinen harten Gegenstand, an dem sie die Stricke aufscheuern konnte, aber so etwas gab es wohl nur im Film. Wenn Shao ihre Blicke durch den Raum schweifen ließ, sah sie keinen Gegenstand, der sich dazu eignete, die Stricke aufzuschneiden.
    »Er hat es genau gewußt!« flüsterte Jane. »Ja, er wußte, daß wir keine Chancen haben.«
    Shao, die bisher nur gesessen hatte, gab sich selbst Schwung und kam auf die Füße- Sie lief einige Schritte, um das Gleichgewicht zu halten, und fand es dicht vor der gegenüberliegenden Wand wieder. Dort drehte sie
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