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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wachmänner zielten nach wie vor mit ihren Waffen auf den Parapsychologen und seine Gefährtin.
    »Okay, reden wir im Klartext«, sagte Zamorra. »Ihr Vater verweigert den Scientisten einen großen Kredit. Also mußte er ausgeschaltet werden. Sie erben die Bank, und Sie werden den Kreditvertrag unterzeichnen. So einfach ist das, nicht wahr?«
    »Lassen Sie sich von dem Dreckskerl nichts einreden, Sir«, rief einer der Wachmänner.
    »Moment, Croyden«, sagte Koenig scharf.
    Nicole lächelte. Sie sah den Rufer an. »Gehe ich recht in der Annahme, daß auch Sie ein Scientist sind?«
    Walt Koenigs Zeigefinger stieß gegen Zamorras Brust. »Sie stellen da eine verflixt kühne Behauptung in den Raum, Mister«, sagte er. »Die werden Sie beweisen müssen!«
    »Kein Problem«, sagte Zamorra. »Wir wissen, daß ein Kreis von sieben Para-begabten Menschen unter Anleitung eines achten vor etwa zwei Stunden die Villa Ihres Vaters niedergebrannt hat. Mit der Kraft ihrer Gedanken, Walt. Und die DANILA ist auf dem Lake Powell auf dieselbe Weise zerstört worden. Sie haben doch diesen Leuten sogar noch verraten, wo Ihr Vater zu finden ist, stimmt’s? Sie ahnungsloser Engel. .«
    Koenig wich ein paar Schritte zurück. »Das ist ungeheuerlich«, flüsterte er.
    Croydon trat zu ihm. »Wir können die beiden verschwinden lassen«, sagte er leise.
    Koenig fuhr herum.
    »Sie sind ja verrückt«, zischte er den Wachmann an. »Was soll das?«
    »Sehen Sie nicht, daß die zwei gefährlich sind,« rief Croyden.
    »Ich sehe, daß Sie eine Therapie brauchen, Croyden. Ich will von Ihnen keinen Ton mehr hören.«
    Nicole hatte Walt die ganze Zeit über angesehen. Sie konzentrierte sich auf ihn und bemühte sich, ihre schwach ausgeprägten telepathischen Fähigkeiten anzuwenden. Walt dachte nicht so »laut« wie am Nachmittag in Page, aber sie fühlte etwas in ihm.
    »Walt, hatten Sie nicht selbst schon den Verdacht, die Scientisten könnten dahinterstecken? Haben Sie nicht diesen Verdacht mehrmals zurückgedrängt?«
    »Woher wissen Sie das?« stieß er mit großen Augen hervor. »Das - das können Sie nicht wissen… Wer sind Sie?«
    »Jemand, der helfen möchte«, sagte Zamorra. »Sie sind doch kein Killer, Walt. Ihr Vater behauptete es, und ich sehe es in Ihren Augen. Sie wollen doch nicht für Morde verantwortlich sein. Walt, wer hat angeordnet, daß Ihr Vater ermordet werden sollte? Wer ist der Verantwortliche? Wissen Sie es?«
    Walt Koenig schluckte.
    Irgend etwas schien in ihm zu zerreißen.
    »Forbes«, murmelte er. »Nur mit Forbes habe ich darüber gesprochen, wo Dad und Mom ihren Abenteuer-Urlaub machen wollten…«
    ***
    Forbes erwartete Walt Koenig zum vereinbarten Termin in seinem Arbeitszimmer im Forschungszentrum der Scientisten, wie das langgestreckte Gebäude in Phoenix offiziell genannt wurde. Die »Parascience«-Zentrale, das Hochhaus im Stadtzentrum, hatte Walt Koenig selbst nie gesehen, war nie dort gewesen.
    Während der Fahrt nach Phoenix hatten sie sich ausgesprochen. Walt wußte jetzt, daß sein Vater noch lebte. Aber die Erbarmungslosigkeit, mit der die Scientisten zugeschlagen hatten, entsetzte ihn. Sie hatten einen Schleier in ihm zerstört, der ihm bislang den Bick auf die Wirklichkeit versperrt hatte. Ausschlaggebend war vor allem der Tod Rhea Koenigs, der Walt zu schaffen machte.
    Walt hatte Zamorra und Nicole nicht von Anfang an wirklich geglaubt. Es war ein schweres Stück Arbeit gewesen, ihn zu überzeugen. Aber während sie miteinander redeten und das Mißtrauen ganz langsam abgebaut wurde, hatten Zamorra und Nicole es gemeinsam geschafft, Walts Bewußtsein zu sondieren. Und sie hatten eine posthypnotische Blockierung in ihm gefunden.
    Einem Parapsychologen wie Zamorra war es leicht gefallen, diese Blockierung zu beseitigen, ohne daß Walt Koenig überhaupt etwas davon gemerkt hatte. So, wie er es auch nicht bemerkt hatte, daß sein Kontaktmann und Mentor Forbes diesen Block in ihm installiert hatte Von da an sah Walt Koenig klar. Er begriff endlich, worauf er sich einließ. Sein klarer Menschenverstand, den er von seinem Vater geerbt hatte, setzte endlich wieder ein.
    »Wir könnten versuchen, Beweise zu sammeln und Forbes unter Anklage zu stellen«, sagte er. »Aber ich zweifele daran, daß wir damit durchkommen werden. Die Scientisten haben mehr Einfluß, als Sie ahnen, Professor. Und sie brauchen auch Forbes lediglich aus dem Verkehr zu ziehen, und schon stehen wir mit leeren Händen da.«
    »Wir müssen
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