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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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für den Dhyarra-Kristall zu abstrakt. Es dauerte zu lange, die entsprechenden Vorstellungen zu entwickeln.
    Aber Personenschutz… das war machbar!
    Zamorra stellte sich ein starkes Kraftfeld vor, das sie drei einhüllte und die Flammen zurückwies!
    Das Kraftfeld entstand.
    Das Potential eines Dhyarra-Kristalls 3. Ordnung reichte aus.
    Mit einem Sternenstein 1. Ordnung konnte man vielleicht ein Lagerfeuer in Brand setzen. Mit einem Kristall 12. oder 13. Ordnung ließ sich ein Planet sprengen. Aber dermaßen viel Energie war hier nicht nötig.
    Es reichte aus.
    Von einem Moment zum anderen waren alle drei Menschen von einem unsichtbaren Feld eingehüllt. Die Flammen kamen nicht mehr an sie heran. Die hielten sich zurück. Die Temperaturen innerhalb des Kraftfeldes begannen allmählich zu sinken. Langsam nur, aber schon zwei, drei Grad weniger waren die reinste Erholung.
    Zamorra hatte, Nicole mit sich zerrend, den Bankier erreicht. Er hielt ihn fest, hinderte ihn daran, das Fenster aufzureißen.
    »Nicht, Leonard - warten Sie! Es gibt einen anderen Weg. Merken Sie nichts?«
    Begriffsstutzig und voller Todesangst starrte Koenig ihn an, versuchte sich loszureißen - und dann klickte es bei ihm. Er sah, wie die Flammen, die nach den drei Menschen tasteten, an unsichtbaren Wänden zurückprallten.
    »Was - was ist das?«
    »Kommen Sie mit! Zeigen Sie uns den Weg nach draußen. Vielleicht können Sie mir auch helfen, Nicole zu tragen… wir müssen raus, schnell!«
    Leonard Koenig mochte Angst haben. Er mochte auch vielleicht noch nicht begreifen, was hier stattfand. Aber er erkannte, daß sie eine Chance hatten. Er packte zu. Sie bahnten sich ihren Weg durch die Flammen, die für sie nicht zu existieren schienen. Es war, als befänden sie sich in einem küstlichen Mini-Universum, zwar in unserer Welt eingebettet, aber dennoch von ihr getrennt.
    Unterwegs trafen sie auf James, den Butler, der in unnatürlicher Ruhe versuchte, sich mit einem mittlerweile fast geleerten Handfeuerlöscher zu seinem Dienstherrn durchzukämpfen. Der Mann schien von einer ähnlichen Loyalität besessen zu sein wie Zamorras treuer, alter Diener Raffael Bois im Château Montagne.
    Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er Koenig und Zamorra sah, die Nicole ungefährdet durch die Feuerhölle schleppten.
    »Wo sind die anderen?« rief Zamorra ihm zu. »Der Rest vom Personal?«
    »Draußen, Sir…«
    »Dann auch ’raus mit Ihnen, schnell!« Er versuchte, auch den Butler mit in die Schutzsphäre einzubeziehen, aber allmählich versagte seine Konzentrationsfähigkeit, oder die Kraft des Dhyarra war jetzt überfordert. Zamorra hatte zwar in der legendären Straße der Götter erlebt, daß Magie-Adepten mit einem Kristall 1. Ordnung fliegende Teppiche lenkten, aber dazu bedurfte es wohl einer Ausbildung, die er selbst nie hatte genießen können. Der Besitz eines Sternensteins war längst nicht der Schlüssel zur Macht der Magie…
    Sie eilten aus der Villa hinaus. Als sie ins Freie stürmten, hörten sie in der Ferne Feuerwehrsirenen. Der IJrand in der Villa war entdeckt worden, obgleich das Haus in einer Art Park abgeschottet abseits des Vorortes lag. Vielleicht hatte auch vom Personal jemand noch rechtzeitig einen Notruf ins Telefon geben können.
    Jetzt, da sie sich in Sicherheit befanden, konnte Zamorra die Dhyarra-Magie erlöschen lassen.
    Seltsamerweise ließ jetzt auch das Feuer nach. Innerhalb weniger Minuten fielen die Flammen im Haus in sich zusammen. Als die Einsatzwagen der Feuerwehr über die Privatstraße heranjagten, hatten sie bereits nichts mehr zu tun.
    Das Inferno war beendet.
    Und langsam fand auch Nicole wieder ins Bewußtsein zurück…
    ***
    Die Anspannung klang wieder ab.
    Forbes zog gewissermaßen die Bremse an. Der Kontakt war abgerissen, abrupter als am vergangenen Abend. Jäh war die Rückkopplung erloschen. Das bedeutete für ihn, daß Leonard Koenig tot war.
    In den Flammen seines Hauses umgekommen. Flammen, die durch die mentalen Energien des Psi-Trustes erzeugt worden waren, um zu töten.
    Es war vollbracht.
    Diesmal war Forbes vorsichtig.
    Der Supervisor hielt die Siebener-Gruppe noch in Bereitschaft. Weiterhin koordinierte er ihre Kräfte, die aber längst nicht mehr so stark emittiert wurden wie zu Anfang, als es darum ging, ein Superpotential aufzubauen und damit zuzuschlagen.
    Jetzt ging es um Beobachtung.
    Dazu reichte ein Minimum an Kraft.
    Forbes löste nicht die Trance der Sieben. Er brauchte die Kraft
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