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0430 - Das Ultimatum der Cappins

Titel: 0430 - Das Ultimatum der Cappins
Autoren: Unbekannt
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hat sich mal wieder bewahrheitet."
    Und Galbraith Deighton sagte knurrig: „Ich sagte, es müsse etwas geschehen. Wenn wir es nicht von uns aus tun, werden wir eben dazu gezwungen. Warten wir also ab, was uns die Cappins mitzuteilen haben ..."
     
    *
     
    Die Cappins waren rein äußerlich gesehen Menschen, aber sie verfügten über erstaunliche Fähigkeiten. Auf sechsdimensionaler Halbspurindividualbasis vermochten sie eine sogenannte Pedotransferierung vorzunehmen und ein anderes Lebewesen zu übernehmen. Dabei ließen sie ihren eigenen Körper zurück.
    Allerdings war diese Transferierung für die Cappins nicht so einfach, denn die Anpeilung einer Sexta-Bezugs-Frequenz war äußerst kompliziert. Jeder intelligente Mensch besaß eine solche Strahlung, die dem Cappin als Peilmittel diente. Er benötigte jedoch viel Zeit, sich einzurichten und den Sprung vorzunehmen.
    Die ÜBSEF-Konstante, wie die Wissenschaftler jene unverkennbare, aber nicht messbare Energieeinheit nannten, war letztlich dafür verantwortlich, dass es zur Ballung der Atomgruppenmasse im Gehirn und damit zur Erzeugung des denkenden Geistes kam.
    Sie war mit dem vergleichbar, was der Mensch „Seele" nannte.
    Ein undurchdringbarer Energieschirm umgab die Sonnenstation, die am Rand der glühenden Atmosphäre den Stern umkreiste. Sie erinnerte in ihrem Aussehen an eine riesige Sanduhr, wohl zweitausend Meter lang. In der eingeschnürten Mitte betrug der Durchmesser fünfhundert Meter, an beiden Enden eintausend Meter. Seit zweihunderttausend Jahren etwa umlief diese gigantische Spindel die Sonne, und die Menschen hatten niemals etwas davon geahnt. Als Rhodan sie das erste Mal erblickte, war er unwillkürlich erschrocken. Die Sanduhr, das unaufhaltsame Vergehen der Zeit, das unvermeidliche Ende, wenn die Uhr ausgelaufen ist ... Und das Ende hätte sehr leicht von der Spindel ausgehen können.
    Die Umlaufgeschwindigkeit der „Sanduhr" war hoch. Sie hob zum größten Teil die gewaltige Sonnenanziehung auf. Außerdem befand sie sich stets im absorbierenden Schutz eines überdimensionalen Energiefeldes, das dem Paratronfeld artverwandt zu sein schien. Welche Energien auch immer von der Sonne abgestrahlt wurden, sie konnten dem geheimnisvollen Gebilde nichts anhaben.
    Der Todessatellit, wie er genannt wurde, besaß einen Sender, und dieser Sender strahlte unaufhörlich in verstärkter Form genau jene Impulse aus, die inzwischen als ÜBSEF-Konstante bekannt geworden waren. Nur so hatte es möglich sein können, dass sich achttausend Cappins in höchster Todesnot und vielleicht Millionen Lichtjahre entfernt auf diesen Satelliten einpeilten und pedotransferierten. Nun saßen sie fest.
     
    *
     
    Drei Männer waren es, die sich in dem Beobachtungsraum aufhielten. Ohne besondere Hilfsmittel hätte man von hier aus allerdings auch nicht viel sehen können, denn die flammende Oberfläche der Sonne war viel zu nah und hätte alles andere Licht überstrahlt. Außerhalb des Energiefeldes jedoch gab es winzige Begleitsatelliten, die mit leistungsstarken Fernsehkameras ausgerüstet waren, ebenfalls eingehüllt in polarisierte Kraftfelder.
    Nur so war es möglich, dass halbwegs erkennbare Bilder von der Umgebung des Satelliten auf den Bildschirm der Beobachtungszentrale flimmerten.
    Lecufe, ein noch junger, hochgewachsener Cappin, ging unruhig in dem Raum auf und ab. Sein Gesicht verriet Ungeduld und Unzufriedenheit mit sich selbst. Ab und zu warf er seinen beiden Gefährten einen Blick zu, sprach sie aber nicht an.
    Dafür ergriff Marays, der Dakkar-Techniker, das Wort: „Kein Zweifel, Lecufe, die Verbindung ist endgültig abgebrochen.
    Sie war niemals gut, dank der temporalen Pendelbewegung dieses Sonnensystems, aber sie war vorhanden. Nun nicht mehr."
    „Die Experimentierstation, von der wir kamen, muss vernichtet worden sein", sagte der Pedo-Techniker Carscin, der dritte Mann im Raum. „Oder sie ging endgültig in der Zukunft verloren."
    Lecufe war stehengeblieben. Er starrte auf einen der Bildschirme, sah einem davonziehenden riesigen Sonnenfleck nach, dann kam er zu den beiden Männern und setzte sich. Die Rückenlehne passte sich seinen Konturen an.
    „Vielleicht führten sie wirklich ein neues Experiment durch und befinden sich nun in der Zukunft. Da auch wir in der Zeit pendeln, ist eine Verbindung ausgeschlossen. Wir wissen nicht, wie lange dieser Zustand anhält, aber wenn es uns schon vorher nicht möglich war, in die Experimentierstation
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