Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Page erlebt. Und ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, daß Sie ihn verprügeln…«
    Zamorra grinste. »Glauben Sie, ich bin stärker als Ihr Sohn? Nein, ich prügle mich nur in Notwehr mit jemandem. Aber wir haben andere Möglichkeiten, etwas herauszufinden.« Er hielt wieder den Dhyarra-Kristall hoch.
    »Na schön… aber Sie werden einen Wagen brauchen. Mein Chauffeur kann Sie fahren.«
    »Wir fahren lieber selbst. Ich möchte nicht Unbeteiligte mit in diese Sache hineinziehen«, sagte Zamorra.
    »Okay. Sie bekommen einen von meinen Wagen. Und - helfen Sie mir, Zamorra. Schaffen Sie es! Sie werden mit meiner Dankbarkeit rechnen können.«
    Zamorra versenkte den Kristall wieder in der Tasche. »Bedanken Sie sich, indem Sie anderen Menschen helfen«, bat er. »Mehr will ich nicht.«
    ***
    Wenig später waren sie mit einem metallicschwarzen Lincoln Town Car unterwegs. Leonard hatte ihnen den Weg zur anderen Seite der Stadt gut beschrieben.
    Zamorra berichtete Nicole von seinem Gespräch mit Leonard, das sie nicht mitbekommen hatte, weil sie draußen geblieben war, um sich zu erholen, während sie dem Zirpen der Grillen lauschte.
    »Dein Verdacht nimmt immer konkretere Formen an, Chéri«, sagte sie. »Vorhin, als ich in dem brennenden Zimmer zusammenbrach, bin ich parapsychisch überlappt worden. Ich sah einen Kreis von sieben Menschen mit viel stärkeren Para-Kräften als ich sie besitze, und ich sah einen Mann, der diese sieben steuerte. Sie waren in Trance, waren willenlos und ahnten nicht, was passierte. Der achte Mann war der Drahtzieher, der Bösewicht. Und dann bin ich umgekippt. Blackout. Sie haben meinen Geist berührt, ohne es zu wissen, und mich in meinem telepathischen Bereich überladen.«
    »Das paßt«, murmelte Zamorra. »Eine Sekte, die sich der Para-Kräfte ihrer hörig gemachten Mitglieder bedient. Verdammt, an was sind wir da nur geraten? Diese Sekte ist ja schlimmer als die der Jenseitsmörder.«
    Trotz der hervorragenden Beschreibung brauchten sie fast eine Stunde, um durch Flagstaff in den anderen Vorort zu kommen und schließlich den verborgenen Bungalow Walt Koenigs zu finden. Am Portal befand sich ein uniformierter Wächter. Aber er schien den Wagen zu kennen und Walts Vater zuzuordnen; das Tor wurde kommentarlos geöffnet, und Zamorra lenkte den scharzen Lincoln hindurch. Durch die getönten Scheiben konnte der Wachmann nicht sehen, wer sich im Innern des Wagens befand - schon gar nicht eine halbe Stunde nach Mitternacht.
    »Eine wahrhaft wache Wache«, spottete Nicole. »Wenn er wenigstens an die Scheibe geklopft hätte… auf diese Tour kann sich ja jeder einschleichen! Der Mann wäre der erste, den ich feuern würde.«
    »Er hat ein Funkgerät in der Hand«, bemerkte Zamorra nach einem Blick in den Rückspiegel. Und als sie das Haus erreichten, mußte Nicole ihre Meinung revidieren.
    Der Wachmann hatte sie hereingelassen, aber ob sie so einfach wieder herauskamen, war eine andere Sache. Drei Uniformierte tauchten plötzlich neben dem Straßenkreuzer auf; einer mit einem Funkgerät in der Hand, die anderen mit entsicherten Pistolen. Ehe Nicole und Zamorra begriffen, wie ihnen geschah, waren die Wagentüren bereits von außen aufgerissen worden, und sie starrten in die tödlich schwarzen Pistolenmündungen.
    »Aussteigen, aber ganz vorsichtig!« kam der Befehl.
    Zamorra stellte Nicole und sich vor. »Wir kommen von der Koenig-Villa. Sie ist niedergebrannt. Wir müssen dringend mit Mister Walt Koenig sprechen.«
    »Es steht noch nicht fest, ob Walt Koenig mit Ihnen sprechen will. Die Villa niedergebrannt? Sie erzählen hübsche Märchen, mein Bester.«
    »Rufen Sie doch an. Am besten gleich auch bei der Feuerwehr.«
    »Und so lange rühren Sie sich nicht von den Waffenmündungen weg.«
    Ein paar Minuten später kam der Wachmann aus dem Haus zurück, in Begleitung Walt Koenigs, der sich recht hastig angekleidet haben mußte, denn ein paar Hemdknöpfe waren falsch gschlossen worden.
    »Was ist mit meinem Vater? Die Villa ist niedergebrannt? Croyden sagte, niemand antwortet auf Anrufe, und die Feuerwehr will sich nicht konkret äußern, aber es hat einen Einsatz bei der Koenig-Villa gegeben…«
    »Wir waren da. Sie kennen uns von heute nachmittag, Walt«, sagte Zamorra. »Ihre sauberen Scientisten-Freunde haben diesmal nachgeholt, was sie auf dem Lake Powell versaut haben.«
    »Was wollen Sie damit andeuten?« Walt Koenig trat dicht vor Zamorra. Sie berührten sich fast. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher