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0433 - Zeitbombe London

0433 - Zeitbombe London

Titel: 0433 - Zeitbombe London
Autoren: Jason Dark
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Akkeren und stach zu…
    ***
    Bis zu diesem Augenblick hatte Shao gewartet. Van Akkeren hatte sich erst drehen und auf Jane konzentrieren müssen, bevor sie eingreifen konnte. Die Beine waren ihr nicht gefesselt worden, und sie wuchtete sich vor, als van Akkeren das entscheidende Wort rief. Er brüllte auf und wurde nach vorn katapultiert.
    Aus Shaos Perspektive wirkte es so, als würde das Messer in seiner Hand Janes Kopf treffen. Es war Zufall, daß die Klinge etwas anderes traf, und zwar einen der Stricke, die Janes Hände zusammenhielten. Mit einem singenden Geräusch wurde das straff gespannte Seil geteilt, so daß Janes Arme frei waren.
    Van Akkeren konnte sich nicht auf den Beinen halten.
    Er krachte zu Boden.
    Jane hörte noch, wie die Messerklinge mit einem häßlichen Geräusch über den Untergrund schabte und eine lange Schramme im Holz hinterließ. Van Akkeren kippte zur rechten Seite hin weg und rollte sich über die Schulter ab.
    Was hatte Shao gewonnen?
    Eine Zeitverzögerung, mehr nicht. Und sie glaubte fest daran, daß sich dieser Teufel jetzt mit ihr beschäftigen würde.
    Zunächst blieb van Akkeren hocken. Es war ziemlich still geworden. Nur Janes schwere Atemzüge unterbrachen die Ruhe. Shao fror am ganzen Körper.
    Das Zittern wollte nicht aufhören und steigerte sich allmählich zum Schüttelfrost.
    Van Akkeren drückte sich in die Höhe, langsam, fast genüßlich, und er ließ sie keine Sekunde aus den Augen.
    Seine Blicke drohten mit Mord!
    »Das hast du nicht umsonst getan, China-Girl«, flüsterte er. »Dann wirst du eben die erste sein, die in den Tod geht. Und der Teufel freut sich besonders über deine Seele…«
    Er stand auf, blieb aber noch geduckt. So erinnerte er an ein sprungbereites Raubtier. Er warf einen schnellen Blick nach links, wo Jane Collins lag.
    Ihre Arme waren zwar befreit worden, ihre Lage hatte sich aber nicht entscheidend verbessert, denn sie konnte sich nicht wehren. Zu ausgelaugt war sie nach allem, was hinter ihr lag.
    Shao wich zurück. Auch sie verspürte jetzt Todesangst.
    Schweiß bedeckte ihr Gesicht. Innerlich flehte sie, daß etwas geschehen möge. Sie dachte an Amaterasu, von der sie abstammte. Als sie mit Jane Collins gesprochen hatte, war sie noch optimistisch gewesen, daß die Sonnengöttin sie nicht im Stich lassen würde.
    Das sah nun anders aus.
    Sosehr sich die Chinesin auch bemühte, sie fand keinen Kontakt zu ihr.
    Und van Akkeren kam immer näher…
    Das Gebiß gefletscht, die Augen leicht zu Sicheln verengt, kalt der Blick.
    Wie gekrümmte Speere wuchsen die beiden Hörner aus dem Kopf. Das Gesicht war von blauschwarzen Schatten gezeichnet.
    »Ich habe schon zahlreiche Menschen umgebracht und dem Teufel Seelen zugeführt«, erklärte er. »Ich war und bin der Grusel-Star. Ich habe die echten Filme gedreht. Bei mir wurde getötet, und Menschen haben sich an diesen Szenen ergötzt. Auch dich werde ich töten, und die anderen ebenfalls.«
    Shao nahm die Worte nicht auf. Sie hatte mittlerweile die Tür erreicht und preßte sich mit dem Rücken dagegen. Ihre Lippen befanden sich in Bewegung, sie murmelte Worte, die sie selbst nicht verstand, die ihr aber auch keinen Mut machten.
    In ihrem Mund spürte sie eine Trockenheit wie selten. In den Augen schimmerte das Tränenwasser, sie hatte sich auf Amaterasu konzentriert, schrie innerlich um Hilfe, denn sie wollte, daß die Sonnengöttin ihr Kraft gab.
    Sollte sie tatsächlich, die letzte in der langen Ahnenreihe, dem Tod geweiht sein?
    Jane meldete sich. Sie versuchte bei van Akkeren für Shao um Gnade zu bitten. »Laß es!« flüsterte sie. »Laß es, bitte! Sie hat Ihnen nichts getan…«
    Van Akkeren kümmerte sich nicht darum. »Das wird mein Spiel«, sagte er. »Ich bin Baphomet und der Grusel-Star zugleich. Ich werde euch töten, und dabei schaut das gläserne Auge einer Kamera zu. Das verspreche ich.« Er lachte. »Dieser Film wird ein Schocker. Besonders für denjenigen, der ihn gratis erhält. Sinclair, dieser Hund!«
    Es war Shao egal, ob in der Nähe eine versteckte Kamera aufgebaut worden war oder nicht. Sie wollte nur weg, einfach raus aus dieser Hölle.
    Obwohl ihre Arme auf dem Rücken gefesselt waren, konnte sie sie anwinkeln, ging in die Knie, und der linke Ellbogen berührte die Klinke.
    Zwar drückte Shao die Klinke nach unten, die Tür schwang trotzdem nicht auf, denn Shao preßte sich nach wie vor mit dem Rücken dagegen. Zudem hätte van Akkeren ihr auch nicht die Zeit für eine
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