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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Sturm geherrscht hatten.
    »Ja, spinnen denn wir oder die Maschinen?« stieß Basset hervor. »Langsam glaube ich wirklich an Gespenster… jetzt ist alles wieder normal und wir haben’s geschafft, uns mit unserer Sturmwarnung lächerlich zu machen, weil es überhaupt keinen Sturm gegeben hat. .«
    »Und der Anruf über das Funktelefon dieses Abenteurers… ?«
    »Hat der wenigstens seinen Namen genannt?«
    Lydie zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht. Zumindest habe ich ihn nicht behalten. Ich war auch viel zu überrascht von seiner Meldung und von der Explosion, die er beobachtet haben will… vielleicht stimmt ja wenigstens das, und die schwarze Wolke, die er gesehen hat, rührt von der Explosion her…«
    Basset winkte heftig ab. »Kein Name, kein Festnageln. Die Verantwortung für diese Blödsinns-Warnung bleibt an uns hängen, weil wir so idiotisch waren, Instrumenten zu glauben, die aus unerfindlichen Gründen für ein paar Minuten verrückt gespielt haben. Zum Teufel, das ist genau das, was ich mir mein ganzes Leben lang gewünscht habe… Wenn wir Glück haben, kommen wir mit einer Verwarnung davon. Wenn wir Pech haben, können wir uns beide einen neuen Job suchen, weil wir mit unserer Warnung möglicherweise eine Panik auf dem See ausgelöst haben…«
    »He, du siehst das zu ernst, Luke. Immerhin sind die Anzeigenschwankungen doch aufgezeichnet worden…«
    »Und keiner wird uns glauben, daß wir so närrisch waren, darauf hereinzufallen.«
    Lydie seufzte. Sie ging zum Schreibtisch und griff nach dem Telefon.
    »Was hast du jetzt wieder vor?« fragte Bassert.
    »Ich rufe die Rangers an. Diese Explosion geht mir nicht aus dem Kopf. Vielleicht wäre es gut, wenn sie einen Helikopter über den See schicken und nach Trümmern suchen. Falls da ein Flugzeug abgestürzt und zerschellt ist oder ein Boot verbrannt, lassen sich vielleicht noch Überlebende finden.«
    »Lydie!« Verärgert kam jetzt auch Basset an den Schreibtisch. »Willst du, daß wir uns noch tiefer in den Ärger hineinreiten? Die Sturmwarnung war ein Flop, und wenn du jetzt die Rangers wegen nichts und wieder nichts hinaus schickst, können wir wirklich Hut und Mantel nehmen und uns hier nie wieder sehen lassen. Lydie, willst du wirklich, daß wir unsere Jobs verlieren?«
    »Dann eben nicht!« Sie knallte den Hörer wieder auf die Gabel. »Aber eines sage ich dir: Wenn da wirklich etwas passiert ist und wir haben nichts unternommen - dann liegt die Verantwortung allein bei dir!«
    »Damit werde ich schon fertig«, sagte Basset verdrossen. »Das einzige Telefonat, das ich heute noch führen werde, ist mit dem Mount Palomar. Ich will wissen, ob es Sonnenfleckenaktivitäten gegeben hat. Vielleicht hat ein kleiner, solarer Magnetsturm unsere Instrumentedurcheinandergebracht…«
    Lydie Gremmon seufzte. Irgendwie war sie sicher, daß diese Störungen keinen natürlichen Ursprung hatten. Aber sie war nicht in der Lage, sich gegen Luke Basset druchzusetzen…
    ***
    Auf der anderen Seite des amerikanischen Kontinents, gut zweieinhalbtausend Kilometer östlich vom Ort des Geschehens, schien die Sonne. Atlanta, Hauptstadt des Bundesstaates Georgia, zeigte sich bei prächtigstem Sommerwetter von ihrer Schönsten Seite, und Professor Zamorra und Nicole Duval genossen beim Schaufensterbummel ihren letzten Nachmittag in dieser Stadt. Ihr Hotelzimmer hatten sie bereits aufgegeben; das Gepäck war in einem Flughafenschließfach deponiert, und am frühen Abend ging ihre Maschine, die sie zurück nach Europa bringen sollte.
    »Weißt du eigentlich, was wir noch nie getan haben?« fragte Nicole Duval plötzlich. Sie lehnte sich an Zamorra und sah ein wenig zu ihm auf. Er legte den Arm um ihre Taille, und durch den dünnen Stoff des leichten Kleides konnte er ihren warmen Körper fühlen. Er lächelte.
    »Da gibt es eigentlich ziemlich wenig, glaube ich. Laß mich mal überlegen… eine Bank haben wir noch nicht überfallen. Und noch keine Sandburg gebaut.«
    »Da gibt es noch etwas. Wir sind schon so oft in den Staaten gewesen, haben aber noch nicht ein einziges Mal eine Bootsfahrt auf dem größten Stausee Amerikas gemacht.«
    Zamorra zog die Augenbrauen hoch.
    »Größter Stausee… meinst du den Lake Powell?«
    Nicole nickte. »Was hältst du davon, wenn wir einen Abstecher dorthin machen, statt schon mit dem nächsten Jet nach Europa zu jetten? Wir haben doch Zeit, niemand drängt uns, bestimmte Termine einzuhalten, und nach den wilden Aktionen in
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