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0430 - Das Ultimatum der Cappins

Titel: 0430 - Das Ultimatum der Cappins
Autoren: Unbekannt
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drei Techniker gingen.
    Marays setzte sich wieder.
    Er und Carscin sahen Lecufe an und warteten.
    Lecufe wusste, was sie von ihm wissen wollten, aber er lächelte nur „Eine Botschaft, Freunde, werden die Terraner von uns bekommen, richtiger gesagt: ein Ultimatum. Und um unsere Absichten zu unterstreichen, werden wir noch etwas unternehmen.
    Wir werden den unterbrochenen Aufheizungsprozess der Sonne wieder anlaufen lassen. Ich glaube, das wird genügen, die Terraner zu warnen. Sie müssen sich mit uns verständigen, oder sie müssen sterben. Alle."
    Carscin sagte: „Wir auch, Lecufe. Wir werden mit ihnen sterben."
    „Ja, sicher werden wir das. Ist Ihnen das denn nicht lieber, als Jahre oder Jahrzehnte darauf zu warten, bis die Terraner es leid sind, uns zu bewachen? Sie sind geduldig, diese Menschen, sehr geduldig. Wenn sie uns nicht angreifen können, werden sie uns eben isolieren. Wir sind zu gefährlich für sie, das sehe ich ein. Sie können uns nicht einfach freilassen. Was würde geschehen, wenn wir auch nur hundert ihrer besten Leute übernehmen? Es wäre das Chaos für sie, der Untergang. Sie handeln also völlig richtig, wenn sie uns kaltstellen. So muss man das sehen, wenn man gerecht sein will."
    „Und wie sollten es die Terraner sehen, wenn sie gerecht sind?"
    fragte Marays.
    „Etwas anders, Marays. Aber auch nur etwas anders. Sie werden einsehen müssen, dass auch uns keine Schuld trifft. Wir haben mit dem Bau dieses Satelliten nichts zu tun. Nur ein Zufall verschlug uns hierher. Für unsere Fähigkeiten der Pedotransferierung können wir auch nichts. Somit sind wir unschuldig. Es kommt nur darauf an, ob uns die Terraner erlauben, dieses Sonnensystem in einem Schiff zu verlassen. Sie müssen uns vertrauen, und ich gebe zu, dass ihnen das schwerfallen muss. Aber ohne Vertrauen wird es keine andere Lösung als die totale Vernichtung geben."
    „Sie sollen uns also vertrauen?" erkundigte sich der skeptische Carscin. „Nun gut, können wir aber auch ihnen vertrauen?"
    Lecufe sah an Carscin vorbei.
    „Das ist die Frage, Carscin. Wenn sie zum Schein auf unser Ultimatum eingehen und uns eins ihrer Schiffe zur Verfügung stellen, in dem wir alle Platz finden, können sie uns mit Leichtigkeit vernichten, sobald wir den Schutz unseres Energieschirms verlassen haben. Auf der anderen Seite wissen die Terraner nicht, ob wir den Vorgang stoppen, der ihre Sonne zur Explosion bringt.
    Vertrauen gegen Vertrauen - ich gebe zu, ein nahezu unüberwindliches Hindernis in meinen Berechnungen. Aber wir müssen es schaffen, sonst sind wir verloren. Und nicht nur wir."
    „Und Sie glauben wirklich daran, Lecufe?"
    „Ja, ich glaube daran. Die Terraner sind vernunftbegabte Wesen, sonst besäßen sie nicht die Strahlung für die Pedopeilung, die sechsdimensionale Konstante, die sie als drei- höchstens vierdimensionale Geschöpfe nicht begreifen können. Sie werden sich ausrechnen können, dass es keine andere Chance für sie gibt. Und auch nicht für uns. Sie werden uns glauben müssen, und wenn sie hinauf in den Himmel schauen, von ihrem Planeten aus, werden sie sehen, dass wir es ernst meinen." Einer der drei Techniker kehrte zurück und meldete, dass die Sonde entsprechend vorbereitet und fertig zum Start wäre. Es fehle nur noch das Nachrichtenmaterial im Lagerraum. Lecufe erhob sich.
    „Meine Freunde, begleiten Sie mich. Wir werden das Bildband so gestalten, dass jeder Terraner es ohne Schwierigkeiten lesen kann. Es darf keine Missverständnisse geben, darum bitte ich Sie um Ihre Unterstützung. Kommen Sie ..."
    Bald darauf war der Beobachtungsraum des Todessatelliten wieder leer und verlassen. Auf den Bildschirmen flimmerten unscharfe Bilder von der glühenden Sonnenoberfläche, die sich bald wieder gefährlich verändern würde. Die oben geschilderten Vorgänge im Todessatelliten hatten sich eine Woche vor dem 15.
    Oktober abgespielt. Die Nachrichtensonde war somit fast sechs Tage unterwegs gewesen, ehe man ihre Signale empfing und ortete. Als man später eine Erklärung dafür suchte, warum man sie erst so spät entdeckte, stellte es sich heraus, dass ihre Rufsignale zu schwach gewesen waren. Hinzu kamen die statischen Störungen innerhalb des Sonnensystems, die täglich intensiver geworden waren. Kurz und gut: Das Ultimatum lief am 16. Oktober ab.
    Der Menschheit blieb nur ein Tag zur Entscheidung.
     
    *
     
    „Sollen wir den Flug nach Viti Levu verschieben?" fragte Galbraith Deighton, als Bully seinen kurzen
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