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0430 - Vampir-Geschwister

0430 - Vampir-Geschwister

Titel: 0430 - Vampir-Geschwister
Autoren: Jason Dark
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Wie sehen Sie das?«
    »Stimmt, ich war mal bei ihm.«
    »Dann können wir die Wohnung vergessen. Denken Sie nach. Wo könnte er sich noch verborgen halten?«
    »An einem dunklen Ort. Da käme ein Keller in Frage oder irgendein Verlies.«
    Ich stimmte ihm zu. »Wo gibt es hier so etwas?«
    Er hob die Schultern.
    »Diese Gegend hier ist sehr geschichtsträchtig. Gibt es eine alte Burg in der Nähe?«
    »Die gab es mal früher. Es war der Sitz der Familie Luna, dieser Vampir-Bande. Dann kamen Richard Löwenherz und seine Getreuen, um ihnen den Garaus zu machen.«
    »Aber zwei haben überlebt und sich so lange Zeit versteckt halten können.«
    »Das wundert mich auch.«
    »Es sind also keine Reste dieser alten Burg mehr vorhanden, wenn ich Sie recht verstanden habe.«
    »Irrtum, Mr. Sinclair, es gibt noch Teile.«
    »Was?«
    McFisher nickte. »Ja, aber es ist kaum der Rede wert. Da ist ungemein viel zerstört worden. Es gibt keinen Turm mehr, kein Haupthaus, alles weg.«
    »In jeder Burg gibt es Verliese, eine regelrechte Unterwelt. Ich kann mir vorstellen, daß es auch bei den Lunas so gewesen ist - oder?«
    »Da haben Sie recht.«
    »Sind die Verliese auch zugeschüttet worden?«
    »Nein!« McFisher sagte es so bestimmt, daß ich aufhorchte. »Nicht verschüttet?«
    »Nein«, wiederholte er.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Es stand in keiner Chronik. Richard Löwenherz und seine Getreuen haben die Burg damals, als sie die Blutsauger vernichteten, abgeflammt. Da blieb kaum ein Stein auf dem anderen. Die Vampire wurden ebenfalls vernichtet. In den Überlieferungen steht, daß man sie an ein großes Holzkreuz fesselte und dieses ansteckte. Es war das berühmte Flammenkreuz, dessen Wirkung auch die Hexen zu spüren bekamen. Sie wissen sicherlich, daß es übernommen wurde, Mr. Sinclair.«
    »Ja, das ist mir bekannt.«
    McFisher schaute gegen den Himmel, wo die Wolken vom Wind getrieben wurden und ein faszinierendes Spiel boten. »Ich meine jedoch, wir sollten auf Nummer Sicher gehen und auch im Ort nachsehen, bevor wir die Reste der Burg näher unter die Lupe nehmen.«
    Konstabler Parker trat zu uns. Er war noch immer blaß um die Nase.
    Kein Wunder, denn er hatte erlebt, daß es Vampire nicht nur im Kino gab. »Ich habe alles in die Wege geleitet. Der Mann wird sich um die Familie Cernach kümmern. Ein Arzt ist ebenfalls unterwegs. Mehr können wir im Augenblick nicht tun. Oder?« Er sah mich so auffordernd an, als erwartete er von mir eine Bestätigung.
    »Das war gut.«
    »Und was machen Sie?«
    Ich zog die Mundwinkel nach unten. »Ich glaube, daß wir uns um einige Blutsauger kümmern müssen.«
    »Ja, und ich bin dabei«, sagte Fred McFisher. Er sprach den Satz so aus, daß es mir nicht in den Sinn kam, dagegen zu reden…
    ***
    In seinem Innern wühlte der Haß! Und er wußte genau, was er haßte. Es war das verfluchte Tageslicht, er mußte ihm entgehen. Und er hörte den Ruf! Es war wie das Wispern eines lauen Frühlingswindes, der sich teilte und zu einer Botschaft wurde.
    ›Komm‹, hieß es da. ›Komm zu uns…‹ Es waren mehrere, und der Küster wußte auch, wo er sie finden konnte.
    Er brauchte der Richtung des Rufs nur zu folgen, dann hatte er die erreicht, die auf seiner Seite standen.
    Leider hatte er sich verschätzt. Seine Gier nach Blut war einfach unersättlich gewesen, die Frau war ihm in seinem Versteck in die Arme gelaufen.
    Er hatte sich gelabt und sich dann wieder auf den Weg gemacht. Leider bei Tageslicht, und das schmerzte. Zwar schien die Sonne nicht, aber das klare Licht war fast ebenso schlimm. Es saugte ihn aus… Das Mark in seinen Knochen schien zu schmelzen und wegzurinnen. Er hörte die Stimmen, das Ziel war klar, aber es lag zu weit entfernt. Manchmal konnte er sich nicht auf den Beinen halten, dann fiel er zu Boden, und kroch weiter, bis er wieder so viel Kraft gefunden hatte, um sich auf die Füße zu stemmen. Etwas besser erging es ihm, als er einen Buschgürtel erreichte. In ihn warf er sich hinein wie ein Badender in die Brandungswellen.
    Über den Boden kroch er seinem Ziel entgegen. Er bog die Zweige zur Seite, schrammte die Haut an spitzen Dornen auf, und manchmal schienen auch Hände nach seiner Kleidung zu greifen, um ihn festzuhalten, doch Morgan Ball wühlte sich weiter.
    Er mußte sein Ziel erreichen und zu denen gelangen, die ihn riefen. Nur dort war er in Sicherheit.
    Ein wenig Glück stand auf seiner Seite, denn die Bewölkung nahm zu.
    Eine graue Wand schob sich von
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