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0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor
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haben eine Liste mit den Namen von acht Leuten, bei denen er irgendwann einmal gearbeitet hat. Die meisten hatten nichts Schlechtes über ihn zu sagen.«
    »Geben Sie mir eine Abschrift der Liste, Inspektor, und überlassen Sie mir zwei Bilder von Carell Culw.«
    Mit der Liste und den Bildern in der Tasche fuhr ich hinaus nach Suffolk zu dem Hotel, in dem ich Levins Freundin, Silvia Dane, untergebracht hatte. Ich ließ das Mädchen in die Halle rufen, bestellte ihr eine Tasse Kaffee und fragte: »Waren Sie jemals mit Levin zusammen am Strand von Rockaway Beach?«
    »O ja — sogar oft. Levin hatte wenig Geld. Nichts ist billiger als ein Weekend im Sand zu verliegen.«
    »Traf Levin dabei irgend welche Leute, die er kannte?«
    »Hin und wieder verabredete er sich mit angeblichen Freunden. Sie saßen dann zusammen und pokerten.«
    Ich zeigte ihr das Bild Culws. »War dieser Mann darunter?«
    »O nein, aber ich kenne ihn. Er half einem Bootsverleiher, bei dem Jeff hin und wieder ein Boot mietete. Jeff kannte ihn offenbar schon lange. Er nannte ihn immer beim Vornamen.«
    »Können Sie sich erinnern, wie er ihn nannte.«
    »Chris… wenn ich mich nicht irre.«
    »Nicht Carell?«
    »Nein, Carell auf keinen Fall. Ich bin ziemlich sicher, G-man, daß er ihn Chris nannte.«
    Der wechselnde Vornamen des Mannes, der behauptete, Culw zu heißen, mochte eine nebensächliche Kleinigkeit sein, aber in diesem Fall mußten die Kleinigkeiten zählen, weil wir keine Fakten hatten.
    »Kann ich Ihnen sonst noch helfen, Mr. G-man?« fragte Silvia Dane artig.
    »Danke, Miß Dane! Ich glaube nicht, daß Sie noch viel für uns tun können. Als nächstes muß ich Levin finden, aber der Henker mag wissen, wo er sich verkrochen hat.«
    »Vielleicht bei einem seiner Freunde«, schlug sie schüchtern vor.
    »Hatte er überhaupt Freunde?«
    »Ich meine die Männer, mit denen er am Strand pokerte. Ich weiß nicht, ob sie Freunde waren. Jedenfalls nannten sie sich mit Vornamen.«
    »Wenn Sie nur die Vornamen wissen, Miß Dane, werde ich die Burschen kaum auf treiben können.«
    Leichte Röte überflog ihre Wangen. Sie nahm ihre Handtasche, öffnete sie und kramte darin herum. »In zwei Fällen weiß ich Telefonnummern«, murmelte sie, das Gesicht dicht über die Handtasche. Sie kramte ein Notizbuch hervor, blätterte darin und las vor: »Robert, mit der Nummer Harrington 5-4222, und Charly — Telefon Dessaw 4-3289.«
    Ich notierte die Namen und die Nummern auf einer Papierserviette. Silvia Dane glaubte, mir eine Erklärung schuldig zu sein. »Jeffs Freunde versuchten samt und sonders, mit mir einen Flirt zu starten. Die beiden schmuggelten mir ihre Telefonnummer zu und erwarteten, daß ich sie anriefe, wenn Jeff außer Reichweite war.«
    Ich verzichtete darauf, mich zu erkundigen, ob sie die Erwartungen jemals erfüllt habe, bedankte mich und machte mich auf die Strümpfe. Eine halbe Stunde später kannte ich die vollständigen Namen der beiden Gentlemen. Sie hießen Robert Wood und Charles M. Huster. Huster sollte der Besitzer einer Bootswerft in der Nähe des Norton-Bassins sein. Ich nahm ihn mir zuerst vor.
    Die Bootswerft entpuppte sich als klägliche Bruchbude. Ein mannshoher, wackliger Bretterzaun begrenzte das Gelände, das mit einer Front an das Norton-Bassin mündete. Eine Menge Eisenkram und anderes Gerümpel lag über dem Hof verstreut. Die Ablaufschienen für die Wasserung der Boote waren so rostig, als wäre seit zwanzig Jahren kein Boot mehr darauf zu Wasser gerutscht. Links von der Ablaufschräge stand eine Halle, die früher als Werkstatt gedient haben mochte. Rechts davon, an der westlichen Seite des Zaunes, gab es einen mittelgroßen Bungalow, der überraschend ordentlich aussah. Vor der Tür stand ein Cadillac.
    Auf mein Läuten hin öffnete ein dunkelhaariger, noch junger, aber ziemlich fetter Mann. Schlecht gelaunt blaffte er mich an.
    »Was wollen Sie?«
    »Sind Sie Charles Huster?«
    »Na und?«
    Ich hielt ihm den Ausweis unter die Nase. »FBI! Ich habe Ihnen einige Fragen zu stellen.«
    Obwohl es zu dunkeln begann, bemerkte ich das unruhige Zucken in Husters teigigem Gesicht. »Kann ich hereinkommen?« fragte ich. Wortlos gab er die Tür frei und ging voraus in den Wohnraum. Die Einrichtung des Bungalows bewies, daß der Mann auf irgendeine Weise mehr Geld verdienen mußte, als ihm der Schrottverkauf seiner verrotteten Werftanlagen einbringen konnte. Vermutlich füllte er sich die Taschen auf irgendeine ungesetzliche Weise,
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