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0433 - Zeitbombe London

0433 - Zeitbombe London

Titel: 0433 - Zeitbombe London
Autoren: Jason Dark
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zu dem teufelsähnlichen Baphomet geworden.
    Sekundenlang blieb er stehen und starrte seine Gefangenen an. In seinen Blicken loderte die Tücke, der breite Mund war vorgeschoben, die linke Hand zur Faust geballt, die rechte umklammerte den Messergriff.
    Auch die breite Klinge schimmerte bläulich. Sie war an der unteren Seite geschwungen.
    Warum? fragte sich Shao. Warum hat er sich so verändert?
    Baphomet van Akkeren ging nicht auf direktem Weg auf die Frauen zu, sondern schlug einen Bogen. Lauernd glotzte er Jane Collins an, manchmal bewegte er das Messer, während die Tür von selbst allmählich wieder zuschwang und ins Schloß fiel.
    Van Akkeren blieb stehen. Die bläulichen Schatten auf seinem Gesicht hatten inzwischen auch die Stirn erreicht, wo sie ein fleckiges Muster zeichneten.
    »Töten!« flüsterte er. »Ich werde euch töten. Erst nehme ich die Blonde, dann die Chinesin. Es ist aus.«
    »Und warum?« fragte Shao.
    »Als Strafe!«
    »Wieso das? Weshalb willst du Jane bestrafen? Du hast sie doch gebraucht. Du wolltest sie für Magico, damit sie ihm die Informationen gibt, die der benötigt.«
    »Hast du es nicht gespürt?« fragte van Akkeren zurück.
    »Was denn?«
    »Hat sie es gespürt?« Damit meinte er Jane.
    Shao warf ihr einen frahenden Blick zu.
    Jane hatte begriffen. Sie sah Shao nicht an, sondern hielt den Kopf weiterhin gegen die Unterlage gepreßt, als sie mit zitternder Stimme redete.
    »Ja, ich habe es gespürt, aber ich wollte es nicht glauben. Mich durchströmte ein Gefühl der Freiheit. Ich erlebte keinen Druck mehr wie sonst. Ich war einfach von der Rolle und hätte eigentlich jubeln können oder wollen, doch ich traute mich nicht. Ich hielt es für einen Irrtum. Bis jetzt.«
    »Es ist keine Täuschung!« erklärte Baphomet dumpf.
    »Was ist keine Täuschung?« schrie Shao.
    Van Akkeren blickte sie an. »Daß es ihn nicht mehr gibt«, erklärte er.
    »Das ist keine Täuschung. Es gibt ihn einfach nicht mehr, verstehst du? Er ist vernichtet.«
    »Magico?« hauchte die Chinesin.
    »Jaer!«
    Shao spürte die Weichheit in ihren Knien. Fast wäre sie im Boden versunken, aber sie riß sich noch einmal zusammen. Über ihre Lippen zuckte ein unechtes Lächeln, sie bewegte die Augendeckel, unter denen es feucht schimmerte.
    »Wie ist das möglich?« Jane Collins hatte die Frage gestellt. »Wie kann er sterben?«
    »Nicht sterben!« erwiderte van Akkeren leise. »Überhaupt nicht sterben. Er wurde vernichtet, getötet, eiskalt umgebracht! Hast du verstanden? Umgebracht!«
    »Von John Sinclair?« Die Frage rutschte Jane einfach hervor, und sie sah das heftige Nicken des anderen.
    »Ja, Sinclair war auch dabei. Natürlich war er dabei. Er hat es geschafft und ist Magicos Welt entwischt. Aber ihr beide werdet mir nicht entkommen.«
    Die Worte waren ein Versprechen, das er um jeden Preis einhalten wollte.
    »Dich, Jane Collins, nehme ich mir als erste vor. Mit diesem Messer hier!« Sein zur Fratze entstelltes Gesicht verzerrte sich noch mehr, als er die Klinge abhob, und er lachte böse auf, als er Jane zittern sah.
    Auch Shao hatte der Schock getroffen. Van Akkeren war noch unberechenbarer geworden. Er glich jetzt einem höllischen Tier, das nicht mehr aufzuhalten war. Seine Blicke brannten, auf dem Gesicht zeichnete sich der Wille ab, alles das zu tun, was an Bösem in ihm steckte. Töten, nur töten, so reagieren, wie es auch dieser verdammte Sinclair und seine Freunde getan hatten.
    Er setzte sich in Bewegung.
    Jane lag gefesselt auf der Liege. Innerlich spürte sie das Eis.
    Todesangst überkam sie, und sie konnte nicht anders, als in das böse Gesicht Baphomets zu schauen, dessen Augen zu kalten Sonnen geworden waren.
    Noch einen Schritt mußte er gehen, dann hatte er die wehrlose Jane erreicht.
    Direkt neben der Liege blieb er stehen und drehte sich zu ihr hin, um eine bessere Ausgangsposition zu haben.
    Er hob den rechten Arm. Im Licht der schwachen Beleuchtung sah die tödliche Messerklinge aus wie ein glänzender Schatten. Alle Bösartigkeit, die Baphomet zu bieten hatte, sprach aus seinem Gesicht.
    Wie tot lag Jane unter ihm, die Arme nach hinten gerissen und gestreckt, den Mund halb geöffnet. Zwischen den Lippen klebten kleine Speichelbläschen, die schnell zerplatzten.
    Van Akkeren reckte den Arm in die Luft. Die Spitze der Klinge zeigte genau auf Jane Collins' Brust, und zwar auf die Stelle, wo das künstliche Herz schlug.
    Dort würde das Messer hineinrasen!
    »Jetzt!« schrie van
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